In feindseliger Atmosphäre setzt sich der WM-Gastgeber von 2022 gegen das WM-erfahrene Saudi-Arabien durch. Rekord-Champion Japan wackelt kurz, gewinnt am Ende aber doch. Und auch der Oman darf jubeln.
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Die Atmosphäre zwischen den Kontrahenten war schon freundlicher bei diesem Asian Cup: Doch in der Partie zwischen Katar und Saudi-Arabien, dem abschließenden Vorrundenspiel in Gruppe E, standen sich zwei Teams gegenüber, deren Heimatländer tief miteinander verfeindet sind. Das politisch mächtige Königreich Saudi-Arabien und das kleine, aber wahnsinnig reiche Emirat Katar haben seit mehr als einem Jahr so schlechte Beziehungen, dass Beobachter sogar von einem "Kalten Krieg" am Golf sprechen. Riad verhängte eine Blockade über den Nachbarn und brach die Beziehungen ab, unter anderem, weil man den Katarern vorwirft, Terrorismus zu unetrstützen. An der Seite Saudi-Arabiens stehen pikanterweise auch die VAE, der Gastgeber des Asien-Cups.
Entsprechend aufgeheizt war die Stimmung im Stadion von Abu Dhabi, wo sich am Ende aber das kleine Katar, der WM-Gastgeber von 2022 mit 2:0 (1:0) gegen den mehrfachen WM-Teilnehmer Saudi-Arabien durchsetzte. Die Tore für Katar, das mit neun Punkten auch den Gruppensieg sicherte, erzielte Almoez Abdulla (45. Minute +1/80.). Zudem vergab Hassan Khalid Al-Haydos einen Foulelfmeter, den der saudische Torhüter Mohammed Al-Owais glänzend parierte (41.).
Japan sichert sich den Gruppensieg
Zuvor war auch Rekordsieger Japan ohne Punktverlust ins Achtelfinale eingezogen. Der viermalige Champion gewann das Spiel um den Gruppensieg gegen Usbekistan in Al Ain mit 2:1 (1:1) und ist damit auch nach drei Spielen noch ungeschlagen. Usbekistan konnte die Niederlage verschmerzen, schließlich behielten die Usbeken in Gruppe F Platz zwei und hatten - genau wie Japan - das Ticket für die nächste Runde bereits vor dem letzten Vorrundenspiel gelöst.
Dabei wäre unter Umständen sogar noch mehr drin gewesen für den "schlafenden Riesen im asiatischen Fußball": Denn Eldor Schomurodow hatte das usbekische Team zunächst in Führung gebracht (40.), ehe der ehemalige Mainzer Yoshinori Muto umgehend ausglich (43.). Nach dem Wiederanpfiff erzielte Tsukasa Shiotani (58.) für Japan das Siegtor. Genki Haraguchi (81.) vom Bundesligisten Hannover 96 lief erst kurz vor Schluss auf. Yuya Osako von Werder Bremen, der beim 3:2-Auftaktsieg gegen Turkmenistan zwei Tore erzielt hatte, kam nicht zum Einsatz.
Oman gewann das Parallelspiel der Gruppe F in Abu Dhabi gegen Turkmenistan mit 3:1 (1:1) und sicherte sich Rang drei in der Gruppe F. Damit zieht die Mannschaft als einer der vier besten Drittplatzierten ebenfalls ins Achtelfinale ein.
asz/sn (dpa, sid)
Die schönsten Momente des Asian Cups
Voller Einsatz auf dem Platz - und auf den Tribünen. Der Asian Cup in den Vereinigten Arabischen Emiraten bietet beides. Impressionen des Fußball-Kontinentalwettbewerbs.
Bild: picture-alliance/Imagechina/L. Shanze
Jetzt ist er drin!
Matthew Leckie von Hertha BSC trifft im Elfmeterschießen gegen Usbekistan den letzten Schuss und wird zum Gejagten. Jeder seiner Teamkollegen von den "Socceroos" möchte der Erste sein, der ihm um den Hals fällt.
Bild: picture-alliance/Imagechina/L. Shanze
Küsschen für den Keeper
Gut gehalten, Kumpel! Bahrains Torhüter Sayed Shubbar Alawi hat im Achtelfinale gegen Südkorea nicht wenig zu tun, so einige Bälle fliegen dem Schlussmann um die Ohren. Bis auf zwei kann er alle entschärfen. Dennoch scheidet Bahrain mit 1:2 nach Verlängerung aus.
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Es tut so weh...
Für Saudi-Arabien ist gegen Japan im Achtelfinale Schluss. Dabei haben die Saudis gegen bieder und umständlich spielende Japaner gute Chancen und mehr Spielanteile. Trotzdem gewinnt Team Nippon 1:0 - und dieser Fan kann es nicht fassen.
Bild: picture-alliance/Imagechina/Z. Zhenbin
Kopf an Kopf in die nächste Runde
Kurz sieht es so aus, als könnte Außenseiter Usbekistan Favorit Japan ein Bein stellen. Doch kurz nach der Führung der Usbeken antwortet Yoshinori Muto (r.), Ex-Stürmer von Mainz 05, mit einem Tor für Japan. Am Ende gewinnen die "Samurai Blue" - im Achtelfinale sind aber beide Teams.
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Last-Minute-Jubel
Australiens Mittelfeldspieler Awer Mabil wirft seinen Trainer Graham Arnold beinahe vor Freude um. Der Grund: Australien besiegt Syrien dank eines Treffers in der dritten Minute der Nachspielzeit mit 3:2 und steht im Achtelfinale.
Bild: picture-alliance/AP Photo/H. Ammar
Praktische Kopfbedeckung
Die Fans des palästinensischen Teams können auf Fahnen verzichten. Sie nehmen einfach ihre Kufiyas, die quadratischen Kopftücher, und wedeln mit ihnen.
Bild: picture-alliance/Zuma Press/CSM/U. Pedersen
Fliegende Gliedmaßen
Zwei Spieler aus Japan und dem Oman - aber nur ein Fuß des Japaners Wataru Endo ist noch am Boden. Alle anderen Gliedmaßen befinden sich in der Luft und irgendwie auch im Einsatz.
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Weit gereist
Die japanischen Fans haben allen Grund zur Freude. Durch den 1:0-Erfolg gegen die Emirate löst das Team aus Nippon vorzeitig das Ticket fürs Achtelfinale. So weit kamen Japans Fußballer auch bei der WM in Russland. Beim Asian Cup darf es nach dem Geschmack der Fans aus Fernost ruhig noch ein bisschen weiter gehen.
Bild: picture-alliance/dpa/Imaginechina/L. Shanze
Gute Haltungsnoten
Auch der Iran steht nach dem 2:0 gegen Vietnam, dem zweiten Sieg im zweiten Spiel, vorzeitig in der ersten K.o.-Runde. Da kann sich Pham Duc Huy (r.) noch so querlegen. Mehr als gute Haltungsnoten gibt es für den Vietnamesen nicht.
Bild: Getty Images/F. Nel
Endlich Fan sein dürfen
Wie schon bei der WM in Russland feuern auch beim Asian Cup in den Vereinigten Arabischen Emiraten viele iranische Frauen ihre Nationalmannschaft an. In ihrem Heimatland warten die Iranerinnen immer noch darauf, ohne Einschränkungen Fußballspiele besuchen zu dürfen.
Bild: Getty Images/AFP/K. Desouki
Gutes Omen?
Hier kann Libanons Mehdi Khalil den Ball halten. Doch der Torwart des Libanon muss im Spiel zweimal hinter sich greifen. Die Saudis schaffen damit erstmals seit 1966 wieder einen Asian-Cup-Start mit zwei Siegen. Damals gewannen sie auch das Turnier - ebenfalls in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Bild: Getty Images/AFP/G. Cacace
Kleiner Fan, hoher Sieg
Auch China startet mit zwei Erfolgen ins Turnier: 2:1 gegen Kirgisien - und 3:0 gegen die Philippinen. Den klaren Sieg im zweiten Gruppenspiel feiert dieser kleine Fan aus dem Reich der Mitte ausgelassen.
Bild: Getty Images/AFP/K. Desouki
Geknubbel
Zu verschenken gibt es nichts beim Asian Cup. Jeder Punkt will erarbeitet werden. Das unterstreicht diese Szene den Spiels zwischen Saudi-Arabien und Libanon eindrucksvoll. Der Einsatz stimmt.
Bild: Getty Images/AFP/K. Desouki
Durchblick
Für den Oman gibt es nach zwei Niederlagen im noch ausstehenden Gruppenspiel gegen Turkmenistan nichts mehr zu holen. Immerhin wird dieser Anhänger des arabischen Teams mit originellen Fanutensilien heimkehren.