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Glaube

Katholikinnen wollen keine "Brosamen" mehr

22. September 2020

Während die katholischen Bischöfe sich zu ihrer Herbsttagung treffen, bleiben den Frauen in der Kirche nur Laienämter. Das will das Zentralkomitee der deutschen Katholiken nicht länger hinnehmen.

Herstvollversammlung Zentralkomitee der Katholiken I Claudia Lücking-Michel
Bild: Marius Becker/dpa/picture-alliance

Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Claudia Lücking-Michel, hat vollen Zugang zu allen Kirchenämtern für Frauen gefordert. Es gehe nicht darum, Frauen "ein paar Brosamen vom Tisch des Herrn" zukommen zu lassen, sagte Lücking-Michel im öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunk. Ziel müsse eine für alle Getauften und Gefirmten "gleichberechtigte Zugangsmöglichkeit zu allen Ämtern" sein, "die die katholische Kirche zu bieten hat".

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte im Vorfeld der Herbstvollversammlung der Bischöfe angekündigt, sich für eine Weihe von Frauen zu Diakoninnen einzusetzen. ZdK-Vizechefin Lückert-Michel sagte, "diese klare Ansage" sei gut, reiche jedoch nicht aus. Die geistlichen Leiter der 27 katholischen Bistümer in Deutschland tagen noch bis Donnerstag im hessischen Fulda.

Kirche muss Vertrauen zurückgewinnen

Die katholische Kirche in Deutschland musste in den vergangenen Jahren viele Austritte und Kritik hinnehmen. Dabei geht es um aus Sicht vieler Laien überfällige Reformen, aber auch um zahlreiche Fälle sexualisierter Gewalt durch Priester, die systematisch vertuscht und bagatellisiert wurden. Viele Taten wurden nie strafrechtlich aufgearbeitet und sind inzwischen verjährt. Die Bischofskonferenz versucht seit September durch einen zweijährigen Dialog, den sogenannten synodalen Weg, Vertrauen wieder zurückzugewinnen.

ehl/rb (dpa, afp, kna)

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