1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Katrina" hinterlässt Schneise der Zerstörung

30. August 2005

Der Hurrikan "Katrina" hat in den USA Dutzende Menschen getötet und Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Während sich Rettungskräfte um die Bergung Überlebender kümmern, wird das Ausmaß der Zerstörung langsam sichtbar.

Überflutet: New OrleansBild: AP

In den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama sitzen noch immer tausende Anwohner in ihren überfluteten Häusern oder auf Dächern fest. Weite Teile der Region stehen unter Wasser, eine Million Menschen sind ohne Strom. Unter den Trümmern eingestürzter Häuser werden weitere Opfer befürchtet.

Durch die Wucht des Hurrikans starben allein in einem Bezirk von Mississippi bis zu 80 Menschen, sagte der Gouverneur des Staates, Haley Barber. "Die Verwüstung ist einfach unglaublich." Hunderte Ortschaften standen unter Wasser, zigtausende Häuser wurden beschädigt, und mehr als eine Million Menschen waren ohne Strom. Es könne zwei Monate dauern, bis die Elektrizitätsversorgung wieder vollständig hergestellt sei, erklärten die Behörden.

Die Innenstadt von New Orleans steht unter Wasser.Bild: AP

Flut in New Orleans

Im zu 80 Prozent überschwemmten New Orleans im Bundesstaat Louisiana stieg der Wasserstand vorerst weiter an. Obwohl "Katrina" den Bundesstaat Mississippi offenbar härter getroffen hatte als New Orleans, für das die Wetterdienste ursprünglich die größte Gefahr angekündigt hatten, war die Lage auch hier verzweifelt. In den Fluten seien Leichen gesichtet worden, sagte Bürgermeister Ray Nagin.

Die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, sprach von "vielen Toten". Bislang hätten Sicherheitskräfte 700 Menschen retten können. "Hunderte und hunderte Häuser" stünden im Osten der Stadt unter Wasser. Rettungskräfte berichteten, aus manchen Gebäuden seien hysterische Schreie nach Rettung zu hören. Die Teams versuchten mit Booten und Hubschraubern, zu den Eingeschlossenen vorzudringen.

Luftbild des Großraums New OrleansBild: AP

Rettungskräfte im pausenlos im Einsatz

In New Orleans war ein Hauptwasserrohr gebrochen, weshalb die Einwohner das Trinkwasser abkochen mussten. Nach zwei Dammbrüchen ergoss sich neues Wasser in die Straßen. Wegen der steigenden Wassermassen wurde ein Krankenhaus evakuiert, und die Patienten wurden ins Footballstadion Superdome gebracht, wo bereits knapp 10.000 Menschen ausharrten. Die Küstenwache zog nach Angaben von Sprecher Dave Callahan an Seilen mehr als 300 Menschen in Sicherheit.

Das Rote Kreuz der USA kündigte derweil die größte Rettungsaktion seiner Geschichte an. Aus dem ganzen Land machten sich Freiwillige auf den Weg in Richtung Süden. Das Rote Kreuz hatte nördlich des Katastrophengebiets schon Material für Suppenküchen und Essensrationen zusammengebracht. "Wenn Mutter Natur sich von der schlimmsten Seite zeigt, zeigt sich das Rote Kreuz von seiner Besten", sagte Lois Grady-Wesbecher, Leiterin der Desastereinsätze.

Einwohner waten gemeinsam durch das überschwemmte New Orleans.Bild: AP

Bush bricht Urlaub ab

US-Präsident George W. Bush brach seinen Urlaub ab und wollte am Mittwoch (31.8.2005) nach Washington zurückkehren. "Wir haben viel Arbeit vor uns", sagte Bush am Dienstag in Kalifornien. "Unsere Herzen und Gebete sind bei unseren Mitbürgern an der Golfküste." Er wollte seinen Urlaub eigentlich erst am Freitag beenden. Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach in einem

Kondolenzschreiben an Bush sein Mitgefühl aus. (mik)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen