Katzen zwei Wochen nach Erdbeben geborgen
10. September 2016Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in Mittelitalien sind zwei Katzen lebend unter den Trümmern entdeckt worden. In der weitgehend zerstörten Stadt Amatrice rettete die Feuerwehr den Kater Pietro. In der nahegelegenen Ortschaft Illica spürten Tierschützer am selben Tag eine Katze namens Giorgiana in den Ruinen eines zerstörten Hauses auf.
Pietros Besitzer waren am Donnerstag nach Amatrice zurückgekehrt, um einige Habseligkeiten zu holen und hatten die Katze leise miauen hören. Das dehydrierte und geschwächte Tier musste nach seiner Rettung medizinisch behandelt werden.
Abgemagert und durstig
Giorgianas Besitzer in Illica waren bei dem Erdbeben ums Leben gekommen. Die Töchter des Ehepaares baten daraufhin die Tierschutzorganisation Oipa, nach den drei Katzen ihrer Eltern Ausschau zu halten. Die Aktivisten versuchten, Georgiana mit Essen und Rufen anzulocken und hörten schließlich ein leises Lebenszeichen der Katze. Das abgemagerte und dehydrierte Tier wurde von der Feuerwehr befreit.
Romeo "in guter Verfassung"
In der vergangenen Woche war ein Hund aus den Trümmern eines Hauses in dem kleinen Dorf San Lorenzo a Flaviano nahe Amatrice gerettet worden. Der Golden Retriever Romeo hatte nach dem Beben in einer Nische unter dem Schuttberg ausgeharrt, der einmal das Haus seiner Besitzer war. Diese hatten sich bei dem Beben ins Freie retten können. Sie wurden nach dem Beben aus Sicherheitsgründen aus dem Dorf evakuiert.
Am 2. September schließlich kehrte das Paar zu den Trümmern seines Hauses zurück - und Romeo begann zu bellen, als er ihre Stimmen erkannte. "Wir haben sofort angefangen, die Trümmer dort abzutragen, wo das Bellen herkam", sagte ein Feuerwehrmann. "Es ist unglaublich, wir haben ihn gefunden und er ist in guter Verfassung."
Fast 300 Tote
Die mittelitalienische Region war vor zwei Wochen von einem Erdbeben der Stärke 6,0 bis 6,2 erschüttert worden. Mindestens 295 Menschen kamen ums Leben. Die Opferzahl könnte allerdings insgesamt noch höher liegen, denn noch immer werden Menschen vermisst. Der Chef des Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, sagte bei einer Anhörung im Parlament in Rom, die Suche nach verschütteten Todesopfern gehe weiter.
wl/stu (afp,dpa, rtre)