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Trump-Rede verpufft

1. März 2017

Nimmt man die Devisenmärkte als Maß, dann war da nichts: Die Rede von US-Präsident Trump vor dem Kongress hat weder den Dollar noch die Börsen bewegt. Sonst reagieren Devisenhändler sehr sensibel auf relevante Anstöße.

Symbolbild Differenzen Euro Dollar
Bild: picture alliance/CHROMORANGE/BILDERBOX

Der US-Dollar bewegte sich nach der zuvor mit Spannung erwarteten Rede Trumps in engen Grenzen. Im asiatischen Handel gewann die US-Währung gegenüber dem Euro 0,2 Prozent. Genauso zeigte sich die Bewegung des Dollar gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen. Ein wenig deutlicher waren mit 0,6 Prozent die Gewinne gegenüber dem japanischen Yen.

Ein Händler in Tokio begründete die verhaltene Reaktion auf die Rede des US-Präsidenten: "Es gab keine Äußerung zu Umfang und Verlauf der Steuerkürzungen und Ausgaben. Er hat nur das wiederholt, was er zuvor gesagt hatte", so Daisuke Uno von der Sumitomo Mitsui Bank. Trump hatte vor dem Kongress Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur angekündigt, ohne aber Details zu nennen.

Signale von der Notenbank

Am Mittwoch sank der Euro gegenüber dem Dollar zunächst weiter. Allerdings führten Marktbeobachter das nicht auf Trumps Rede zurück, sondern verwiesen auf Äußerungen von führenden US-Notenbankern zuvor. Danach erwarten Finanzhändler nun eine Zinserhöhung der Fed bereits in diesem März. Während die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung vor den Reden noch mit etwa 50 Prozent eingeschätzt wurde, ist der Wert auf zuletzt 80 Prozent gestiegen. Damit gilt sie an den Märkten gemeinhin als eingepreist.

US-Präsident Trump redet vor dem Kongreß Bild: Getty Images/W. McNamee

William Dudley, der einflussreiche Präsident der regionalen Notenbank von New York, hatte am Dienstag vor dem Auftritt Trumps im Kongress gesagt, dass eine Zinserhöhung zunehmend zwingender werde. Sein Kollege John Williams, Chef der Notenbank in San Francisco, meinte zudem, eine Zinserhöhung könnte im März beim nächsten Treffen der Fed ernsthaft erwogen werden.

Vor der Trump-Rede hatten einige Experten einen Absturz der zuletzt stark gestiegenen Aktienkurse befürchtet, falls Trump keine Einzelheiten seiner Plänen nennen würde. Vor allem bei der Steuerreform hatten viele Analysten auf Neuigkeiten gewartet. Harsche Reaktionen blieben aber aus, und die Rede Trumps wirkte sich insgesamt kaum auf die Kurse an den Aktienmärkten aus.

Versöhnlicher Ton

Erleichtert nahmen Investoren aber den versöhnlicheren Ton Trumps auf.  Er habe eben auch nichts Negatives gesagt, hieß es in einer ersten Studie der französischen Bank Société Générale. Die Märkte könnten sich jetzt wieder auf die am 15. März anstehende Sitzung der US-Notenbank konzentrieren.

Der deutsche Leitindex Dax hatte sich während der vergangenen beiden Handelstage nach einem kleineren Rückschlag vom Freitag leicht erholt. 

ar/ul (dpa, rtr)

 

 

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