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Politik

Kaution im Fall Floyd festgesetzt

8. Juni 2020

Die juristische Aufarbeitung der Tötung des Afroamerikaners George Floyd wird noch auf sich warten lassen. Ein formaler Akt: Eine Richterin befasste sich schon jetzt mit dem Hauptangeklagten. Kommt er auf freien Fuß?

USA Minneapolis Polizei | Verhaftung George Floyd
Bild: AFP/Facebook/Darnella Frazier

Im Fall des getöteten Schwarzen George Floyd ist die Kaution für den hauptbeschuldigten Ex-Polizisten auf eine Million Dollar festgelegt worden. Der inhaftierte 44-Jährige wurde nun erstmals per Video in einen Gerichtssaal in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota zugeschaltet.

Richterin Jeannice Reding entschied die Frage der Kaution und nannte zudem eine Reihe weiterer Bedingungen für eine vorläufige Haftentlassung. Der entlassene Polizist darf bei einer Freilassung den Bundesstaat Minnesota nicht verlassen, darf keinen Kontakt zur Familie Floyd aufnehmen und muss Schusswaffen in seinem Besitz abgeben. Der nächste Gerichtstermin wurde auf den 29. Juni festgesetzt.

Mord zweiten Grades

Der weiße Polizist hatte vor zwei Wochen im Zuge einer Festnahme fast neun Minuten lang sein Knie auf den Nacken Floyds gedrückt, obwohl dieser mehrfach klagte, dass er keine Luft mehr bekomme. Videoaufnahmen von dem brutalen Vorgehen sorgten für Entsetzen und Empörung und lösten die landesweiten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt sowie Ausschreitungen aus.

Der Polizist wurde nach dem Geschehen entlassen und später festgenommen. Die Justiz wirft ihm unter anderem einen "Mord zweiten Grades" vor. Dieser Tatbestand nach US-Recht entspricht etwa einem Totschlag in einem besonders schweren Fall. Das Delikt kann mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Eine Tötungsabsicht sieht die Staatsanwaltschaft nicht. Drei weitere an der Festnahme beteiligte Polizisten wurden ebenfalls entlassen und unter anderem der Beihilfe beschuldigt.

ml/rb (dpa, afp)

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