Myanmar: Soforthilfe von mehreren Ländern
6. August 2015Angesichts der anhaltenden Flutkatastrophe in Myanmar hat nach der Regierung auch Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi einen Hilferuf an die internationale Gemeinschaft gerichtet. Die Friedensnobelpreisträgerin bat um dringende Unterstützung für ihr Land. Finanzielle Soforthilfe haben unter anderem Australien, China, Japan, Thailand und die USA zugesagt, die Europäische Kommission sicherte eine Million Euro zu.
330.000 Menschen fliehen
Bislang kamen nach Behördenangaben mindestens 74 Menschen ums Leben, mehr als 330.000 mussten ihre Häuser verlassen und vor den Überschwemmungen infolge des Monsunregens fliehen.
Myanmars Präsident Thein Sein forderte die Bewohner mehrerer Distrikte auf, unverzüglich höher gelegene Gebiete aufzusuchen. Die Menschen im Delta müssten sich auf verstärkt abfließende Wassermassen einstellen, sagte Thein Sein in einer Radioansprache. Nach Medienberichten flohen bereits Tausende Bewohner der Region.
Myanmar leidet immer wieder unter Naturkatastrophen. Die bislang verheerendste war der Zyklon Nargis im Mai 2008, bei dem etwa 140.000 Menschen starben. Der damalige Regierungsausschuss hatte wochenlang umfassende ausländische Hilfe blockiert. Erst seit März 2011 hat das südostasiatische Land eine zivile Regierung, die jedoch vorwiegend aus Ex-Militärs besteht.
Immer mehr Erdrutsche und Überschwemmungen
Auch in Indien, Bangladesch, Pakistan, Nepal und Vietnam haben heftige Monsunregen zu Erdrutschen und Überschwemmungen geführt. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes sind allein in Pakistan mehr als 300.000 Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen und insgesamt rund 750.000 von den Folgen betroffen. Für Bangladesch sagte die EU-Kommission 500.000 Euro Soforthilfe zu.
elst/kle (epd, dpa)