In Venezuela gehört Schweinefleisch traditionell zum Weihnachts- und Neujahrsessen. Dieses Jahr bleiben die Regale noch leerer. Das Volk protestiert und Präsident Maduro hat den Schuldigen schnell ausgemacht.
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Kurz vor dem Jahreswechsel haben in Venezuela ein weiteres Mal zahlreiche Menschen gegen die Lebensmittelknappheit demonstriert. In den Armenvierteln der Hauptstadt Caracas blockierten sie Straßen, steckten Müll in Brand und skandierten "Wir haben Hunger". Teilnehmer berichteten, es gebe massive Engpässe bei den staatlichen Verkaufsstellen Clap, die bis zu 20 Grundnahrungsmittel zu subventionierten Preisen führen.
Zudem hatte die sozialistische Regierung für die Feiertage die Verteilung von Schweinefleisch versprochen, das in dem ölreichsten Land traditionell zum Weihnachts- und Neujahrsessen gehört. Präsident Nicolás Maduro beschuldigte im Staatsfernsehen Portugal, die Lieferungen sabotiert zu haben. "Was ist mit dem Schweinefleisch? Wir haben das Fleisch gekauft, die entsprechenden Verträge unterzeichnet. Aber sie sabotieren uns. Ich kann Ihnen das Land nennen: Portugal", meinte der Staatschef im TV weiter.
Portugal wehrt sich umgehend
Die Regierung in Lissabon wies die Anschuldigungen umgehend zurück. Portugals Außenminister Augusto Santos Silva sagte dem Radiosender TSF, die Regierung habe mit Sicherheit nicht die Macht, Schweinefleisch-Lieferungen zu verhindern. "Wir leben in einer Marktwirtschaft. Einzig die Unternehmen sind für den Export verantwortlich", ergänzte der Minister.
Venezuela: Heilen mit Hexern
Wer in Venezuela krank wird, hat ein Problem: Medikamente sind knapp, Arztrechnungen kaum bezahlbar. In der "Hexenallee" in Petare wird dagegen mit simplen Mitteln behandelt - mit Handauflegen, Diät und Ritualen.
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Zur Not zum Zauberer
Sie werden Zauberer genannt - und sind für viele Kranke in Venezuela die einzige Alternative. Die Krise im Gesundheitssystem hat dazu geführt, dass sich viele eine herkömmliche medizinische Behandlung nicht mehr leisten können. Medikamente sind knapp und kaum bezahlbar. Auch schwerkranke Krebspatienten bekommen oftmals keine Chemotherapie.
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Heilung im "spirituellen Büro"
Kerzen und Statuen statt medizinischer Geräte: Viele Venezolaner haben sich der Alternativmedizin zugewandt. In einer Sackgasse von Petare, dem größten Slum in Caracas, kommen täglich dutzende Patienten in eines der "spirituellen Büros" - in der Hoffnung auf Heilung, die ihnen im herkömmlichen Gesundheitssystem versagt bleibt.
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Seit über 50 Jahren: "Hexenallee"
El callejón de los brujos - zu deutsch "Hexenallee" - ist der volkstümliche Name der Straße in Petare. Seit einem halben Jahrhundert strömen die Kranken aus dem ganzen Land hierher. Vor allem samstags ist der Andrang hoch. Hexer und Heiler legen im Akkord ihre Hände auf - dadurch sollen die Leiden gelindert werden.
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Kein Geld für die OP
Oft können sich die Patienten der "Hexenallee" eine Behandlung im Krankenhaus nicht leisten. Für eine Operation müssten sie mehrere hundert Dollar als Eigenanteil aufbringen. Das ist zu viel Geld für die Menschen in Venezuela - einem Land, das von Hyperinflation, Hunger, Kriminalität und Lebensmittelknappheit beherrscht wird. Der Besuch bei einem Heiler kostet dagegen nur einen Dollar.
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Glaubensfrage
Hunderte Menschen warten jeden Tag darauf, von einem Hexer oder Heiler behandelt zu werden. Die Heiler setzen auf kostengünstige Behandlungen: Diät, Rituale, Handauflegen. Die spirituellen Interventionen sollen die "Energie des Patienten ausgleichen", erklärt ein Heiler.
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Mit Kerzen gegen Krankheiten
Auch die Jüngsten sind in Behandlung. "Der Geist muss jedoch zuerst die Erlaubnis für die Behandlung geben", erklärt ein Heiler. Einige Menschen haben sich auch für eine konventionelle Behandlung im Krankenhaus angemeldet. Der Ausflug in die Alternativmedizin soll die Wartezeit bis zum Start der Therapie im Krankenhaus verkürzen.
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Wegen Misswirtschaft, Korruption und des relativ niedrigen Ölpreises leidet Venezuela seit vier Jahren unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Es fehlt an Devisen, um Lebensmittel, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu importieren. Maduro macht immer wieder entweder die Opposition, die USA oder andere Mächte für den Zustand des Landes verantwortlich.