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Politik

Keine Hinweise auf Terrorakt in Flensburg

31. Mai 2018

Nach der Messerattacke in einem Intercity-Zug in Flensburg werden Details der Tat bekannt: Der erschossene Angreifer war wohl ein Flüchtling, wie die Polizei mitteilte. Offenkundig eskalierte ein Streit.

Messerangriff in Zug in Flensburg - ein Toter
Bild: picture-alliance/dpa/nordpresse mediendienst/S. Iwersen

Der Messerangriff in einem Intercity im Bahnhof der schleswig-holsteinischen Stadt Flensburg hat nach bisherigen Erkenntnissen keinen terroristischen oder sonstigen politischen Hintergrund. Dafür gebe es "überhaupt keine Hinweise", sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt.

Angreifer hatte Schutzstatus

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) handelt es sich bei dem Täter um einen Asylbewerber aus Eritrea, der in Nordrhein-Westfalen wohnte. Der 24-Jährige sei im September 2015 als Flüchtling über Österreich nach Deutschland eingereist, hieß es in Sicherheitskreisen. Er habe eine befristete Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik gehabt.

Den Ermittlungen zufolge war es am Mittwochabend gegen 19 Uhr in einem Zugabteil des IC 2406 (Köln - Flensburg) zu einem Streit gekommen. Dabei habe der Migrant auf einen 35 Jahre alten Mann aus Köln eingestochen. Eine herbeigerufene Polizistin aus Bremen, die sich nicht dienstlich, aber in Uniform im Zug befand, sei ebenfalls attackiert worden. Sie habe daraufhin ihre Dienstwaffe gezogen und den Angreifer erschossen. Der 35-Jährige und die Polizistin wurden schwer verletzt, Lebensgefahr besteht aber nicht. Ob die beiden in Streit geratenen Männer sich persönlich kannten, wird noch geprüft.

"Mehr Sicherheit für uns alle"

Bundesinnenminister Horst Seehofer zeigte sich "tief bestürzt" über den Messerangriff. "Beiden Verletzten gilt mein tiefes Mitgefühl und ich wünsche ihnen eine hoffentlich schnelle Genesung", erklärte Seehofer. "Gewalt darf nie geduldet werden, sei sie gegen die Bevölkerung oder gegen Polizisten gerichtet." Es sei ihm "ein wichtiges Anliegen, für die Sicherheit in Deutschland zu sorgen", so der CSU-Politiker weiter.

Bot Schleswig-Holstein "jede gewünschte Hilfe" an: Bundesinnenminister SeehoferBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) betonte, er sei "erleichtert, dass durch das beherzte Eingreifen der Bremer Beamtin mutmaßlich Schlimmeres verhindert werden konnte". Die Ereignisse zeigten einmal mehr, wie wichtig die Präsenz von Polizeibeamten in Uniform auch im Rahmen privater Fahrten im öffentlichen Raum ist. "Das sorgt für mehr Sicherheit für uns alle."

wa/stu (dpa, afp)

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