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Keine IWF-Gelder für Rumänien wegen Übersetzungsfehler?

23. Mai 2002

- Finanzminister verspricht baldige Aufklärung der Missverständnisse

Bukarest, 22.5.2002, ADZ, deutsch

Schuld an der Verzögerung bei der Prüfung des zusätzlichen Absichtsbriefs für das Standby-Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), die am 24. Mai stattfinden sollte, seien Übersetzungsfehler, behauptete Finanzminister Mihai Tanasescu am Dienstag (21.5.). Der IWF hat die Verabschiedung des Absichtsbriefes und damit die Freigabe der Kredittranchen an Rumänien (rund 100 Millionen US-Dollar) mit der Begründung verschoben, dass Rumänien seinen vereinbarten Verpflichtungen bezüglich der Personalreduzierungen im staatlichen Sektor nicht nachgekommen sei. Konkret geht es um den Fall der Erdölgesellschaft Petrom SA. Hier wurden 3100 Beschäftigte ausgegliedert, und diese haben die Gesellschaft Petroserv gegründet, die nun Dienstleistungen an Petrom erbringt. Die rumänische Seite behauptet, auf diese Weise ihren Verpflichtungen nachgekommen zu sein. Der Übersetzungsfehler bestehe darin, dass im Englischen "externalisation" (Ausgliederung) bedeute, dass innerhalb derselben Gesellschaft eine Abteilung andere Aufgaben übernimmt, sagte Tanasescu. Im Falle von Petrom handele es sich aber um "lay-off" (Entlassungen), weil das Arbeitsverhältnis der 3100 Petrom-Beschäftigten unterbrochen wurde. Jetzt werde dieses Missverständnis geklärt, in einigen Wochen bekomme Rumänien dann die IWF-Gelder, hofft der Finanzminister. (fp)