Ein Selfie von unterwegs, Urlaubsbilder auf Facebook - Reisen inspirieren seit je zum Fotografieren. Eine Ausstellung in Berlin zeigt nun künstlerische Reise-Eindrücke namhafter Fotografen. Hier ein kleiner Vorgeschmack.
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Fotografierte Ferne
Ein Selfie von unterwegs, Urlaubsbilder auf Facebook - Reisen inspiriert seit je zum Fotografieren. Eine Ausstellung in Berlin zeigt nun künstlerische Reise-Eindrücke namhafter Fotografen. Hier ein kleiner Vorgeschmack.
Bild: Fotolia/goodluz
Mit kritischem Blick
Als Kritik am "American Way of Life" kann man die Bilder von Thomas Hoepker verstehen, der 1963 eine Reportagereise in die USA unternahm. Thomas Hoepker: Werbung für ein Mittel gegen Sodbrennen an einem Bus, New York, 1963
Bild: Thomas Hoepker/Magnum Photos/Agentur Focus
Aus der Vogelperspektive
Zwischen 1920 und 1939 bereiste Robert Petschow Deutschland und die Schweiz mit Zeppelin, Ballon und Flugzeug. Dabei entstanden beeindruckende Luftaufnahmen. Robert Petschow: Viadukt von Eglisau in der Schweiz in der Morgensonne, um 1930
Bild: Urheberrechte am Werk erloschen
USA-Reise in den 1930er Jahren
Erich Salomon war seinerzeit in Europa für seine Bildreportagen bekannt. Nüchtern und dokumentarisch zeigen diese Bilder Eindrücke von seiner ersten USA-Reise. Erich Salomon: Fairfax Hunt Club, Virginia, 1930/1932
Bild: Urheberrechte am Werk erloschen, Repro: Anja-Elisabeth Witte
Annäherung an ein unbekanntes Land
Salomon fotografierte auch oft auf internationalen Konferenzen und war der Erste, der im Weißen Haus Fotos machen durfte. Erich Salomon: Überfahrt nach Ellis Island, New York, um 1932
Bild: Urheberrechte am Werk erloschen, Repro: Anja-Elisabeth Witte
Frühe Straßenfotografie
Eine Reise zu den Weltjugendspielen nach Minsk 1957 brachte den künstlerischen Durchbruch für die junge Fotografin Evelyn Richter. Sie fotografierte mit einer Kleinbildkamera das Leben auf der Straße. Evelyn Richter: Minsk, 1957
Bild: Evelyn Richter Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig/VG BILD-KUNST Bonn, 2017
Reise nach Innen
Der in der DDR lebende Ulrich Wüst verarbeitete sein Fernweh mit Hilfe der Fotografie. So entdeckte er etwa die Toskana in Thüringen. Ulrich Wüst: Güstrow, aus der Serie: Kopfreisen und Irrfahrten, 1985
Bild: Ulrich Wüst
Touristen im geteilten Heimatland
Die beklemmende Atmosphäre auf der Transitstrecke zwischen Ost- und Westdeutschland beschreiben die Bilder der damaligen West-Berliner Hans Pieler und Wolf Lützen. Hans Pieler / Wolf Lützen, aus der Serie: Transit Berlin-Hamburg, 1984
Bild: Wolf Lützen und Dr. Johan Filip Rindler
Reise zu verlassenen Orten
Dokumentation und Fiktion verwischen in Tobias Zielonys Fotografien mit zeitgemäßem dokumentarischem Anspruch. Seine Bilder zeigen Jugendliche in einer weitgehend verlassenen Bergbausiedlung in Kalifornien.
Tobias Zielony: Car Wreck, aus der Serie: Trona - Armpit of America, 2008
Bild: Tobias Zielony
Spuren der Verwüstung
Ein dreimonatiges Stipendium des Goethe-Instituts führte Hans-Christian Schink 2012 nach Kyoto. Dort machte er eine Bestandsaufnahme des verheerenden Tsunamis vom Vorjahr. Hans Christian Schink: Sichigahama, Shobudahama, Miyagi Prefecture, 2012
Bild: Hans-Christian Schink
Tourismus auf die Schippe genommen
In den 1990er Jahren reiste er fünf Jahre um die Welt und fotografierte Orte des Massentourismus. Seine Bilder sind auch eine Persiflage des weltreisenden, allzeit knipsenden Touristen.
Karl von Westerholt, aus der Serie: Die Welt in Auszügen, Teil III (Die Reisen des Käpt'n Brass) 1995-1999
Bild: Karl v. Westerholt
Was sehen wir?
Aussichten auf das Meer oder die mediterrane Landschaft: Bei Kurt Buchwald sind sie verdeckt von einem roten Rechteck. Hier ist die eigene Vorstellungskraft gefragt. Kurt Buchwald: Ohne Titel, aus der Serie: Cala San Vincente, Mallorca, 1991
Bild: VG BILD-KUNST Bonn, 2017
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Einen Spaziergang durch die Geschichte der Reisefotografie bietet die Ausstellung "Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen (1880-2015)". Mit Aufkommen des Tourismus Ende des 19. Jahrhunderts entstand auch das Genre der Reisefotografie. Fotografen begannen, sich in ihren Arbeiten künstlerisch mit fremden Ländern und ihren sozialen Gegebenheiten auseinanderzusetzen.
Die Berliner Ausstellung zeigt nun mehr als 180 Bilder von 17 Fotografen: von inszenierten Alltagsszenen über realistische Darstellungen von Orten und Landschaften bis zu früher Straßenfotografie und zeitgenössischen Ansätzen. Die Schau in der Berlinischen Galerie beginnt am 19. Mai und dauert bis 11. September 2017.