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Schlag für Hillary Clinton

29. Januar 2008

Der einflussreiche US-Senator Edward Kennedy würdigt den demokratischen Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur, Barack Obama, als politischen Erben des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.

Senator Barack Obama und Senator Ted Kennedy (28.1.2008, AP)
Gewichtige Unterstützung für ObamaBild: AP
Bei einem Auftritt mit Obama am Montag (28.01.2008) in Washington zog Senator Kennedy Parallelen zur Präsidentschaft seines Bruders in den 60er Jahren: "Wir hatten einen neuen Präsidenten, der die Nation inspirierte, vor allem die jungen Leute." Er fügte hinzu: "Jetzt ist wieder eine solche Zeit." Obama verkörpere für ihn die Hoffnung auf ein neues, besseres Amerika. Der Kandidat wäre dem Präsidentenamt von Tag eins an gewachsen und würde "die Stimmung unserer Nation und unser Ansehen in der Welt sofort steigern". Seitenhiebe gegen Clinton
Barack soll den Wandel bringenBild: AP Photo
Senator Kennedy verband seine Wahlempfehlung für Obama mit Seitenhieben gegen dessen schärfste Konkurrentin Hillary Clinton. Es sei an der Zeit, "die alte Politik der Irreführung und der Verzerrung" zu beenden. Obamas Unterstützer werfen dem Clinton-Lager vor, dessen Ansehen mutwillig durch falsche Darstellungen zu beschädigen. Obama selbst spielte in seiner Erwiderung auf Kennedys Rede auf den scharfen Ton im Wahlkampf an: Die Kennedy-Familie zeige, was erreicht werden könne, "wenn man sich auf das Wohl des Landes konzentriert anstatt darauf, den politischen Gegner niederzumachen". Bei der Kundgebung sprach sich auch John F. Kennedys Tochter Caroline für die Wahl Obamas aus. Wie ihr Onkel verglich sie ihn mit ihrem Vater. Zudem demonstrierte der Kongressabgeordnete Patrick Kennedy, Sohn Ted Kennedys, mit seiner Anwesenheit Unterstützung. Damit zeigten gleich drei prominente Kennedys Clinton die kalte Schulter. Kennedys Wahlempfehlung gefürchtet
Hillary Clinton hat Kennedys Positionierung gefürchtetBild: AP
Medienberichten zufolge hatten Hillary Clinton und ihr Mann Bill, der intensiv Wahlkampf für seine Frau betreibt, Kennedy ersucht, zumindest neutral zu bleiben. Ihn habe aber zunehmend der aggressive Wahlkampfstils der Clintons erzürnt, insbesondere der des Ex-Präsidenten. Vor allem habe es Kennedy aufgebracht, dass Bill und Hillary Clinton sowie andere Wahlhelfer vor der Vorwahl in South Carolina in der vergangenen Woche die Rassenfrage in den Vordergrund gespielt hätten. Der Tageszeitung "New York Times" zufolge versuchte Kennedy mehrere Male persönlich, die Clintons zur Zurückhaltung zu bewegen. So habe es in einem Fall einen sehr "hitzigen" Telefonanruf gegeben. Nachdem alles nichts genützt habe, sei dann Kennedys Entscheidung gefallen, sich öffentlich auf Obamas Seite zu stellen. Am Sonntag habe er die Clintons offiziell darüber informiert. Es ist das erste Mal in seiner über 40-jährigen Karriere, dass Kennedy im demokratischen Vorwahlkampf Partei ergreift. Kennedy lobt Führungskraft Obamas Der 75-jährige Senator aus Massachusetts würdigte in seiner Rede zwar auch die Verdienste und Qualifikation Hillary Clintons und - des weit abgeschlagenen - John Edwards. Wer immer Spitzenkandidat werde, werde von ihm "begeistert unterstützt", sagte Kennedy. Wiederholt kritisierte er aber indirekt Clinton-Attacken gegen Obama als Tatsachenverdrehung und erklärte, Obama sei der beste Garant eines wirklichen Wandels. Wie damals John F. Kennedy mache er die Hoffnung lebendig für alle, "die noch an den amerikanischen Traum glauben". Obama verfüge über eine außerordentliche Führungskraft, über Mut und Intelligenz sowie Effektivität. Führungsqualitäten ließen sich nicht an den Jahren in Washington messen, fügte Kennedy mit einem weiteren Seitenhieb auf Hillary Clinton hinzu. (vem)
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