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Kerry soll Profil zeigen

Daniel Scheschkewitz, zurzeit Boston26. Juli 2004

Auf dem Parteitag der US-Demokraten soll John Kerry offiziell zum Präsidentschaftskandidaten nominiert werden. Eine gute Gelegenheit, den steif wirkenden Senator seinen Wählern näher zu bringen.

Vor dem Parteitag noch mal ins StadionBild: AP


Alle vier Jahre treffen sich die beiden großen amerikanischen Parteien, um ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen aufzustellen. Diesmal machen am Montag (26.7.2004) die US-Demokraten in Boston den Anfang, im September folgen die Republikaner mit ihrem Parteitag in New York. Anders als auf deutschen Parteitagen wird auf einer "Convention" nicht wirklich etwas entschieden. Die Veranstaltung dient dazu, den Präsidentschaftskandidaten im Lande und bei den Bürgern bekannt zu machen.

"Stärke und Respekt"

"Am Ende des Parteitags werden die Menschen John Kerry hoffentlich als erfahrenen und erprobten Politiker sehen, dem sie vetrauen können", so der Parteitagsvorsitzende und Gouverneur von New Mexiko, Bill Richardson. "Innere Stärke und weltweiter Respekt", heißt deshalb auch das Motto des Parteitages, auf dem erstmals seit vielen Jahren auch die Außenpolitik eine herausgehobene Rolle spielen wird.

"Ich möchte einen Präsidenten Kerry, weil der unsere traditionellen Verbündeten respektieren würde. Ein Präsident der den Multilateralismus und die Vereinten Nationen schätzt, der die Diplomatie pflegt bevor Gewalt zum Einsatz kommt", betont Richardson.

Inszenierter Auftritt

Bis Donnerstagabend (29.7.2004), an dem Kerry in einer bombastischen Inszenierung selbst ans Mikrofon tritt, werden frühere demokratische US-Präsidenten wie Jimmy Carter und Bill Clinton, ehemalige Vizepräsidenten und Außenminister wie Al Gore und Madeleine Albright, die Verdienste und die Politik des langjährigen Senators Kerry würdigen. Kerry selbst wird von seinen ehemaligen Kampfgefährten aus dem Vietnamkrieg eingeführt sowie von Ehefrau Teresa Heinz Kerry und Tochter Vanessa.

Schließlich gilt es, den als steif und unnahbar geltenden Senator auch als Menschen in ein günstiges Licht zu rücken. "Unser Land wird meinen Vater auch von der menschlichen Seite kennen lernen", so Vanessa Kerry, "den Kämpfer, den mitfühlenden Menschen, der viel lacht. Der in der Lage ist nachzuempfinden, was der Durchschnittsamerikaner durchmacht. Sie werden ihn auf diesem Parteitag kennen lernen, so wie er ist."

Nicht zum Anfassen

Kerry zum Anfassen wird es allerdings nicht geben. Der Parteitag in Boston findet unter bisher ungekannten Sicherheitsvorkehrungen statt. Im angrenzenden Hafenbereich kreuzen Patrouillenboote, das hermetisch abgeriegelte Parteitagsgelände wird rund um die Uhr bewacht, und selbst eine nahe gelegene Autobahn wird für die Zeit des Parteitags geschlossen.

Für die Sicherheit wird mehr Geld aufgewendet als während der gesamten Olympischen Winterspiele in Salt Lake City 2002. "Unser Ziel ist es, einen Terroranschlag durch ein mehrschichtiges Sicherheitsnetz zu verhindern. Und ich konnte mich selber davon überzeugen, dass die Sicherheitsmaßnahmen der örtlichen und der Bundesbehörden sehr, sehr streng sind", sagte Heimatschutzminister Tom Ridge zuvor.

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