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Kerry will Syriens Rebellen treffen

9. April 2013

Zum Abschluss seiner Nahost-Reise machte der US-Außenminister sehr deutlich, dass Washington intensiv über Hilfe für die syrische Opposition nachdenkt. Von deren islamistischem Teil ist allerdings Bedenkliches zu hören.

US-Außenminister John Kerry (Foto: Paul J. Richards/AFP/Getty Images)
Bild: Paul J. Richards/AFP/Getty Images

Die USA haben ihre Bereitschaft zur Unterstützung der syrischen Rebellen im Kampf gegen Präsident Baschar al-Assad signalisiert. Zum Abschluss seiner Nahost-Reise sagte US-Außenminister John Kerry, er werde sich noch diese Woche in London mit Oppositionellen treffen. "Uns bleibt keine andere Wahl als Mittel und Wege zu finden, Assad dazu zu bringen, anders über die Zukunft zu denken", sagte Kerry vor Journalisten in Tel Aviv. "Das wird Teil der Beratungen in London und in den kommenden Wochen sein."

Es sei nun Sache des US-Präsidialamtes, "weiterreichende Bemühungen" in der Unterstützung der syrischen Opposition bekanntzugeben, sagte Kerry. Doch darüber sei in der vergangenen Woche in Washington bereits intensiv beraten worden. Kerry hielt sich drei Tage in Israel und den Palästinensergebieten auf. Am Mittwoch führt er Gespräche in der britischen Hauptstadt.

Vor seiner Abreise war Kerry erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zusammengetroffen. Anschließend lobte er die "sehr konstruktiven Gespräche" mit Israel und den Palästinensern. Beide Seiten hätten "ernsthafte und gut überlegte Vorschläge unterbreitet". Bei der Suche nach einer Lösung für den Nahost-Konflikt gehe aber Gründlichkeit vor Schnelligkeit, so Kerry weiter.

Islamisten in Syrien gestärkt

01:09

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Islamisten schließen sich zusammen

In dem seit zwei Jahren anhaltenden Konflikt zwischen Rebellen und der Führung in Damaskus mischen mittlerweile auch Islamisten verstärkt mit. So schlossen sich jetzt die militante syrische Organisation Al-Nusra-Front und die Al Kaida im Nachbarland Irak zusammen. Beide Gruppen wollten künftig unter dem Namen "Islamischer Staat im Irak und der Levante" auftreten, hieß es in einer Erklärung des Anführers der irakischen Al Kaida, Abu Bakr al-Baghdadi, die islamistische Internet-Seiten verbreiteten. Unter dem Begriff Levante werden häufig Länder am östlichen Mittelmeer zusammengefasst, dazu gehört auch Syrien.

Kerry mit Israels Regierungschef NetanjahuBild: Reuters

Hass auf Alawiten und Schiiten

"Es ist jetzt an der Zeit, vor den Menschen der Levante und vor der Welt zu erklären, dass die Al-Nusra-Front nichts anderes als eine Tochter des Islamischen Staats Irak ist und zu diesem gehört", sagte Baghdadi in seiner Audiobotschaft. Die Echtheit der Erklärung konnte nicht bestätigt werden. Von der Al-Nusra-Front gab es keine Stellungnahme zu der Fusion. Die Al-Nusra-Front wurde bekannt, als sie sich Anfang vergangenen Jahres zu mehreren Anschlägen in der syrischen Hauptstadt Damaskus und in der Metropole Aleppo bekannt hatte. Seither ist sie im ganzen Land aktiv und gewinnt Anhänger unter den Rebellen, die in ihr die effektivste Gruppe im Kampf gegen Assad sehen. Die Al-Nusra-Front hat bereits eine führende Rolle bei der Einnahme von Gebieten im Norden, Süden und Osten Syriens gespielt. Die US-Regierung hat die Gruppe als Terrororganisation eingestuft.

Die extremistische Al Kaida im Irak und die sunnitischen Islamisten in Syrien teilen ihren Hass auf die Alawiten, zu denen Assad gehört, und auf den irakischen - schiitischen - Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki, dem sie Unterdrückung der Sunniten vorwerfen. Der wachsende Einfluss von Al Kaida im syrischen Bürgerkrieg verschärft nicht nur die Spannungen zwischen den Religionsgruppen im Land. Auch der Westen sieht die Entwicklung mit großer Sorge. Denn ein Zusammenschluss von Al-Nusra und irakischer Al Kaida brächte die Länder in ein Dilemma, die einerseits den Sturz Assads fordern, andererseits aber auch den Aufstieg der Islamisten in Syrien und der gesamten Region fürchten.

sti/gri (afp, dpa, rtr)

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