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Kriminalität

Kevin Spacey droht Anklage

25. Dezember 2018

Dem US-Schauspieler Kevin Spacey wird sexuelle Nötigung vorgeworfen. Er soll einen 18-Jährigen belästigt haben. Im Januar muss sich der Oscar-Preisträger vor Gericht verantworten.

Schauspieler Kevin Spacey der Netflix-Serie House of Cards
Bild: Reuters/M. Anzuoni

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Massachusetts soll Kevin Spacey am 7. Januar dem Haftrichter im Bezirk Nantucket vorgeführt werden. Die Vorwürfe unsittlichen Verhaltens und Körperverletzung beziehen sich auf einen Vorfall vom Juli 2016 in einem örtlichen Restaurant auf der Nantucket-Insel. Es geht um die mutmaßliche sexuelle Nötigung eines 18-Jährigen.

Erst Alkohol, dann Übergriffe?

Die Staatsanwaltschaft nannte zwar keinen Namen. Jedoch hatte die ehemalige Nachrichtensprecherin  Heather Unruh im vergangenen Jahr erklärt, die Polizei ermittle gegen Spacey, weil dieser ihrem Sohn ein Jahr zuvor Alkohol aufgedrängt habe und dann sexuell übergriffig geworden sei.

Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles hatte Anfang September eine andere Klage gegen den 59-jährigen Spacey wegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs zu den Akten gelegt, weil die Vorwürfe aus dem Jahr 1992 inzwischen als verjährt gelten. Zudem gibt es noch weitere Vorwürfe in den USA und in London.

Der Erste, der mit Missbrauchsvorwürfen gegen Spacey an die Öffentlichkeit gegangen war, war der Schauspieler Anthony Rapp. Er gab an, er sei 1986 als 14-Jähriger von ihm sexuell bedrängt worden. Spacey entschuldigte sich bei Rapp, sagte aber auch, er könne sich nicht an den Vorfall erinnern. 

Neues Video mit Spacey

Der Schauspieler selbst äußerte sich erstmals seit langem wieder öffentlich. Über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitete er ein Video, in dem er in seine Hauptrolle des Präsidenten Frank Underwood aus der populären Netflix-Serie "House of Cards" geschlüpft ist. "Let Me Be Frank" (Lassen Sie mich ganz offen sein) ist der Clip übertitelt. Darin sagt er unter anderem: "Ich weiß was Sie wollen, Sie wollen mich zurück (...). Sie würden niemals ein Urteil ohne Fakten akzeptieren, nicht wahr?"  Und an anderer Stelle heißt es: "Ich werde sicher nicht den Preis für Dinge bezahlen, die ich nicht getan habe." 

Der Videoclip stieß im Netz auf eher negative Reaktionen. "Ich bin sicher, dass keiner der Männer, die zum Zeitpunkt ihrer sexuellen Übergriffe Kinder waren, Kevin Spaceys seltsames Video befürwortet", schreibt beispielsweise Schauspielerin Patricia Arquette. "Nein. Einfach Nein." Anthony Rapp antwortete ihr mit "îTruth" ("îWahrheit").

Viele weitere Schauspieler, Comedians und Autoren bezeichneten das Video als gruselig und absolut ungeeignet, um Sympathie auszulösen oder Spaceys Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Spacey hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seine Karriere liegt auf Eis, die Rolle bei "House of Cards" verlor er. 2017 begab sich Spacey nach Angaben einer Sprecherin in therapeutische Behandlung.

se/haz (ap, rtr, dpa, afp)

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