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Freispruch für Kevin Spacey

21. Oktober 2022

Die Belästigungsvorwürfe gegen Hollywood-Star Kevin Spacey wogen schwer. Seine Karriere nahm großen Schaden. Immer wieder wies er die Vorwürfe zurück. Jetzt hat er in dem Fall, der alles auslöste, Recht bekommen.

USA Kevin Spacey
US-Schauspieler Kevin Spacey verlässt das Gericht in New York (17.10.2022)Bild: Yuki Iwamura/AP Photo/picture alliance

Eine US-Jury hat Kevin Spacey in einem Zivilprozess von den Vorwürfen sexueller Übergriffe freigesprochen. Der heute 63-Jährige habe den Schauspieler Anthony Rapp 1986 nicht sexuell belästigt, entschieden die Geschworenen nach Angaben des Gerichts in New York. Die aus elf Mitgliedern bestehende Jury hatte sich zuvor rund anderthalb Stunden beraten.

Der Fall hatte viele weitere Vorwürfe nach sich gezogen und die Karriere des Hollywood-Stars ins Wanken gebracht. Spacey hatte die Vorwürfe immer bestritten, auch vor Gericht noch einmal. Rapp hatte dagegen im Prozess ausgesagt, was Spacey ihm angetan habe, sei das "traumatischste Erlebnis" seines Lebens gewesen.

Kläger Anthony Rapp erlitt vor Gericht eine NiederlageBild: John Nacion/NurPhoto/picture alliance

Vorfall liegt gut 35 Jahre zurück

Der Vorfall, auf den sich die Klage bezog, soll Rapp zufolge bei einer Party in New York im Jahr 1986 geschehen sein. Rapp beschuldigt Spacey, damals übergriffig geworden zu sein. Zu diesem Zeitpunkt war Rapp, der später mit dem Musical "Rent" und der TV-Serie "Star Trek: Discovery" bekannt wurde, 14 Jahre alt.

Die Jury stellte nun fest, der Kläger habe nicht nachweisen können, dass Spacey ihn damals an einem "sexuellen oder intimen Körperteil berührt" habe. Damit wurde Rapps Forderung von 40 Millionen Dollar (knapp 41 Millionen Euro) Schadenersatz gegen den zweifachen Oscar-Preisträger zurückgewiesen.

Der Schauspieler hatte seine Vorwürfe gegen den zweifachen Oscar-Preisträger Spacey ("Die üblichen Verdächtige", "American Beauty") 2017 im Zuge der #MeToo-Debatte erstmals mit Nachdruck öffentlich gemacht. Spaceys Karriere ging danach auf Talfahrt.

Karriereknick für Spacey

Nach den Vorwürfen von Rapp waren in den vergangenen Jahren zahlreiche weitere Vorwürfe gegen Spacey laut geworden. Mehrere Betroffene gingen vor Gericht, doch einige Klagen wurden zurückgezogen, eingestellt oder wegen Verjährung abgewiesen. Auch Crewmitglieder der Netflix-Serie "House of Cards" warfen Spacey sexuelle Belästigungen vor. Daraufhin kündigte der Streaming-Gigant die Zusammenarbeit mit ihm.

Kevin Spacey vor dem Westminster Magistrates Court in London (16.06.2022)Bild: Carlos Jasso/AFP

Ende Mai war Spacey zudem in Großbritannien wegen sexueller Übergriffe gegenüber drei Männern angezeigt worden. Es handele sich um Fälle zwischen 2005 und 2013, hatte die Staatsanwaltschaft in London mitgeteilt. Im Juli plädierte Spacey vor einem Gericht in London auf nicht schuldig.

mak/wa (dpa, afp, rtr)