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Politik

Begeisterter Empfang für Rebellen in Khartum

15. November 2020

Die Umsetzung des vor Wochen unterzeichneten Friedensabkommens für den Sudan kommt voran. Die Übergangsregierung empfing die an der Vereinbarung beteiligten Rebellenführer, um sie in die Regierungsarbeit einzubinden.

Sudan Khartum Zeremonie Empfang Delegation Süd Sudan
Bild: Mahmoud Hjaj/AA/picture alliance

Die Menschen feierten auf dem zentralen Platz Khartums die Ankunft der Anführer der Revolutionären Front (SRF) - einem Bündnis mehrerer Rebellengruppen - als Symbol für das Ende des Bürgerkriegs. Rebellenführer Al-Hadi Idriss sagte, seine Gruppe sei jetzt Teil der Übergangsregierung. Ministerpräsident Abdalla Hamdok sprach von einem Beginn des Friedensprozesses. Der Präsident des Übergangsrats, General Abdel Fattah al-Burhan, bezeichnete die SRF-Führer als "Friedensstifter und Partner".

Hoffnung - auch wenn nicht alle Beteiligten dabei sind

Das Ende August geschlossene Abkommen sieht unter anderem eine Aufteilung der Macht vor. Die Revolutionäre Front bekommt Sitze in der Übergangsrat genannten Interimsregierung, die das Land bis zu Wahlen führen soll. Die Einigung regelt auch die Rückkehr von Geflüchteten, den juristischen Umgang mit Vergehen während des Bürgerkriegs und das Thema Landbesitz. Zudem sollen die Rebellengruppen aufgelöst und deren Kämpfer in die nationalen Streitkräfte integriert werden. Der Friedensprozess bleibt aber weiterhin gefährdet, da zwei wichtige Rebellengruppierungen die Vereinbarung boykottieren.

Jubel in der Hauptstadt Khartum bei der Ankunft der SRF-AnführerBild: Mahmoud Hjaj/AA/picture alliance

Das Friedensabkommen soll den 17 Jahre dauernden Bürgerkrieg in der westsudanesischen Region Darfur und den Provinzen Blauer Nil und Südkordofan im Süden beenden. Nach UN-Angaben wurden allein in dem Konflikt in Darfur etwa 300.000 Menschen getötet, mehr als anderthalb Millionen sind noch immer auf der Flucht.

Der Weg für den Friedensvertrag war frei geworden, nachdem der langjährige Machthaber Omar al-Baschir vergangenes Jahr nach Massenprotesten vom Militär abgesetzt worden war. Das Militär und die Vertreter der Protestbewegung hatten sich daraufhin auf Bedingungen für eine gemeinsame Übergangsregierung verständigt, an der mit dem jüngsten Abkommen auch Rebellengruppen beteiligt werden.

qu/ml (afp, ap)

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