Vom 16. bis zum 24. Juni treffen sich Segler und Partygäste an der Kieler Förde zum größten Volksfest Nordeuropas. Etwa drei Millionen Besucher erwarten die Veranstalter in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt.
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Kieler Woche: Mehr als nur Segeln
Sie ist weltweit bekannt und lockt jedes Jahre über drei Millionen Gäste an: An diesem Samstag begann die Kieler Woche, das größte Segelsport-Ereignis der Welt und zugleich das größte Sommerfest im Norden Europas.
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Segel- und Festwoche
"Von Kiel in die Welt" lautet ein Slogan der Kieler Woche. Und aus aller Welt kommen auch jedes Jahr die Teilnehmer und Gäste der Fest- und Segelwoche. Rund 4000 Segler mit rund 1900 Booten in 38 Disziplinen. Teilnehmer aus mehr als 70 Nationen sowie Crews auf etwa 200 Hochseeyachten werden auch in diesem Jahr erwartet.
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Ein Telegramm für Seine Majestät
Hervorgegangen 1882 aus einer Regatta mit 20 teilnehmenden Yachten, hat die Kieler Woche eine lange Tradition und viele Geschichten zu bieten - wie diese hier, verewigt auf einem Gemälde: Kaiser Wilhelm II., der das maritime Spektakel selbst initiiert hat, nimmt 1914 auf seiner Kaiseryacht Meteor V am Rennen teil, als ihn per Boot ein Telegramm mit der Nachricht vom Attentat in Sarajewo erreicht.
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Fest der Völkerverständigung
Nach den beiden Weltkriegen entwickelt sich der Segelwettbewerb zu einem Fest der Völkerverständigung und des Friedens. Sein noch heute gültiges Konzept verbindet den Segelsport mit gesellschaftspolitischen Diskussionen, kulturellen Ereignissen und fröhlichen Festen.
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Bunte Vielfalt
In diesem Jahr findet die Kieler Woche zum 136. Mal statt und möchte die ganze Vielfalt des Segelsports aufzeigen: ob Marinekutter oder Windjammer, ob Windsurfen (Foto), Laser-Jollen oder auch Hightech-Skiff - hier ist alles dabei.
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Windjammer-Parade
Höhepunkt einer jeden Kieler Woche ist die Windjammer-Parade. Hunderte von Schiffen, in jedem Jahr von einem anderen Großsegler angeführt, verwandeln die Kieler Förde für Stunden in ein Meer aus hauptsächlich weißen Segeln. Dahinter formieren sich rund 90 weitere Groß- und Traditionssegler. Und auch Dampfschiffe und zahlreiche kleinere Boote und Yachten nehmen traditionell teil.
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Aalregatta
Sie ist eine der ältesten Segelregatten Deutschlands. Die erste Segelwettfahrt dieser Art fand, begleitet von der Yacht Meteor von Kaiser Wilhelm II., 1893 statt. Ihren Namen bekam die Aalregatta, weil traditionell am ersten Wettfahrttag den von Kiel gestarteten Crews bei der Ankunft in Eckernförde ein geräucherter Aal überreicht wird.
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Open-Jump
Ursprünglich aus einer Laune heraus entstanden, hat sich der Open-Jump-Wettbewerb innerhalb kürzester Zeit von einem Funsport- zu einem Kultstatus-Event entwickelt. 2006 fuhren Biker oder Skater mit Segel eine 1,50 Meter hohe Holzrampe herunter ins Wasser und zeigten dabei Sprünge. Heute ist die Rampe 35 Meter lang und es gibt eine Weltmeisterschaft mit spektakulären Darbietungen.
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Olympische Ehre
"Wir machen den Spagat zwischen engagiertem Breitensport mit der Aalregatta bis zum olympischen Höchstleistungssport, um möglichst vielen Seglern die Teilnahme an der Kieler Woche zu ermöglichen", so Organisationsleiter Dirk Ramhorst. Bei den Wettfahrten der Olympischen Klassen sind auch Olympiasieger wie 2017 der viermalige Olympiasieger Robert Scheidt (Foto) aus Brasilien im 49er mit dabei.
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Mit und gegen die Natur
Das sportliche Segeln begann im 18. Jahrhundert in Irland. Seit 1900 ist Segeln eine olympische Sportart. Seit der olympischen Premiere wurden die Bootsklassen ständig verändert, das Material und die Technik weiterentwickelt. Gleich geblieben sind die äußeren Gegebenheiten: Segler müssen Wind und Wetter trotzen.
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Auch für Landratten
Rund drei Millionen Zuschauer kommen jedes Jahr in die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, um bei dem einwöchigen Spektakel dabei zu sein. Neben den Attraktionen auf dem Wasser gibt es an Land ein vielseitiges Rahmenprogramm mit rund 2000 Veranstaltungen aus Unterhaltung, Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Sport.
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Ballon-Tanz
Fest zum Programm gehört mittlerweile die "Internationale Balloon Sail", bei der außergewöhnliche Heißluftschiffe und faszinierende Ballone bewundert werden können - sowohl hoch am Himmel als auch zum näheren Betrachten am Boden. Besonders beliebt sind die "Night-Glows": Bei Einbruch der Dunkelheit "tanzen" befeuerte Ballone im Takt zur Musik.
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Werbung für Para-Segeln
Ganz wichtig ist den Veranstaltern der Kieler Woche, Werbung für das Para-Segeln zu machen. Das Internationale Paralympische Komitee hat entschieden, für die Behinderten-Spiele 2020 Segeln aus dem Programm zu streichen. Deshalb finden seit 2016 während der Kieler Woche die Para World Sailing Championships statt.
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Am Wochenende startet die Kieler Woche. Auf dem Wasser und an Land herrscht dann neun Tage lang Partystimmung. Zum größten Segelevent der Welt treffen sich Wassersportler und Zuschauer bei spannenden Regatten und maritimen Paraden.
Ihre Weltpremiere feiert in Kiel die Segel Champions League der Frauen. Erst im Dezember 2017 wurde eine eigene Champions League für weibliche Segelteams beschlossen. Bis zu 24 Teams aus mehr als 17 Nationen kämpfen vor Kiel Schilksee um den Titel. Das erste Rennen startet am 16. Juni um 13 Uhr.
Beim sogenannten Open Ship während der Kieler Woche dürfen Besucher am Sonnabend und Sonntag sowie am kommenden Mittwoch, jeweils von 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr den Marinehafen betreten - und viele der dort festgemachten Schiffe aus der Nähe anschauen.
Vor Anker gehen im Marinestützpunkt Kiel auch Kriegsschiffe aus den USA, Großbritannien, China, Dänemark und erstmals aus der Türkei. Angekündigt haben sich Marineeinheiten aus Spanien, Frankreich, Belgien, Norwegen, Dänemark, Irland, Niederlande, Lettland und Litauen - darunter sind Fregatten, Landungsschiffe, Minenjagdboote und Zerstörer. Flaggschiff ist der deutsche Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main".Die mit Abstand weiteste Anreise hat die Fregatte "Binzhou" der Marine der Volksrepublik China. Zwischen ihrem Heimathafen Zhoushan in der ostchinesischen Provinz Zhejiang und Kiel liegen fast 11.000 Seemeilen.