1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kim Jong Il angeblich in China

26. August 2010

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il soll wieder heimlich nach Peking gereist sein. Mit dabei auch sein Sohn, der ihn anscheinend an der Staatsspitze beerben wird. Die nordkoreanische KP berief einen Parteitag ein.

(Foto: AP)
Fernsehberichte über die mutmaßliche China-Reise wurden in Südkorea mit größtem Interesse verfolgtBild: AP

Es gebe Anzeichen dafür, dass Kim am Donnerstag (26.08.2010) zu einem Besuch in China eingetroffen sei, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Regierungsbeamten in Seoul. Warum der 68-Jährige, der Auslandsreisen und öffentliche Auftritte scheut, erneut ins kommunistische Bruderland gereist ist, sei noch unklar, sagte ein südkoreanischer Regierungsvertreter gegenüber Yonhap. Man versuche noch, das Ziel der Reise herauszufinden.

Peking schweigt - noch

Sichtlich angeschlagen, aber um Normalität bemüht: Kim Jong Il angeblich im Juni beim Besuch einer ObstplantageBild: AP

Das Außenministerium in Peking wollte den Bericht nicht bestätigen. Allerdings hat die chinesische Regierung auch schon früher die Visiten des nordkoreanischen Militärmachthabers auf seinen Wunsch hin immer erst nach seiner Rückkehr nach Pjöngjang bestätigt. Zuletzt hatte Kim im Mai die benachbarte Volksrepublik heimlich besucht. China ist der engste Verbündete, ein wichtiger Geldgeber sowie Hauptlieferant für Treibstoff und Lebensmittel für das notorisch an Nahrungsmittelknappheit leidende Land.

Im vergangenen Mai war Kim fünf Tage lang nach China gereist und hatte sich mit Staatspräsident Hu Jintao getroffen. Damals ging es um das umstrittene Atomprogramm Nordkoreas.

Nun wird spekuliert, dass Kim jetzt in Begleitung seines jüngsten Sohnes Kim Jong Un unterwegs sein könnte. Der 27-Jährige gilt als möglicher Nachfolger an der Staatsspitze, seit Kim 2008 vermutlich einen Schlaganfall erlitt. Er erholte sich seitdem aber offenbar wieder genug, um sein Amt weiter auszuüben.

Für die Begleitung des Sohnes spricht auch, dass die regierende Kommunistische Partei für den kommenden Monat einen ihrer seltenen Parteitage einberufen hat, auf dem der Junior offiziell als Nachfolger seines Vaters in Stellung gebracht werden könnte.

Carter in Pjöngjang

Der frühere US-Präsident Carter (l.) wurde von der nordkoreanischen Führung freundlich empfangenBild: AP/Kyodo News

Die mutmaßliche China-Reise kommt einen Tag nach dem Besuch des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter, der sich in Pjöngjang um die Freilassung eines wegen illegalen Grenzübertritts inhaftierten Landsmannes bemühte. Der 30-jährige Aijalon Mahli Gomes war im Januar festgenommen worden, nachdem er die Grenze von China aus unerlaubt überquert hatte.

Er gilt als gläubiger Christ und war als Englischlehrer in Südkorea tätig. Der genaue Grund für seinen Grenzübertritt ist unklar. Im Februar hatte Nordkorea den ebenfalls wegen illegaler Einreise festgenommenen US-Missionar Robert Park wieder freigelassen.

Autorin: Eleonore Uhlich (afp,dpa,rtr)
Redaktion: Manfred Götzke

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen