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Politik

Kim Jong Nam: Mordanklage gegen zwei Verdächtige

28. Februar 2017

Nach dem Anschlag auf den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers gehen Strafverfolger in Malaysia hart gegen Hauptverdächtige vor. Zudem müssen zwei lokale Firmen mit Kontakten zu Nordkoreas Geheimdienst schließen.

Malaysia Nordkorea Mord an Kim Jong Nam
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Kambayashi

Zwei Frauen sollen sich nun in Malaysia wegen Mordes vor Gericht verantworten. Wie die malaysische Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, wird ihnen die Anklagebehörde vorwerfen, Kim Jong Nam Mitte Februar am Flughafen von Kuala Lumpur mit einem Nervengift umgebracht zu haben. Sollten die Frauen, eine Indonesierin und eine Vietnamesin, schuldig gesprochen werden, droht ihnen die Todesstrafe.

Auf Videoaufnahmen des Flughafens war zu sehen gewesen, wie Kim von zwei Frauen angegriffen wird, die ihm mutmaßlich ein Tuch ins Gesicht drückten. Nach dem Angriff wandte sich Kim an das Flughafenpersonal. Nach Polizeiangaben starb er unter Krämpfen, noch bevor er das Krankenhaus erreichte. Die Polizei hatte nach dem Attentat drei Verdächtige festgenommen: eine Indonesierin, eine Vietnamesin und einen Nordkoreaner. Gegen mehrere weitere Nordkoreaner wird ermittelt.

Malaysische Unterhändler unterstützten Nordkoreas geheimen Handel

Zwei malaysische Firmen, die laut einem UN-Bericht in Waffenhandel mit Nordkorea verwickelt waren, sollen außerdem geschlossen werden, teilte die Polizei in Kuala Lumpur mit. Die Unternehmen International Global Systam und International Golden Services standen in Verbindung mit der nordkoreanischen Firma Glocom, die von Geheimdiensten in Pjöngjang aus betrieben wurde.

UN-Experten hatten vergangene Woche in einem Bericht Sanktionsverletzungen Nordkoreas zusammengetragen. In dem Dossier heißt es, dass Pjöngjang in "zunehmend ausgeklügelter" Weise von den UN verfügte Handelsschranken und Bankensperren umgehe. Demnach verkaufte die Firma Glocom auch militärisches Equipment über China nach Eritrea. Mit der Zerschlagung der einheimischen Unterhändlerfirmen reagiert Malaysia auf neue Sanktionen, die der Weltsicherheitsrat am Montag gegen Nordkorea verhängte.

myk/kle (rtre, afp)

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