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Politik

Kim Jong Un auf Kuschelkurs

13. Februar 2018

Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang geht es mindestens so sehr um Politik wie um Sport. Im Mittelpunkt: der Konflikt auf der Koreanischen Halbinsel. Jetzt tönt der einst wutschnaubende Machthaber im Norden sanft.

Nordkorea Kim Jong-Un auf Militärparade
Was wir gesehen haben, macht uns Freude: Kim Jong Un (Mitte) mit Genossen (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/KNS/KCNA

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich nach Angaben der staatlichen Medien sehr beeindruckt vom Nachbarland Südkorea gezeigt. Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldet, Kim habe nach der Rückkehr seiner Schwester und anderer ranghoher Regierungsvertreter von den Olympischen Spielen am Montag deren Bericht angehört. Er habe diesen zufrieden zur Kenntnis genommen und gesagt, dass "der Süden - der Nordkoreas Delegation einen besonderen Empfang bereitet hat - sehr beeindruckend war".

Kim habe Südkorea gegenüber seinen "Dank ausgedrückt", schreibt KCNA. Er wolle die Annäherung fortführen. Ihm sei an "weiteren guten Ergebnissen" gelegen, da es für ihn wichtig sei, "das gute Klima der Versöhnung und des Dialogs weiter zu beleben".

Charmeoffensive nach der Eiszeit

Nordkorea hatte am ersten Wochenende der Olympischen Winterspiele in Südkorea mit einer Charmeoffensive Zeichen der Versöhnung gesetzt. Die nordkoreanische Delegation war von Kims Schwester Kim Yo Jong und dem protokollarischen Staatsoberhaupt Kim Yong Nam angeführt worden. Kims Schwester überreichte dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In eine Einladung ihres Bruders.

Überbrachte gute Nachrichten: Kim Yo Jong, die Schwester von Machthaber Kim am Freitag in PyeongchangBild: Getty Images/AFP/P. Semansky

In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm verschärft. Die Führung in Pjöngjang verstieß mit Raketen- und Atomtests wiederholt gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, dieser reagierte mit neuen Sanktionen.

Tauwetter bei den Winterspielen

Seit Jahresbeginn bemühen sich die verfeindeten Staaten der koreanischen Halbinsel aber um eine Annäherung. Die Teilnahme Nordkoreas an den Winterspielen in Pyeongchang gilt als wichtiges Zeichen der Entspannung.

Jubeln für die Diktatur: Cheerleader aus Nordkorea am Samstag bei den Spielen im SüdenBild: Getty Images/C. Court

Offiziell befinden sich Nord- und Südkorea weiterhin im Kriegszustand. Kim Yo Jong war das erste Mitglied der Kim-Dynastie, das Südkorea seit dem Waffenstillstand von 1953 offiziell besuchte.

jj/haz (afp, ap)

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