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Politik

Kims Schwester warnt USA

16. März 2021

Wochenlang ließ Nordkorea die diplomatischen Bemühungen der neuen US-Regierung ins Leere laufen. Jetzt gab es eine erste Reaktion. Doch die klang eher nach verbalem Säbelrasseln als nach einem diplomatischen Neuanfang.

Kim Yo-jong
Einflussreiche Beraterin in Nordkorea: Kim Yo JongBild: Yonhap/picture alliance

Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un hat die USA mit scharfen Worten angegriffen. Die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden wolle "den Geruch von Schießpulver über unserem Land verbreiten", sagte Kim Yo Jong nach einem Bericht der staatlichen nordkoreanischen Zeitung "Rodong Sinmun". "Wenn sie in den nächsten vier Jahren in Frieden schlafen will, hätte sie besser davon abgesehen, beim ersten Schritt Stunk zu machen."

Es handelte sich um die erste öffentliche Äußerung Nordkoreas zu Biden. Zugleich verurteilte Kim Yo Jong das vergangene Woche gestartete Militärmanöver der USA mit Südkorea. Sie warf der Regierung in Seoul vor, den "Marsch des Kriegs" zu spielen. Sollte Südkorea "noch provokativer" handeln, drohte Kim Yo Jong mit der Aufkündigung einer militärischen Übereinkunft zwischen den beiden Staaten.

Abgespecktes Militärmanöver 

Die Streitkräfte der USA und Südkoreas führen ihr Frühjahrsmanöver in reduziertem Umfang durch. Die Kommandoübung, die noch bis zum Donnerstag dauert, wurde nach Angaben Seouls unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie und der Diplomatie im Streit über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm reduziert. Nordkorea sieht sich durch die regelmäßigen Militärübungen der USA mit Südkorea provoziert. Den Vorwurf Pjöngjangs, damit einen Angriff vorzubereiten, weisen beide Länder zurück.

Truppen Südkoreas und der USA bei einer gemeinsamen Übung (Archivbild)Bild: Jung Yeon-Je/AFP

US-Außenminister Antony Blinken und Pentagon-Chef Lloyd Austin begannen am Montag ihre erste Auslandsreise nach Japan und Südkorea. In einem gemeinsamen Kommentar in der "Washington Post" bekräftigten beide Minister ihre Absicht, "unsere Beziehungen zu Freunden und Partnern wiederzubeleben".

Angesichts des wachsenden Machtstrebens Chinas bekräftigten die Verteidigungsminister der USA und Japans die Bedeutung ihrer Sicherheitsallianz. Bei einem Treffen des neuen Pentagonchefs Lloyd Austin mit seinem japanischen Kollegen Nobuo Kishi verständigten sich beide Seiten in Tokio nach Angaben des japanischen Verteidigungsministeriums darauf, dass ihre Allianz "wichtiger denn je für den regionalen Frieden und Stabilität" in einem "rapide ernster" werdenden Sicherheitsumfeld sei. Austin und Blinken wollen am Mittwoch zum Verbündeten Südkorea weiterreisen.

Atomgespräche auf Eis

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Jahren mittels direkter Begegnungen mit Machthaber Kim Jong Un auf einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms hinzuwirken versucht. Das letzte Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar 2019 in Hanoi scheiterte jedoch, seither liegen die Atom-Verhandlungen beider Länder auf Eis. Auch die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea verschärften sich wieder.

Erste Versuche der neuen US-Regierung, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen, liefen ins Leere. Noch am Montag erklärte die Sprecherin von US-Präsident Biden, dass Bemühungen der neuen US-Regierung, mit der nordkoreanischen Führung um Machthaber Kim Jong Un in Kontakt zu treten, bislang erfolglos geblieben seien. Es habe nun seit gut einem Jahr trotz mehrfacher Kontaktbemühungen keinen aktiven Dialog mit Nordkorea mehr gegeben.

bri/kle (dpa, afp, rtre)

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