Schon zum zweiten Mal in diesem Monat ist ein Kind aus Guatemala im Gewahrsam der US-Grenzschutzbehörde gestorben. Der achtjährige Junge war in einer Haftanstalt für Migranten im Bundesstaat New Mexico untergebracht.
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In einer Mitteilung, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, erklärte die Behörde, der Junge sei gemeinsam mit seinem Vater "unverzüglich" zu einem Krankenhaus gebracht worden, nachdem er "mögliche Krankheits-Anzeichen" gezeigt habe. Die Mediziner hätten zunächst eine "einfache Erkältung" diagnostiziert, doch später habe der Junge einen Fieberschub bekommen. Nachdem er anderthalb Stunden zur Beobachtung im Krankenhaus behalten wurde, sei er entlassen worden. Er habe Medikamente verschrieben bekommen.
Rückfall an Heiligabend
Am Abend des 24. Dezember habe der Junge jedoch unter Übelkeit gelitten und erbrochen. Er sei erneut ins Krankenhaus gebracht worden. Dort sei er kurz nach Mitternacht gestorben. Die offizielle Todesursache sei noch nicht bekannt, erklärte die Behörde. Es werde eine unabhängige Untersuchung geben. Erst am 8. Dezember war ein siebenjähriges Mädchen aus Guatemala im Gewahrsam der Grenzschutzbehörde gestorben. Medienberichten zufolge litt sie unter "Dehydrierung" und einem "Schock".
Der lange Weg nach Norden
Trotz aller Drohungen aus Washington ziehen mehrere Tausend Migranten in einer Karawane aus Mittelamerika durch Mexiko Richtung USA. Die Reise ist beschwerlich - und am Ziel erwartet die Migranten eine ungewisse Zukunft.
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Reise durch drei Länder
Immer weiter, per Anhalter oder zu Fuß: Mehr als zwei Wochen sind vergangen, seit eine Gruppe Migranten von der honduranischen Stadt San Pedro Sula aus gen Norden aufbrach. Ihr Ziel: die US-mexikanische Grenze in Tijuana. Ende Oktober haben die bis zu 5000 Menschen Honduras und Guatemala durchquert und sind in Juchitán im Südosten Mexikos angekommen.
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Tod an der Grenze
Bei der Einreise nach Mexiko, ein wichtiges Etappenziel für die Migranten, kam es in den vergangenen Tagen mehrfach zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Ein 26-jähriger Mann aus Guatemala kam dabei ums Leben. Nach Angaben der mexikanischen Regierung haben mehr als 1700 Menschen aus der "Flüchtlingskarawane" in Mexiko Asyl beantragt. Der größere Teil zieht weiter Richtung USA.
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Zweite Gruppe unterwegs
Während die Karawane zuletzt kleiner geworden ist, weil viele Menschen den Heimweg angetreten haben oder in Mexiko bleiben wollen, versucht eine zweite, aus bis zu 1500 Migranten bestehende Gruppe, sich der ersten anzuschließen. Hier bilden die Flüchtlinge eine Menschenkette, um den Rio Suchiate, die natürliche Grenze zwischen Guatemala und Mexiko zu überqueren.
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Flucht vor Armut und Gewalt
Für manche ist die Flucht der einzige Ausweg aus einem Leben bestimmt Angst und Perspektivlosigkeit. Glenda Escobar aus Honduras hat sich mit ihren beiden Söhnen der Karawane angeschlossen. Mit 18 wurde sie von einem Mitglied einer Bande, die heute große Teile ihres Heimatlandes kontrolliert, entführt und vergewaltigt. Die 33-jährige Arbeitslose hofft auf ein besseres Leben in den USA.
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Gefährliches Land
Die Reise durch Mexiko birgt zahlreiche Gefahren. Alle zwei Minuten wird in dem Land jemand entführt - für Banden ein gängiges Mittel, Geld zu erpressen oder die Bevölkerung einzuschüchtern. Eine weitere Bedrohung sind gewalttätige Polizisten. Aber es wird auch geholfen: Einheimische versorgen die Flüchtlinge mit Lebensmitteln, in speziellen Unterkünften können sie sich ausruhen und sicher fühlen.
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Schlafen unter freiem Himmel
Trotz Hilfen ist der Weg nach Norden entbehrungsreich. Um auch zu Fuß weite Strecken zurückzulegen, reisen viele Flüchtlinge nur mit dem Nötigsten - allein in Mexiko müssen sie mehrere Tausend Kilometer hinter sich bringen. Mitunter müssen die Migranten, darunter viele Kinder, lange Zeit ohne Essen und Trinken auskommen. Wenn keine Unterkunft in der Nähe ist, schlafen sie auf der Straße.
Bild: Reuters/U. Marcelino
"Unser Militär erwartet euch"
US-Präsident Donald Trump hat die Migranten unterdessen als Wahlkampfthema für sich entdeckt. Kurz vor den Zwischenwahlen schrieb er über die Karawane: "Dies ist eine Invasion unseres Landes und unser Militär wartet auf euch!" Trump hat angekündigt, mehr als 5000 weitere Soldaten an die Südgrenze zu Mexiko zu schicken. Spezialeinheiten des US-Grenzschutzes sind dort bereits im Einsatz.
Bild: Reuters/A. Latif
The American Dream - nur ein Traum?
Wie viele mittelamerikanische Migranten die US-Grenze (Bild) erreichen werden, ist so ungewiss wie die Zukunft, die sie dort erwartet. Trump setzt als Abschreckung auf Zeltstädte, in denen man die Flüchtlinge für die Dauer ihres Asylverfahrens festhalten werde. Inzwischen hat sich der US-Präsident auch dafür ausgesprochen, das Recht auf die Staatsbürgerschaft bei Geburt auf US-Boden abzuschaffen.
Bild: Getty Images/AFP/A. Drehsler
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Die demokratische Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Nydia Velazquez, forderte eine umfassende Aufklärung des jüngsten Todesfalles. Die New Yorkerin verlangte zudem ein - so wörtlich - "Ende der hasserfüllten, gefährlichen und einwandererfeindlichen Politik" der US-Regierung.
Der verschärfte Kampf gegen Einwanderer aus Lateinamerika ist einer der Schwerpunkte der Politik von Präsident Donald Trump. Die Praxis des US-Grenzschutzes, Kinder von an der Grenze aufgegriffenen Einwanderern von ihren Eltern zu trennen, hatte im Juni einen Aufschrei der Empörung ausgelöst, auch bei seiner Frau Melania. Trump ließ das Vorgehen der Familien-Trennung daraufhin beenden. An seiner Forderung, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu errichten, hält er aber vehement fest.