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Politik

Kinderehen in Bangladesch

06:43

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25. Februar 2014

Gesetzlich verboten und dennoch geduldet - in über 100 Ländern sind Kinderehen auch im 21. Jahrhundert noch gängige Praxis. Die Vereinten Nationen schätzen, dass täglich über 35.000 Mädchen verheiratet werden. Darunter viele in Bangladesch. Die mutigen "Wedding Buster" wehren sich gegen das frühzeitige Ende ihrer Kindheit.

Sie sind eine Gruppe bangladeschischer Jugendliche, die sich der frühen Eheschließung selber widersetzt haben. Zusammen gehen sie nun von Tür zu Tür, warnen Familien vor den Folgen von Kinderehen und klären über die Rechtslage auf. Denn auch in Bangladesch ist das gesetzliche Mindestalter bei der Eheschließung 18 Jahre. Doch Familie und Dorfgemeinschaft decken die alten Traditionen, oft auch aus finanzieller Not. Wie in vielen Ländern mit hoher Kinderehen-Rate stellen Mädchen für die Eltern eine besondere wirtschaftliche Belastung dar. Je früher sie aus dem Haus sind, desto niedriger die Mitgift. Es bleibt ja auch immer die Hoffnung der Eltern, ihr Kind könne so ein besseres Leben haben. Doch das Gegenteil ist der Fall. Mit dem Ja-Wort ist das Ende der Kindheit besiegelt. Häufig müssen die Mädchen schwer arbeiten, sind sexueller Gewalt ausgesetzt, werden früh schwanger und haben keine Chance mehr auf Bildung. Damit schließt sich der Teufelskreis. Denn ohne Bildung werden auch sie bald unter dem Druck stehen, ihre eigenen Kinder so früh wie möglich zu verheiraten.