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KINO Favoriten - Literaturverfilmungen

Scott Roxborough | Hans Christoph von Bock
17. November 2017

Sieben Literaturverfilmungen nach Romanen deutscher Autoren stehen im Fokus dieser Ausgabe von KINO Favoriten. Eine ganz persönliche Auswahl unserer Filmexperten Hans Christoph von Bock und Scott Roxborough.

Das Parfum Filmstill Szene mit zwei Hauptdarstellern im Dunkeln
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library

Virginia Woolf, könnte man sagen, hasste den Film, zumindest Literaturverfilmungen. In ihrem Essay "The Cinema" verglich die Autorin von "Mrs Dalloway" Film mit einem "Parasiten", der von der "Beute" Literatur lebt, was für beide Seiten desaströs ist. Eine Adaption von Leo Tolstois "Anna Karenina", schreibt sie, reduziere "den Charme, die Leidenschaft und die Verzweiflung" von Tolstois Protagonistin zu einem rohen zur Schau stellen von "Zähnen, Perlen und Samt".

Tolstoi selbst war da nachsichtiger. Auch wenn er Filme als "einen direkten Angriff auf die alten Methoden der literarischen Kunst" ansah, begrüßte der große russische Romancier diesen Anschlag. "Es gefällt mir", sagte er 1908. Filme, die zu diesem Zeitpunkt kaum ein Jahrzehnt alt waren, seien für ihn "näher am Leben" als Romane. Alle Schriftsteller - sagte er voraus - "werden sich an die Leinwand und an die kalte Maschine anpassen müssen."

Er behielt Recht. Seit die Bilder laufen lernten, sind sie das vorherrschende Medium des Geschichtenerzählens. Und die Filmemacher haben Woolfs Warnung vor Literatur-Adaptionen weitgehend ignoriert. Literatur - von großen Romanen über Belletristik bis hin zu Comics - bleibt die primäre Quelle filmischer Inspiration.

Also hat die DW KINO Redaktion das Bücherregal entstaubt, um ihre sieben Lieblingsadaptionen deutscher Romane auszuwählen. Auch aus schlechten Büchern lassen sich gute Filme machen, wie Francis Ford Coppolas "Der Pate" zeigt. Es ist einer der besten Filme, die je gedreht wurden, aber niemand würde Mario Puzos Familiensaga auf die Bestsellerliste der amerikanischen Literatur setzen.

Für unsere Liste haben wir jedoch versucht, großartige Romane zu finden, die zu großartigen Filmen wurden. Dabei haben wir etablierte und moderne Klassiker aufgestöbert, auch Werke zweier Nobelpreisträger sind dabei. Die sehr persönliche Auswahl von Hans Christoph von Bock und Scott Roxborough umfasst Komödie, Drama und historische Fiktion. Es gibt Oscar-Gewinner und Blockbuster auf der Liste, aber auch einige vergessene oder übersehene literarische und filmische Schätze.

Außen vor und das mit voller Absicht ist übrigens Oscargewinner Volker Schlöndorff und seine geniale Verfilmung des Romans "Die Blechtrommel" von Nobelpreisträger Günther Grass. Dieser Films war bereits in der KINO Favoritenauswahl von "Die besten deutschen Regisseure" und "Die besten deutschen Dramen" vertreten.

Lesen Sie sich ein und schauen Sie sich die Auswahl an. Fehlen Ihre Lieblinge auf der Liste? Lassen Sie uns wissen, aus welchen Büchern ihre Lieblingsfilme wurden und welche Geschichten die Buchdeckel besser nie hätten verlassen sollen. Kino@dw.com

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