1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Kirchen in Chile gehen in Flammen auf

19. Oktober 2020

Ein Jahr nach Beginn einer Protestbewegung in Chile ist es zu Ausschreitungen gekommen. In der Hauptstadt Santiago de Chile wurden zwei Kirchen in Brand gesteckt. Die Kundgebungen hatten zunächst friedlich begonnen.

Santiago de Chile | Antiregierungsproteste Kirche in Flammen
Die Kirche "Francisco de Borja" - eine von zwei Kirchen, die in Brand gesteckt wurdeBild: Esteban Felix/AP Photo/picture alliance

Besonders betroffen von den Ausschreitungen ist die Kirche "Parroquía de la Asunción", deren Turm einstürzte. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine der ältesten Kirchen Santiagos. Chilenischen Medienberichten zufolge war zuvor auch die "Iglesia de San Francisco de Borja" angezündet worden, die regelmäßig von der Polizei für Zeremonien genutzt wird. Wie es in Agenturberichten heißt, wurde eine der Kirche von Vermummten geplündert.

Zunächst war es friedlich

Tausende Demonstranten hatten sich zunächst friedlich auf der Plaza Italia, von einigen auch "Plaza de la Dignidad" (Platz der Würde) genannt, versammelt. Dort wurde ausgelassen gesungen und getanzt. Die Polizei hatte mit Blick auf den Jahrestag der Sozialproteste einen Großeinsatz geplant. Im Oktober und November 2019 waren in Chile täglich Tausende auf die Straße gegangen, um einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem zu fordern.

Begonnen hatten die Proteste nach einer Erhöhung der Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr. Mehr als 30 Menschen kamen bei den Kundgebungen ums Leben. Wegen ihres oft brutalen Vorgehens war die Polizei in Chile in die Kritik geraten.

Zuletzt hatten die Proteste in dem südamerikanischen Land wieder zugenommen. Am 25. Oktober stimmen die Chilenen darüber ab, ob sie eine neue Verfassung wollen - dies war eine der Kernforderungen der Demonstranten im vergangenen Jahr. Der aktuelle Text von 1980 stammt noch aus den Zeiten der Diktatur von General Augusto Pinochet.

haz/ml (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen