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Politik

Kirchen in Colombo bleiben länger geschlossen

2. Mai 2019

Die Sicherheitsbehörden in Sri Lanka sind nervös: Es soll neue Warnungen aus dem Ausland geben. Die Katholiken im Land müssen deshalb auf die gewohnte Gemeinschaft verzichten.

Sri Lanka, Colombo - Kirchen bleiben geschlossen
Die Kirche der Heiligen Maria in Colombo (Archivbild)Bild: Getty Images/C. Court

Aus Furcht vor neuen Attacken hat die katholische Kirche in Sri Lanka auch für den kommenden Sonntag alle Gottesdienste abgesagt. Es habe konkrete Anschlagsdrohungen gegen mindestens zwei Gotteshäuser gegeben, sagte ein Sprecher von Colombos Erzbischof Malcom Ranjith. Die Hinweise kämen aus dem Ausland. "Auf Anraten der Sicherheitsbehörden haben wir beschlossen, in keiner der Kirchen Sonntagsmessen abzuhalten."

Nach den verheerenden Angriffen vom Ostersonntag hätten am Wochenende eigentlich wieder Gottesdienste stattfinden sollen - wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Kardinal Ranjith hatte bereits am vergangenen Sonntag eine Messe im Gedenken an die Opfer gehalten, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Gottesdienst wurde lediglich im Fernsehen übertragen.

"Noch keine Entwarnung"

Bei der Anschlagsserie hatten mehrere Selbstmordattentäter unter anderem drei Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka angegriffen. Mehr als 250 Menschen wurden getötet, unter ihnen auch zahlreiche Ausländer. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Attacken für sich. Die Regierung in Colombo rechnet die Täter der einheimischen Islamistengruppe National Thowheeth Jamaath (NTJ) zu, glaubt aber, dass sie Unterstützung aus dem Ausland hatten.

"Konkrete Drohungen": Erzbischof Malcolm Ranjith am DienstagBild: Getty Images/L. Wanniarachchi

Das Auswärtige Amt in Berlin rät weiter von nicht notwendigen Reisen nach Sri Lanka ab. Der deutsche Botschafter in dem Inselstaat, Jörn Rohde, teilte mit, er könne trotz zahlreicher Festnahmen der örtlichen Sicherheitskräfte keine Entwarnung geben, "insbesondere für die nächsten Tage". Es bestehe grundsätzlich die Gefahr weiterer Anschläge.

jj/kle (dpa, afp)

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