Alle wollen sie sehen: die Kirschblüte in der Bonner Altstadt. Das grandiose Naturschauspiel ist nur wenige Wochen zu bestaunen und lockt jedes Jahr Touristen aus aller Welt in die ehemalige deutsche Hauptstadt.
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Kirschblüten made in Germany
Wie eine Kuppel wölben sich Kirschzweige mit rosafarbenen Blüten über die engen Gassen: ein grandioses Naturschauspiel in der Bonner Altstadt, das Touristen aus aller Welt in die ehemalige Bundeshauptstadt lockt.
Bild: DW/H. Mund
Eine der schönsten Alleen
Die Heerstraße in Bonn ist berühmt für ihre Kirschblütenpracht. Im Netz gehört sie zu den zehn schönsten Baumalleen der Welt, als Motiv ist sie in internationalen Kirschblüten-Foren der Renner. Viele Touristen, vor allem aus Asien und Australien, verfolgen schon zu Hause den Kirschblüten-Blog, um den richtigen Reisezeitpunkt abzupassen.
Bild: DW/H. Mund
Touristenmagnet
Die engen Gassen der Bonner Altstadt sind schon ohne die rosa blühenden Kirschbäume ein beliebtes Touristenziel: gusseiserne Laternen, Kopfsteinpflaster, klassizistische Altbauhäuser mit schnörkeligem Stuck verziert - Romantik pur.
Bild: DW/H. Mund
Zarte Anfänge
Kirschblüten sind ausgesprochen empfindlich: Die ersten Blüten wagen sich nur im Schutz der alten Baumstämme ans Tageslicht. Regen mögen sie überhaupt nicht. Und auch die frostigen Nachttemperaturen können den Blüten leicht Schaden zufügen. Die berühmte Bonner Kirschblüte ist deshalb auch ein wenig spät dran in diesem Frühjahr.
Bild: DW/H. Mund
Malerisches Rosa
Die Postkartenmotive muss man in der Altstadt von Bonn nicht suchen. An jeder Ecke verwandeln die zartblütigen Kirschbäume alles in eine malerische Kulisse. Dabei sind die Bäume gar nicht so alt: Erst in den 1980er-Jahren wurden sie gepflanzt.
Bild: DW/H. Mund
Beliebtes Fotomotiv
Gar nicht so einfach, die richtige Perspektive auf das Blütenmeer in luftiger Höhe zu erwischen. Altmodische Postkarten sind nicht mehr gefragt. Stattdessen wird lieber schnell das Smartphone gezückt und das Motiv per Facebook, Twitter und Co. an Freunde und Familie verschickt. Es gibt sogar einen speziellen Kirschblüten-Blog, wo die (Hobby-)Fotografen ihre Bilder einreichen können.
Bild: DW/H. Mund
Fotografen-Stau
Die Durchgangsstraßen sind schon zu Einbahnstraßen umgebaut worden, trotzdem verursachen die Fotografierfreudigen ständig Stau in der Altstadt. Jeder bleibt, gebannt von der Schönheit der Kirschbäume, spontan auf der Straße stehen und knipst ein Erinnerungsbild. Der alte römische Meilenstein hier dient dann schon mal als Stativ.
Bild: DW/H. Mund
Kleine Blütenbällchen
Zum Glück sind die alten Kirschbäume so hoch beschnitten, dass niemand die blühenden Kirschzweige erreichen kann. Sonst wären die kostbaren Bäume womöglich längst geplündert und von Souvenirjägern völlig zerrupft. In sicherer Höhe schaukeln diese Blütenbällchen im wärmenden Frühlingswind.
Bild: DW/H. Mund
Selfie an Kirschblüte
Diese vier Studentinnen sind aus der Nachbarstadt Köln angereist, um sich vor den zartrosa Kirschbäumen zu fotografieren. Selfie mit Kirschblütenzweig steht vor allem bei jungen Frauen hoch im Kurs. Und wird sofort an alle Freundinnen per Facebook und Co. weitergeschickt: "It's so romantic!"
Bild: DW/H. Mund
Blütenhimmel
Jetzt muss nur noch das Frühlingswetter mitspielen: Alle hoffen, dass es keinen Nachtfrost mehr gibt. Denn dann wechseln die Blüten schnell von Rosa in ein unschönes Braun und hängen schlaff von den Ästen herab. Im wechselhaften April muss man in Deutschland mit allem rechnen…
Bild: DW/H. Mund
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"It's magic", haucht eine junge Japanerin beim Anblick der zartrosa Blütenallee in der Bonner Altstadt – und zückt ihr Smartphone, um diesen Moment festzuhalten. Scharen von neugierigen Touristen tummeln sich derzeit in den engen Altstadtstrassen - es gibt kaum ein Durchkommen.
Manche Touristen waren in diesem Jahr allerdings auch zu früh dran: Lange waren die Außentemperaturen in der rheinischen Tiefebene von Bonn, die normalerweise mit mediterranem Frühjahrsklima aufwarten kann, viel zu kalt. Wärmende Sonnenstrahlen ließen sich nur selten blicken. Sogar Nachtfrost bedrohte die ersten zarten Kirschblüten, die sich bis Anfang April lieber in festen Knospen verbargen. Erst in den letzen warmen Tagen sind sie aufgesprungen.
Wer zu früh angereist war, musste mit Postkarten und Postern aus dem letzten Jahr vorlieb nehmen. "Manche Touristen aus Fernost waren so verzweifelt, dass sie sich auf der Straße vor einem Postermotiv fotografieren ließen", erzählt die Besitzerin eines Fotoladens in der Altstadt.
Ab Mitte März blühen zu allererst in der südlichen Maxstraße die weißen Kirschblüten, die rosa Blüten der Zierkirschen in der Heer- und der Breitestraße sind später dran. Die "Kirschblüte made in Germany" wird in Bonn jedes Jahr mehr zum zugkräftigen Touristen-Hype. Eine gute Einnahmequelle für die Stadt. Zum Finale rieselt es dann bei jedem Windhauch rosa Blüten auf das historische Kopfsteinpflaster…