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In Kindergärten geringes COVID-19-Infektionsrisiko

5. Januar 2022

Eine Kindergarten-Studie aus der zweiten Pandemiewelle zeigt, dass Kitas keine Corona-Hotspots sind, wenn regelmäßig getestet wird. Dann fühlen sich auch Eltern und Kinder sicher.

Kindergartenkinder gehen mit Masken zum Präsenzuntericht in einer Schule in Makati auf den Philippinen.
Kein Lockdown nötig: Wichtig ist aber regelmäßiges testenBild: Aaron Favila/(AP Photo/picture alliance

Lassen sich mindestens die Hälfte der Kinder in einer Tagesstätte zweimal wöchentlich auf das Coronavirus testen,  ist die Gefahr einer unerkannten Infektionsübertragung so gering, dass auch in Pandemie-Zeiten eine kontinuierliche Kinderbetreuung sicher möglich ist.

Das ist das zentrale Ergebnis einer Kita-Studie, die am 4. Januar 2022 in der Fachzeitschrift JAMA  erschienen ist. Und dass es wichtig ist, Kinder auch in Pandemiezeiten miteinander spielen zu lassen,  zeigt eine weitere Studie aus New York, die am gleichen Tag in Science erschienen ist. 

Die Science-Studie bezieht sich zwar nicht auf Kindergartenkinder, sondern auf die Allerjüngsten, aber sie zeigt, wie wichtig Interaktion und Bewegung für die gesunde Entwicklung der Kinder ist:  Babys, die in der Stadt New York während der Pandemie 2020 geboren worden sind, zeigten im Alter von sechs Monaten vor allem motorische Entwicklungsverzögerungen im Vergleich zu den Kindern, die vor der Pandemie geboren worden waren. 

Kita-Studie: 600 Kinder wurden über zwölf Wochen regelmäßig getestet

Zurück zur Kindergarten-Studie: Forschende der Universität Würzburg hatten von Oktober 2020 bis März 2021 fast 600 Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren auf ihrem Weg durch die zweite Corona-Welle begleitet. 

Über einen Zeitraum von zwölf Wochen, unterbrochen durch einen längeren Lockdown, während dem die Kindertagesstätten komplett geschlossen waren, haben die Forschenden bei den Kindern und dem Betreuungspersonal regelmäßige Corona-Schnelltests durchgeführt, insgesamt etwa 5000 Tests.

Nur zwei Corona-Infektionsfälle gefunden

In der Probephase wurden nur zwei SARS-CoV-2 Infektionen nachgewiesen. Die Forschenden sehen das als einen deutlichen Hinweis, dass es in dieser Pandemie-Welle unter Kindern dieser Altersgruppe nur geringe Infektionsraten gab. 

Wie Kinder die andauernde Pandemie erleben

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Die Forschenden geben allerdings zu bedenken, dass seitdem neue Virus-Varianten  wie Delta und Omikron  aufgetreten sind. Diese könnten auch unter Kindern zu höheren Infektionsraten führen.

Nichtsdestotrotz halten sie es für nicht notwendig, Kindertagesstätten komplett zu schließen. Vernünftige Test- und Hygienekonzepte könnten helfen, Infektionen zu minimieren und eine Ausbreitung einzudämmen.

Immer gleich zu Wochenbeginn auf COVID testen

Die Studie habe gezeigt, dass das regelmäßige Testen auch den Eltern und dem Betreuungspersonal ein hohes Sicherheitsempfinden vermittelt. Dies habe geholfen, die psychologischen Belastungen unter der Corona-Ausnahmesituation besser zu bewältigen.

Es sei allemal wichtig, den ersten von zwei wöchentlichen Tests stets am Wochenanfang durchzuführen. Die Testergebnisse müssten innerhalb von 24 Stunden vorliegen, was allerdings heutzutage bei Schnelltests unproblematisch ist.

Die größte Akzeptanz unter Kindern und Betreuungspersonal fand eine nicht invasive und schmerzfreie Testmethode: Die Kinder mussten dafür ihren Mund spülen und ausspucken. Der Test wurde mit dem Spülwasser durchgeführt. Wie Kindertagesstätten in der Praxis am besten beim COVID-Testen vorgehen,  hat die Universität Würzburg in einem Leitfaden zusammengefasst. 

Fabian Schmidt Wissenschaftsredakteur mit Blick auf Technik und Erfindungen
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