1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ökodorf Wildpoldsried

18. Oktober 2011

Wildpoldsried setzt auf grüne Energie und zeigt, dass eine 100%-Versorgung möglich ist.

Holzpellets brennen in einem Ofen (Foto: Sebastian Willnow/ddp.)
Sauber Heizen - Holzpellets schonen das KlimaBild: dapd

Klima Deutschland

04:35

This browser does not support the video element.

Projektart: Energie aus Sonne, Wasser- und Windkraft, Erdwärme, Biomasse
Erzeugte Energie: 20.540 MWh (2010)
Projektvolumen: 24 Mio. Euro

Grüne Energie ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Im ersten Halbjahr 2011 stieg ihr Anteil an der Stromversorgung erstmals über die 20-Prozent-Marke. Bis zu einer vollständig klimaneutralen Energieversorgung ist es aber noch weit. In ganz Deutschland? Nicht ganz. Ein Dorf am Alpenrand versorgt sich schon heute vollständig selbst mit erneuerbaren Energien. Mehr noch: Aus Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie Erdwärme und Biomasse erzeugen die 2500 Bewohner von Wildpoldsried mehr als dreimal so viel Energie wie sie selbst verbrauchen. Eine "Dorfheizung", betrieben mit Pellets aus nachwachsendem Holz, sorgt im Winter in allen Häusern für warme Stuben.


Doch das Klima-Engagement der Wildpoldsrieder reicht weiter als nur bis zur grünen Energieproduktion. Denn konsequentes Energiesparen senkt auch den Verbrauch – sei es durch besondere Wärmedämmung von Dächern, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf Energiesparlampen oder den Einsatz von hocheffizienten Heizpumpen in den meisten Gebäuden des Ortes. Selbst der Klärschlamm aus dem Abwasser der Gemeinde wird zum wertvollen Rohstoff: Zu Humus veredelt kommt er im nachhaltigen Landbau und bei der Renaturierung von Uferflächen zum Einsatz.



Die Einwohner sind überzeugt: Es rechnet sich für alle, in ökologische Projekte zu investieren. Aber so eine Vision von der klimaneutralen Energieversorgung entsteht nicht über Nacht. Tatsächlich arbeiten die Wildpoldsrieder schon seit 1998 am ökologischen "Profil" des Ortes und haben seitdem etliche Preise abgeräumt, darunter auch den renommierten European Energy Award.

Mittlerweile haben auch Weltkonzerne wie Siemens das Dorf entdeckt. Die Firma testet dort zusammen mit Wissenschaftlern verschiedener Universitäten sogenannte Smart Grids, intelligente Stromnetze, die eine effizientere Verteilung des Stroms garantieren sollen. Die Erkenntnisse könnten in Zukunft auch auf nationaler Ebene von Bedeutung sein.

Ein Film von Miltiades Arsenopoulos

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen