Grüne Energie für die Dominikanische Republik
1. Juli 2021Trotz Wirtschaftsboom und ausgebauter Infrastruktur leben rund 300.000 Einwohner der Dominikanischen Republik ohne Strom - vor allem in abgelegenen und einkommensschwachen Gegenden. Im Bergdorf Sabana Real nahe der haitianischen Grenze beispielsweise haben etwa 50 Familien gar keinen Stromanschluss.
Mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wollen die Dorfbewohner eine Solar-Anlage installieren, die den Strom direkt in die Häuser liefert.
Die Geschichte von Sabana Real ist nur ein kleiner Teil der Energiewende, die im Land vonstattengeht. Bisher deckt die Dominikanische Republik rund 85 Prozent seines Energiebedarfs mit fossilen Brennstoffen.
Bis 2025 will die Regierung 25 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnen und plant, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Doch wieviel Ökostrom entsteht, ist schwer planbar und vom Wetter abhängig. Deshalb gibt es auch viel Misstrauen von Seiten der Einheimischen. Um die Energiemengen besser überprüfen und steuern zu können, wurde in der Hauptstadt Santo Domingo ein Kontrollzentrum eingerichtet, das Daten von allen Kraftwerken - sowohl Wind, Sonne als auch Öl - sammelt und analysiert. Die GIZ hat die Prognose-Software implementiert. Damit sollen Vorhersagen besser möglich sein und langfristig das Vertrauen in erneuerbare Energien steigen.
Projektziel: Unterstützung der Dominikanischen Republik beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Bisher stammen etwa 10 Prozent der Energie aus Wind- und Sonnenenergie.
Projektbudget: 4,8 Millionen Euro (5,7 Millionen US-Dollar) stammen von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des deutschen Bundesumweltministeriums. Mit dem Großteil des Geldes werden Großprojekte wie Wind- und Solarparks gefördert sowie Daten gesammelt und analysiert für die Energiebehörde der Dominikanischen Republik.
Zeitraum: Juli 2017 - Juni 2022
Ein Film von Katja Döhne