Vor 100 Jahren starb Gustav Klimt, erfolgreich als Maler wie als Frauenheld. Seine Bilder sind in der ganzen Welt berühmt und werden hoch gehandelt. Manche finden das viele Gold darin kitschig.
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Porträtmaler und Meister des Jugendstils: Gustav Klimt
Zu viel nacktes Fleisch – um 1900 schockte Gustav Klimt mit seinen Gemälden das prüde Wien. Und doch riss man sich um den Maler, dessen goldgetränkte Bilder auch mehr als 100 Jahre nach seinem Tod noch faszinieren.
Bild: picture-alliance/R. Hackenberg
"Dame mit Fächer" unter dem Hammer
Das vermutlich letzte Gemälde, das der österreichische Künstler (1862-1918) vor seinem Tod malte, wird jetzt von Sotheby’s in London versteigert. Es könnte laut Auktionshaus die Rekordsumme von etwa 65 Millionen Pfund (73,3 Millionen Euro) erbringen. Als Gustav Klimt 1918 mit nur 55 Jahren starb, stand das Bild noch auf seiner Staffelei. Es zeigt eine namenlose Frau.
Bild: Wiktor Szymanowicz/AA/picture alliance
Kunst statt Gravur
Eigentlich sollte Gustav Klimt (1862-1918) Goldgraveur wie sein Vater werden, doch nach einem Stipendium an der Wiener Kunstgewerbeschule schlug er eine Karriere als Maler ein. Sein Geld verdiente er zunächst mit Vorhang- und Deckengemälden. Hier sieht man Klimt im Alter von 52 Jahren.
Bild: picture alliance/Imagno
Deckengemälde mit Putte
Zusammen mit seinem Bruder Ernst und seinem Kollegen Franz Matsch betrieb Gustav Klimt die sogenannte "Künstlercompagnie". Gemeinsam fertigten sie dieses und weitere Deckengemälde in der Hermesvilla an, einem Nebenschloss der Kaiserin Sisi von Österreich. Nicht nur ihre Privatgemächer, auch das Turnzimmer war mit Arbeiten der Künstlercompagnie bestückt.
Bild: picture-alliance/IMAGNO/Wien Museum
Skandal um drei Fakultäten-Gemälde
1894 malte Klimt drei Deckenbilder für die Universität Wien. Doch die Professorenschaft war entsetzt über seine Darstellungen der Fakultäten "Jurisprudenz", "Philosophie" und "Medizin": die Frauen seien "zu nackt", "zu erotisch". Nach einem langen Streit um die Freiheit der Kunst kaufte Klimt die Bilder 1905 zurück. Ende des 2. Weltkriegs verbrannten sie, übrig blieben nur diese Fotografien.
Der Beethovenfries
1897 gründete Klimt mit Gleichgesinnten die "Wiener Secession", die den traditionellen Kunststil ablehnte. Den konservativen Wienern musste er erneut Zugeständnisse machen und das Geschlechtsorgan seines Theseus auf dem Plakat zur ersten Ausstellung der Secession mit Zweigen bedecken. Auch sein Beethovenfries von 1902 erregte Anstoß - weil Schamhaare zu sehen sind.
Bild: picture-alliance/Rainer Hackenberg
Landschaftsbilder aus der Sommerfrische
Weniger bekannt sind die Landschaftsbilder, die in der jährlichen Sommerfrische am Attersee im Salzkammergut entstanden. Zwischen 1900 und 1916 reiste der Maler regelmäßig in die Region und schuf hier die meisten seiner rund 50 Landschaftsgemälde. Ein wiederkehrendes Motiv war dabei Schloss Kammer (Bild). Zum 150. Geburtstag des Malers wurde am Attersee 2012 das Gustav Klimt Zentrum eröffnet.
Bild: picture-alliance/akg-images
Die Sonnenblume
Wenn Klimt die Natur auf der Leinwand bannte, brauchte er keine Vorskizzen. Seine "Sonnenblume" entstand 1907. Das Gemälde war lange im Privatbesitz des Wiener Kunstsammlers Peter Parzer. Er starb 2010 und hatte in seinem Testament verfügt, dieses und andere Bilder dem Museum Belvedere zu hinterlassen. Damit verfügt das Haus über 24 Klimt-Gemälde.
Bild: picture-alliance/akg-images
Sonja Knips und eine Flut von Tüll
Neben Landschafts- und Deckenbildern schuf Gustav Klimt Porträts und verdiente dabei nicht schlecht. 20.000 Kronen kostete es die Herren des Großbürgertums, die Gemahlin wie ein Schmuckstück in Szene setzen zu lassen. Für das Doppelte konnte man sich damals eine Villa samt Einrichtung leisten. Das Bildnis von Sonja Knips von 1898 deutet schon an, wie Klimt sich vom Realismus seiner Frühwerke löst.
Bild: AP
Die Goldene Adele
Als er 1907 die Gattin eines Zuckerfabrikanten, Adele Bloch-Bauer, auf die Leinwand bannte, hätte sich sein Auftraggeber wohl kaum träumen lassen, dass das Bild fast 100 Jahre später für den damaligen Rekordpreis von 135 Millionen Dollar an den US-Unternehmer Ronald Lauder verkauft werden würde. Da war es kurz zuvor erst von der Österreichischen Galerie Belvedere an die Erben restituiert worden.
Seine "Goldene Periode" machte Klimt weltberühmt. Inspiriert wurde er dazu auf einer Reise nach Ravenna, wo er in den Kirchen die goldenen byzantinischen Mosaike bewunderte. "Der Kuss" von 1908 ist wohl das bekannteste Bild dieser Phase. Heute zählt es zu den am meisten reproduzierten Motiven der Kunstgeschichte - auf Kaffeetassen, Krawatten und Stoffbeuteln.
Bild: Belvedere Wien/Basiliscus Production
Klimt und die Frauen
"Danae", eine Figur aus der griechischen Mythologie, war um 1900 ein beliebtes Künstler-Motiv. Auch Klimt verewigte sie in einem seiner bekanntesten Gemälde. Unbekannt ist allerdings, ob der Maler ein Verhältnis mit seinem Modell hatte. Mit mindestens drei Frauen zeugte er Kinder, auch mit einigen seiner großbürgerlichen Auftraggeberinnen unterhielt er Affären. Verheiratet war er nie.
Früher Tod mit 55
Auch wenn Klimts Gemälde beim Großbürgertum sehr begehrt waren, lehnte das k.k. Unterrichtsministerium es viermal ab, ihn zum Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien zu ernennen. Immerhin wurde er 1917 Ehrenmitglied - knapp vier Monate vor seinem Tod. Nach einem Schlaganfall starb Klimt (hier vor seinem Atelier) am 6. Februar 1918. Seine Kunst jedoch ist immer noch allgegenwärtig.
Bild: picture-alliance/IMAGNO/ÖNB/M. Nähr
12 Bilder1 | 12
Porträtmaler und Meister des Jugendstils: Gustav Klimt
Zu viel nacktes Fleisch – um 1900 schockte Gustav Klimt mit seinen Gemälden das prüde Wien. Und doch riss man sich um den Maler, dessen goldgetränkte Bilder auch mehr als 100 Jahre nach seinem Tod noch faszinieren.
Bild: picture-alliance/R. Hackenberg
"Dame mit Fächer" unter dem Hammer
Das vermutlich letzte Gemälde, das der österreichische Künstler (1862-1918) vor seinem Tod malte, wird jetzt von Sotheby’s in London versteigert. Es könnte laut Auktionshaus die Rekordsumme von etwa 65 Millionen Pfund (73,3 Millionen Euro) erbringen. Als Gustav Klimt 1918 mit nur 55 Jahren starb, stand das Bild noch auf seiner Staffelei. Es zeigt eine namenlose Frau.
Bild: Wiktor Szymanowicz/AA/picture alliance
Kunst statt Gravur
Eigentlich sollte Gustav Klimt (1862-1918) Goldgraveur wie sein Vater werden, doch nach einem Stipendium an der Wiener Kunstgewerbeschule schlug er eine Karriere als Maler ein. Sein Geld verdiente er zunächst mit Vorhang- und Deckengemälden. Hier sieht man Klimt im Alter von 52 Jahren.
Bild: picture alliance/Imagno
Deckengemälde mit Putte
Zusammen mit seinem Bruder Ernst und seinem Kollegen Franz Matsch betrieb Gustav Klimt die sogenannte "Künstlercompagnie". Gemeinsam fertigten sie dieses und weitere Deckengemälde in der Hermesvilla an, einem Nebenschloss der Kaiserin Sisi von Österreich. Nicht nur ihre Privatgemächer, auch das Turnzimmer war mit Arbeiten der Künstlercompagnie bestückt.
Bild: picture-alliance/IMAGNO/Wien Museum
Skandal um drei Fakultäten-Gemälde
1894 malte Klimt drei Deckenbilder für die Universität Wien. Doch die Professorenschaft war entsetzt über seine Darstellungen der Fakultäten "Jurisprudenz", "Philosophie" und "Medizin": die Frauen seien "zu nackt", "zu erotisch". Nach einem langen Streit um die Freiheit der Kunst kaufte Klimt die Bilder 1905 zurück. Ende des 2. Weltkriegs verbrannten sie, übrig blieben nur diese Fotografien.
Der Beethovenfries
1897 gründete Klimt mit Gleichgesinnten die "Wiener Secession", die den traditionellen Kunststil ablehnte. Den konservativen Wienern musste er erneut Zugeständnisse machen und das Geschlechtsorgan seines Theseus auf dem Plakat zur ersten Ausstellung der Secession mit Zweigen bedecken. Auch sein Beethovenfries von 1902 erregte Anstoß - weil Schamhaare zu sehen sind.
Bild: picture-alliance/Rainer Hackenberg
Landschaftsbilder aus der Sommerfrische
Weniger bekannt sind die Landschaftsbilder, die in der jährlichen Sommerfrische am Attersee im Salzkammergut entstanden. Zwischen 1900 und 1916 reiste der Maler regelmäßig in die Region und schuf hier die meisten seiner rund 50 Landschaftsgemälde. Ein wiederkehrendes Motiv war dabei Schloss Kammer (Bild). Zum 150. Geburtstag des Malers wurde am Attersee 2012 das Gustav Klimt Zentrum eröffnet.
Bild: picture-alliance/akg-images
Die Sonnenblume
Wenn Klimt die Natur auf der Leinwand bannte, brauchte er keine Vorskizzen. Seine "Sonnenblume" entstand 1907. Das Gemälde war lange im Privatbesitz des Wiener Kunstsammlers Peter Parzer. Er starb 2010 und hatte in seinem Testament verfügt, dieses und andere Bilder dem Museum Belvedere zu hinterlassen. Damit verfügt das Haus über 24 Klimt-Gemälde.
Bild: picture-alliance/akg-images
Sonja Knips und eine Flut von Tüll
Neben Landschafts- und Deckenbildern schuf Gustav Klimt Porträts und verdiente dabei nicht schlecht. 20.000 Kronen kostete es die Herren des Großbürgertums, die Gemahlin wie ein Schmuckstück in Szene setzen zu lassen. Für das Doppelte konnte man sich damals eine Villa samt Einrichtung leisten. Das Bildnis von Sonja Knips von 1898 deutet schon an, wie Klimt sich vom Realismus seiner Frühwerke löst.
Bild: AP
Die Goldene Adele
Als er 1907 die Gattin eines Zuckerfabrikanten, Adele Bloch-Bauer, auf die Leinwand bannte, hätte sich sein Auftraggeber wohl kaum träumen lassen, dass das Bild fast 100 Jahre später für den damaligen Rekordpreis von 135 Millionen Dollar an den US-Unternehmer Ronald Lauder verkauft werden würde. Da war es kurz zuvor erst von der Österreichischen Galerie Belvedere an die Erben restituiert worden.
Seine "Goldene Periode" machte Klimt weltberühmt. Inspiriert wurde er dazu auf einer Reise nach Ravenna, wo er in den Kirchen die goldenen byzantinischen Mosaike bewunderte. "Der Kuss" von 1908 ist wohl das bekannteste Bild dieser Phase. Heute zählt es zu den am meisten reproduzierten Motiven der Kunstgeschichte - auf Kaffeetassen, Krawatten und Stoffbeuteln.
Bild: Belvedere Wien/Basiliscus Production
Klimt und die Frauen
"Danae", eine Figur aus der griechischen Mythologie, war um 1900 ein beliebtes Künstler-Motiv. Auch Klimt verewigte sie in einem seiner bekanntesten Gemälde. Unbekannt ist allerdings, ob der Maler ein Verhältnis mit seinem Modell hatte. Mit mindestens drei Frauen zeugte er Kinder, auch mit einigen seiner großbürgerlichen Auftraggeberinnen unterhielt er Affären. Verheiratet war er nie.
Früher Tod mit 55
Auch wenn Klimts Gemälde beim Großbürgertum sehr begehrt waren, lehnte das k.k. Unterrichtsministerium es viermal ab, ihn zum Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien zu ernennen. Immerhin wurde er 1917 Ehrenmitglied - knapp vier Monate vor seinem Tod. Nach einem Schlaganfall starb Klimt (hier vor seinem Atelier) am 6. Februar 1918. Seine Kunst jedoch ist immer noch allgegenwärtig.
Bild: picture-alliance/IMAGNO/ÖNB/M. Nähr
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Sein wohl bekanntestes Gemälde, "Der Kuss", ist tausendfach verewigt, nicht nur auf Reproduktionen, sondern auch auf Kaffeetassen, Brillenetuis, Krawatten, Einkaufstaschen und zahlreichen anderen Alltagsgegenständen. Sie alle huldigen ihm, Gustav Klimt, dem Publikumsliebling. Er ist zum Fahnenträger des Jugendstils geworden, war aber eher jemand, der mit der Kunst seiner Zeit aufräumen wollte, sagt Alfred Weidinger, Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig und Klimt-Spezialist.
Rascher Aufstieg
Geboren wird Gustav Klimt am 14. Juli 1862 in einfachen Verhältnissen. Ein Stipendium ermöglicht ihm das Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule. Gemeinsam mit seinem Bruder Ernst Klimt, der die gleiche Schule besucht, und dem Kollegen Franz Matsch arbeitet er emsig und steigt rasch auf. Neben Aufträgen für Decken- und Theaterdekorationen wird er zum Porträt-Maler des jüdischen Großbürgertums. Er schafft nicht nur Gemälde, sondern in Zusammenarbeit mit Architekten Häuser und Villen als Gesamtkunstwerke. 1894 erhält Gustav Klimt den Auftrag für drei monumentale Deckenbilder in der Aula Magna der Universität Wien. Die allegorischen Darstellungen der drei Fakultäten "Jurisprudenz", "Philosophie" und "Medizin" werden zum Skandal.
Zu echt, zu nackt
Klimt zeigte zu viel nacktes Fleisch für das prüde Wien, meint Alfred Weidinger: "Er hat den Wienern vorgeführt, wie sie selbst aussehen, das war das Problem." Er habe die Nackten nicht mehr als Göttinnen gezeigt, sondern als die Nachbarin von nebenan, so der Klimt-Kenner. "Und so stellte er sie dar, in ihrer Schönheit, aber genauso in ihrer Hässlichkeit." Und das auf riesigen Gemälden an der Decke der konservativen Universität. "Da ist den Wienern einfach die Galle übergelaufen."
Das sei keine geplante Provokation gewesen, sagt Kunsthistoriker Weidinger, und betont: "Klimt war sehr authentisch. Er wollte einfach das malen, was ihm Spaß machte." Und dem blieb der Maler treu, trotz großer finanzieller Verluste. Die Universitätsbilder kauft er später mit Hilfe seiner Mäzene zurück. Sie kosteten schon damals ein Vermögen. Heutige Kunstliebhaber können die Werke nur auf Fotografien betrachten. Die Originale sind im niederösterreichischen Schloss Immendorf zerstört worden, als die Nationalsozialisten das Schloss am Ende des Zweiten Weltkrieges in Brand steckten.
Gemaltes Kunstgewerbe
1907 entsteht eines von Klimts berühmtesten Werken, das Porträt von Adele Bloch-Bauer I., der Tochter eines Wiener Bankiers. Als es 2006 für 135 Millionen Dollar an einen US-amerikanischen Unternehmer verkauft wird, ist es das teuerste Bild der Welt. Ein Porträt mit einem sehr realistischen Gesicht und reichlich Goldtönen drumherum. Dass manche das häufige Gold in Klimts Bildern kitschig finden, hätte den Maler sicher nicht gestört, meint Weidinger: "Klimt war kein akademischer Maler." Er hatte nicht die Akademie der bildenden Künste besucht, sondern die Kunstgewerbeschule. "Klimts Arbeit hatte mit klassischer Malerei nichts zu tun. Er hat die Vielfalt der Materialien angewendet, mit der er sich seit seiner Schulzeit beschäftigt hat. Das war gemaltes Kunstgewerbe", weiß Weidinger.
Diese "Materialbilder" seien es gerade, die das Besondere an Klimt ausmachten, eine Nische, in die ihm niemand gefolgt sei. Das Dekorative und sein "authentischer" Charakter hätten es auch verhindert, dass Klimt jemals eine Professur angeboten wurde. "Klimt war ein Dekorationskünstler", spitzt Kunsthistoriker Weidinger es bewusst zu. Aber die Art, wie er Material malte, löse bei Menschen Andächtigkeit aus. Das habe er immer wieder beobachtet.
"Ein fescher Kerl"
Gustav Klimt und die Frauen sind ein eigenes Kapitel der Kunstgeschichte. Nicht nur, weil er das andere Geschlecht immer wieder in Farben und Formen verewigt hat. Wie viele Kinder Klimt tatsächlich hat, weiß niemand. 14 allerdings haben nach seinem Tod etwas vom Goldkuchen abhaben wollen und Ansprüche auf das Erbe angemeldet. Vier sollen offiziell anerkannt sein. Verheiratet war der Maler nie. Er lebte seine Leidenschaft, ohne Einschnitte, meint Alfred Weidinger.
Auch darin sei Klimt ohne Affektiertheit authentisch gewesen: "Sonst kann man sich nicht erklären, dass er noch im Mai 1899, als er mit seiner Schwägerin Helene Klimt ein Verhältnis hatte, zeitgleich bei Alma Mahler-Werfel begann anzubandeln. Zeitgleich waren Marie Ucicky und Marie Zimmermann von ihm schwanger, und er fuhr zu Emilie Flöge." Ohne Ärger und Stress ließ sich solche Polygamie wohl nicht leben. Das geht aus den zahlreichen Liebesbriefen hervor, die von Klimt erhalten sind. "Er war eben ein fescher Kerl, wenn man sich die Fotos anschaut", sagt Klimt-Kenner Weidinger. Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt in Wien im Alter von 55 Jahren nach einem Schlaganfall.
Raubkunst im Kino: "Frau in Gold"
Der Streit um das von Nazis geraubte Gemälde "Adele Bloch-Bauer" von Gustav Klimt elektrisierte vor ein paar Jahren die Welt der Kunst und der Justiz. Jetzt startet der Film in den deutschen Kinos.
Bild: SquareOne Entertainment
Eine wahre Geschichte
Der Streit um das von Nazis geraubte Gemälde "Adele Bloch-Bauer" von Gustav Klimt elektrisierte vor ein paar Jahren die Welt der Kunst und der Justiz. Jetzt kommt die Geschichte in die deutschen Kinos. Helen Mirren mimt Maria Altmann, die Nichte der Portraitierten. Klimt malte das Bild im Jahre 1903. Ein prächtiges Portrait, das die damals junge Frau vor goldenem Hintergrund zeigt.
Bild: SquareOne Entertainment
Perfekter Stoff für die Leinwand
Der Kinofilm widmet sich ausführlich der Geschichte des Bildes - und hält sich dabei relativ strikt an die historischen Fakten. Premiere feierte "Die Frau in Gold" während der Berlinale im Februar. In den deutschen Kinos läuft er jetzt in einer leicht gekürzten Fassung an. Der Schauspieler Moritz Bleibtreu spielt Gustav Klimt. Diese Szenen fielen allerdings der Schere zum Opfer.
Bild: SquareOne Entertainment
Ein Paar im Kampf mit den Institutionen
Der Film konzentriert sich auf die Figur der Maria Altmann (Helen Mirren), die im hohen Alter erfährt, dass das berühmte Gemälde eigentlich ihrer Familie zusteht. Sie engagiert einen jungen Anwalt (Ryan Reynolds). Mit ihm gemeinsam reist die alte Dame, die mit ihrem Mann einst vor den Nazis in die USA floh, nach Wien. Dort hängt das Porträt der Adele Bloch-Bauer, ihrer Tante, in einem Museum.
Bild: SquareOne Entertainment
Das Schicksal der Bloch-Bauers
Doch der Film beschränkt sich nicht nur auf die Bemühungen der beiden, das wertvolle Gemälde zurückzubekommen. In Rückblenden erzählt er auch, wie die einst reiche Familie Bloch-Bauer, die ihr Geld im Zucker-Handel verdient hatte, in Wien, das von den Deutschen besetzt war, drangsaliert wurde. Fünf Bilder von Gustav Klimt gehörten den Bloch-Bauers. Alle wurden von den Nazis geraubt.
Bild: SquareOne Entertainment
Ein hoch aktueller Fall
"Die Frau in Gold" dürfte besonders in Deutschland auf großes Interesse stoßen. Angesichts des Falls Gurlitt ist das Thema Raubkunst in aller Munde. Im Film nun wirft Regisseur Simon Curtis einen wenig schmeichelhaften Blick auf die Behörden Österreichs. Wien sabotiert die Arbeit des von Maria Altmann beauftragten Anwalts. Der ist bei seinen Recherchen größtenteils auf sich allein gestellt.
Bild: SquareOne Entertainment
Mit deutscher Beteiligung
"Die Frau in Gold" ist eine britische Produktion - mit internationaler Besetzung. Helen Mirren ist Engländerin, ihr Filmpartner Ryan Reynolds Kanadier. In der Rolle eines investigativen Journalisten ist Daniel Brühl zu sehen - hier neben den beiden Hauptdarstellern. Mit dabei sind auch Tom Schilling, Justus von Dohnányi und Nina Kunzendorf.
Bild: SquareOne Entertainment
Große Rolle
Der Film wird ganz eindeutig von der britischen Akteurin und Oscar-Preisträgerin Helen Mirren geprägt. Sie ist in fast jeder Szene zu sehen und fügt ihrem Rollen-Repertoire ein weiteres Glanzlicht zu. Als Maria Altmann verleiht sie der alten Dame, die seit langem in Los Angeles lebt und europäische Wurzeln hat, Charme, Witz und Esprit.
Bild: SquareOne Entertainment
Ein emotionaler Film
"Die Frau in Gold" ist ein durchaus gelungener Historienfilm, dem allerdings ein paar weniger Emotionen auf der Leinwand gut getan hätten. Die Filmmusik des seit langem in Hollywood arbeitenden Deutschen Hans Zimmer verstärkt die melodramatischen Aspekte noch einmal. Trotzdem: Wer sich für das Thema Raubkunst interessiert, sollte sich den Film anschauen.