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Klopp: "Schmeiße die Brocken nicht hin"

Thomas Klein22. Dezember 2014

Borussia Dortmund überwintert zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte auf einem Abstiegsplatz. Trotz einer katastrophalen Hinrunde schließt Trainer Jürgen Klopp einen Rücktritt weiter aus.

Jürgen Klopp Kampfpose
Bild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto

Endlich Winterpause! Borussia Dortmund dürfte nach der schlechtesten Hinrunde der Vereinsgeschichte tief durchatmen. Mit Tabellenplatz 17 und zehn Niederlagen auf dem Konto steht Trainer Jürgen Klopp vor einer schwierigen Aufgabe, schloss einen Rücktritt aber weiter aus. "Ich werde auf keinen Fall die Brocken hinschmeißen", sagte der Coach einer großen deutschen Tageszeitung. Er habe sich selbst hinterfragt und "mit Sicherheit auch Fehler gemacht". Das Positive sei aber, dass der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz nur zwei Punkte betrage. Auch die Vereinsführung glaubt weiter an den Trainer. Nach einer mehrstündigen Krisensitzung am Sonntag mit Klopp, Sportdirektor Michael Zorc und Klub-Boss Hans-Joachim Watzke stärkten die Verantwortlichen dem Coach den Rücken. "Wir sind der festen Überzeugung, dass es uns gemeinsam gelingen wird, aus der schwierigen aktuellen Situation herauszukommen", sagte Zorc dem "kicker".

Negativrekorde

Der deutsche Vizemeister aus Dortmund und aktuelle Achtelfinalist der Champions League kämpft in der Bundesliga nicht um den Titel, sondern um den Klassenerhalt. Der Sturz auf Tabellenplatz 18 am 13. Spieltag sorgte für Alarmstimmung. Noch vor 18 Monaten Champions-League-Finalist, bricht das Team von Trainer Klopp derzeit alle Negativrekorde. Neun Niederlagen nach 15 Spielen, das gab es beispielsweise zuletzt vor 30 Jahren. Nur 15 Tore in 15 Begegnungen erzielte der BVB zuletzt in der Abstiegssaison 1971/72.

"Zu oft nach oben geschaut"

Schwankende Leistungen und unerklärliche individuelle Fehler sind bezeichnend für die erste Saisonhälfte. Die Mannschaft von Klopp wirkt unsicher und dem Druck nicht gewachsen. Einige angeschlagene Weltmeister, wie Mats Hummels, der Abgang von Torjäger Robert Lewandowski im Sommer und der Ausfall von Marco Reus und anderen Leistungsträgern sind nur einige Erklärungsansätze.

Hat auch noch keine Lösung gefunden: Mats HummelsBild: Patrik Stollarz/AFP/Getty Images

Nach dem 2.2-Unentschieden gegen Paderborn am 12. Spieltag gestand Zorc ein, man habe in den vergangenen Wochen vielleicht noch zu oft auf die oberen Plätze geschaut. Und richtig angenommen haben die BVB-Kicker den Abstiegskampf wohl immer noch nicht. Spiele gegen Hertha BSC und zuletzt gegen Werder Bremen, allesamt Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, gingen verloren, auch weil es manchen Spielern am unbedingten Willen mangelte.

Jetzt ist erst einmal Pause und der BVB reist im Januar ins Trainingslager nach La Manga. "Wir haben jetzt drei Wochen Vorbereitung, die werden wir intensiv nutzen und dann ganz anders wiederkommen. So schwach sind wir nicht", sagte Klopp. Ansonsten setzen die Club-Verantwortlichen auf Ruhe und Besonnenheit: "Wir werden die Vorrunde zusammen mit Aki Watzke und Michael Zorc in aller Ruhe analysieren. Aber irgendwelcher Aktionismus macht jetzt keinen Sinn", ergänzte Klopp.

Dennoch sind die Borussen kurz vor Weihnachten und völlig unerwartet auf dem Transfermarkt tätig geworden. Am Montag verpflichteten die Westfalen Kevin Kampl von Red Bull Salzburg für geschätzt 12 Millionen Euro. Der 24-jährige Slowene soll der abschlussschwachen BVB-Offensive zu mehr Durchschlagskraft verhelfen.

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