Nach dem Ausscheiden des FC Bayern München bei der FIFA Klub-WM und der schweren Verletzung von Jamal Musiala stellen sich Fragen: Es geht um die sportliche Klasse, mögliche Transfers und die Zukunft von Max Eberl.
Jamal Musiala verletzt sich bei der FIFA Klub-WM schwer - wie geht es beim FC Bayern ohne ihn weiter?Bild: Peter Zay/Anadolu/picture alliance
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Wie ist das Abschneiden bei der Klub-WM zu bewerten?
Auch wenn der Wettbewerb bei vielen Fußballfans in Deutschland kaum oder gar kein Interesse weckt, so hätte der FC Bayern ihn dennoch gerne gewonnen. Das Aus bereits im Viertelfinale ist daher sportlich eine Enttäuschung.
Auch, dass man erneut gegen einen anderen europäischen Top-Verein verloren hat, kann den Klub-Verantwortlichen nicht gefallen. Schon in der Champions League gab es in der vergangenen Saison Niederlagen gegen Aston Villa, Feyenoord Rotterdam und Inter Mailand. Bei der Klub-WM kam vor dem Aus gegen PSG eine weitere Pleite gegen Benfica Lissabon hinzu.
Zwar war die schwere Verletzung Jamal Musialas im Spiel gegen Paris ein Schock, dennoch wurden die Bayern ihren sportlichen Ansprüchen gegen den Champions-League-Sieger nicht gerecht. In der Offensive fehlte die Durchschlagskraft, Torjäger Harry Kane blieb blass.
Immerhin hat sich der Auftritt der Bayern in den USA finanziell gelohnt. Sie reisen mit rund 53 Millionen Euro mehr auf dem Konto nach Hause.
Was sind Folgen der Verletzung von Jamal Musiala?
Der dribbelstarke Offensivspieler hat sich beim Zusammenprall mit PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma das Wadenbein gebrochen und das Sprunggelenk ausgerenkt. Dabei sind offenbar auch einige Bänder in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass eine Operation nötig wird und Musiala monatelang ausfällt.
Verhängnisvoller Zweikampf: Jamal Musiala verletzt sich beim Zusammenprall mit Gianluigi Donnarumma schwer am linken BeinBild: Rich von Biberstein/Icon Sportswire/IMAGO
Damit fehlt Trainer Vincent Kompany eine zentrale Figur seines Systems. Er hat keinen Spieler im Kader, der Musiala eins-zu-eins ersetzen könnte. "Es geht nicht nur darum, einen Spieler zu verlieren", sagte der Belgier. "Wir verlieren einen Kern unseres Spielstils. Jamal ist pures Talent, sein Ausfall wird spürbar sein."
Nun wiegt die Tatsache umso schwerer, dass die Bayern Florian Wirtz nicht nach München locken konnten. Auch die fehlende Bereitschaft, den Vertrag von Offensiv-Allrounder Thomas Müller noch einmal zu verlängern, erscheint nun in einem anderen Licht.
Wahrscheinlich wird Sportvorstand Max Eberl das Werben um Nationalspieler Nick Woltemade vom VfB Stuttgart nun intensivieren.
Warum tut sich der FC Bayern bei Transfers so schwer?
Bisher fällt die Bilanz der aktuellen Transferperiode für Eberl schlecht aus. Nach der gescheiterten Vertragsverlängerung mit Leroy Sané ist vor allem links in der Offensive Verstärkung nötig.
Die Verpflichtung von Wunschkandidat Nummer eins, Florian Wirtz, schien zunächst möglich, doch dann entschied sich der Leverkusener für den FC Liverpool. Er wolle "die Bundesliga verlassen und in die Premier League gehen", so Wirtz.
Zudem gab er den Bayern noch mit: "Ich wollte zu einem der Top-Drei-Klubs in der Welt und meiner Meinung nach war Liverpool einer davon." Die Münchener sind es dagegen in seinen Augen offenbar nicht.
Für München zu teuer: Spaniens Europameister Nico Williams verlängerte seinen Vertrag bei Athletic BilbaoBild: Miguel Oses/AP Photo/picture alliance
Nach Wirtz hätten die Münchener den spanischen Europameister Nico Williams gerne verpflichtet, doch der verlängerte letztlich bei Athletic Bilbao. Ohnehin wäre den Bayern die Ablösesumme, die sich Bilbao vorstellte, wohl zu hoch gewesen. Williams' Gehaltsforderungen waren es definitiv. Und der Spieler wäre wohl auch lieber zum FC Barcelona gewechselt als nach München.
Auch das Bestreben, Rafael Leao von der AC Mailand nach München zu holen, versandete. Zum einen, weil der Spieler zu teuer war, zum anderen, weil nicht alle Verantwortlichen des FC Bayern von den Qualitäten des Portugiesen überzeugt waren.
Weitere Kandidaten sind Bradley Barcola von Paris St. Germain und Luiz Diaz vom FC Liverpool, doch auch hier hakt es. Zwar haben beide Spieler Bereitschaft gezeigt, nach München zu wechseln, ihre Klubs haben einem Wechsel aber eine Absage erteilt.
Nun könnte Woltemade der "Königstransfer" werden. Allerdings verlangt der VfB Stuttgart eine horrende Ablösesumme von bis zu 100 Millionen, worauf sogar Eberl öffentlich die Frage stellte: "Ist Nick Woltemade das wert?"
Kann Stuttgarts Torjäger Nick Woltemade (2.v.r.) eine Verstärkung für den FC Bayern München sein?Bild: Max Vincen/Eibner-Pressefoto/IMAGO
Gleichzeitig ist fraglich, ob der schlaksige Stürmer nach nur einer guten Saison beim VfB bereit ist für den FC Bayern und ob die Münchener ihn überhaupt brauchen.
Kurzfristig könnte er den Ausfall von Musiala kompensieren, aber wenn der wieder fit ist und Harry Kane in Normalform spielt, gibt es in der Startelf der Bayern eigentlich keinen Platz für Woltemade. Und für einen Ergänzungsspieler wäre die Ablösesumme dann definitiv zu hoch.
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Was bedeutet das für die sportliche Leitung?
Unterm Strich steht Eberl als jemand da, der sich laufend Körbe einhandelt und nicht in der Lage ist, den Kader so zu verstärken, wie es nötig wäre. Bislang hat er lediglich Innenverteidiger Jonathan Tah von Bayer Leverkusen und den 19-jährigen Mittelfeldspieler Tom Bischof aus Hoffenheim verpflichtet.
Der Sportvorstand steht zusätzlich auch deshalb unter Druck, weil er vom Vorstand nicht nur die Vorgabe hat, den Kader prominent zu verstärken, sondern auch, durch Verkäufe Transfereinnahmen zu erzielen. Auch hier konnte er bislang keine Erfolge erzielen. Leroy Sané wechselte vor rund drei Wochen ablösefrei zu Galatasaray Istanbul.
Zudem ist unklar, wie groß Eberls Entscheidungsgewalt überhaupt ist, da er bei Vertragsverhandlungen immer wieder von Jan-Christian Dreesen, dem Vorstandvorsitzenden, ausgebremst wurde.
Nicht immer einer Meinung: Bayerns Sportvorstand Max Eberl (l.) und der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen (r.)Bild: Christina Pahnke/sampics/picture alliance
Im Fall Thomas Müller widersprach ihm Uli Hoeneß öffentlich. Eberl hatte gesagt, Müller könne selbst über seine Zukunft entscheiden und man müsse nicht groß verhandeln, wenn er bleiben wolle. Hoeneß entgegnete: "Wir sind nicht auf dem Basar." Letztlich folgte nach 17 Profijahren in München die Trennung von Müller.
Für Trainer Vincent Kompany wird es darum gehen, mit der Mannschaft auf dem Platz Erfolge zu erzielen. Die Fußball-Bundesliga hat man in der vergangenen Saison letztlich klar dominiert.
Allerdings tat das frühe Aus im DFB-Pokal und vor allem das Scheitern im Viertelfinale der Champions League weh. Nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der Klub-WM steht auch der Trainer in seinem zweiten Jahr beim FC Bayern unter Erfolgsdruck.
Welche Konsequenzen könnte es geben?
Das hängt vom sportlichen Erfolg in der kommenden Saison ab. Die Erwartung ist in München stets klar definiert: in der Bundesliga die Meisterschaft gewinnen und in der Champions League um den Titel kämpfen. Je früher eines der beiden Ziele in Gefahr gerät, umso eher dürfte es Konsequenzen geben.
Fraglich ist dann unter Umständen nur, wenn es trifft: Eberl, weil er nicht in der Lage war, den Kader konkurrenzfähig zu machen oder Kompany, weil er aus der Mannschaft nicht das Gewünschte herausholt?
Die wichtigsten Transfers der Bundesliga
Deutschlands beste Fußballliga erlebt eine Abwanderungswelle vieler Stars, die oft durch Talente aus dem Ausland ersetzt werden. Bayer Leverkusen erlebt einen Umbruch und der FC Bayern bekommt seine Wunschspieler nicht.
Bild: Bahho Kara/Kirchner-Media/picture alliance
Nick Woltemade (VfB Stuttgart → Newcastle United)
Nachdem ihn der FC Bayern wochenlang umworben hat und mehrere Angebote aus München vom VfB abgelehnt wurden, folgt die Überraschung: Kurz vor dem Ende der Transferperiode wechselt der deutsche Nationalstürmer für eine Rekordsumme von 85 Millionen Euro plus fünf Millionen an Boni zu Newcastle United in die Premier League, wo er einen langfristigen Vertrag erhält.
Bild: Tom Weller/dpa/picture alliance
Xavi Simons (RB Leipzig → Tottenham Hotspur)
Auch ihn hätten die Bayern gerne gehabt, zumindest, wenn es nach Trainer Vincent Kompany gegangen wäre. Doch der Niederländer war sich bereits mit dem FC Chelsea einig und wollte nicht nach München. Als der Wechsel zu Chelsea hakte, schlug stattdessen mit Tottenham Hotspur ein anderer Klub aus London zu - für rund 60 Millionen Euro, wie berichtet wird.
Nachdem die Leipziger sich erstmals nicht für einen Europapokal-Wettbewerb qualifizieren konnten, verlässt zuvor auch Benjamin Sesko den Red-Bull-Klub. Der slowenische Nationalstürmer wechselt für eine fixe Ablöse von rund 76,5 Millionen Euro zu Manchester United. "Die Roten Bullen werden für immer einen Platz in meinem Herzen haben", sagt Sesko zum Abschied. "Einmal Leipzig, immer Leipzig!"
Bild: Gerhard Schultheifl/IMAGO
Lois Openda (RB Leipzig → Juventus Turin)
Die Perspektive, nicht international zu spielen, behagt offenbar auch dem anderen RB-Torjäger nicht. Daher wechselt der Belgier nach Italien zum Rekordmeister. Die Leipziger erhalten zunächst eine Leihgebühr von vier Millionen Euro. Sollte Juve die Saison in der oberen Tabellenhälfte beenden, könnten bis zu 47 Millionen Euro Ablöse fließen.
Bild: Jens Niering/picture alliance
Kingsley Coman (FC Bayern München → Al-Nassr)
Nach zehn Jahren ist für den französischen Nationalspieler Schluss beim FC Bayern. Coman (l.) wechselt für eine kolportierte Ablösesumme von bis zu 35 Millionen Euro zu Al-Nassr nach Saudi-Arabien. Dort wird der Flügelstürmer Vereinskollege von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo. Höhepunkt seiner Zeit bei den Bayern: das Siegtor zum 1:0 im Champions-League-Finale 2020 gegen Paris St. Germain.
Bild: Federico Gambarini/dpa/picture alliance
Luis Diaz (FC Liverpool → FC Bayern München)
Nach längerem Hin und Her macht der deutsche Rekordmeister seinen Wunschtransfer perfekt. Der kolumbianische Stürmer kostet eine fixe Ablösesumme von 67,5 Millionen Euro, die durch Bonuszahlungen noch auf 75 Millionen Euro steigen kann. Díaz ist damit der drittteuerste Spieler der Klubgeschichte. Er erhält einen Vertrag bis 2029 und bekommt die Rückennummer 14.
Bild: FC Bayern
Nicolas Jackson (FC Chelsea → FC Bayern)
Auch beim Angreifer aus dem Senegal ist lange nicht klar, ob er tatsächlich nach München wechselt. Schließlich einigen sich Klubs und Spieler darauf, dass der 24-Jährige zunächst für ein Jahr und 16,5 Millionen Euro ausgeliehen wird. Sollte Jackson in dieser Zeit bestimmte Kriterien erfüllen, besteht danach laut Medienberichten eine Kaufverpflichtung und der Vertrag verlängert sich um vier Jahre.
Bild: Petr David Josek/AP Photo/dpa/picture alliance
Thomas Müller (FC Bayern München → Vancouver Whitecaps)
Der Weltmeister von 2014 setzt seine Klubkarriere in der Major League Soccer fort. Nach 756 Pflichtspielen und 13 Meisterschaften mit dem FC Bayern möchte der 35-Jährige auch in Nordamerika etwas gewinnen. "Ich freue mich darauf, nach Vancouver zu kommen und diesem Team zum Meistertitel zu verhelfen", sagt Müller (2.v.r.). Sein Vertrag läuft bis zum Saisonende, mit Option auf ein weiteres Jahr.
Bild: Ethan Cairns/The Canadian Press/dpa/picture alliance
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen → FC Liverpool)
Für die Rekordablösesumme von 150 Millionen Euro wechselt Deutschlands derzeit wohl bester Fußballer den Klub. Statt zum FC Bayern zu gehen, der den Dribbelkünstler gerne verpflichtet hätte, lässt sich Wirtz vom Angebot des englischen Meisters FC Liverpool überzeugen. Laut Vater und Berater Hans Wirtz ist ein persönliches Gespräch mit LFC-Trainer Arne Slot am Ende ausschlaggebend für den Wechsel.
Bild: Marius Becker/dpa/picture alliance
Claudio Echeverri (Manchester City → Bayer Leverkusen)
Nachdem mit Ibrahim Maza (Hertha BSC) und Malik Tillman (PSV Eindhoven) bereits zwei Kreativspieler verpflichtet wurden, holt Leverkusen mit dem Argentinier einen dritten "Wirtz-Ersatz". Der 19-jährige Argentinier kommt allerdings nur zur Leihe und maximal eine Saison. Er bestätigt den Trend dieser Transferperiode, dass vor allem Talente die abgewanderten Bundesliga-Stars ersetzen sollen.
Bild: Mike Stewart/AP Photo/picture alliance
Eliesse Ben Seghir (AS Monaco → Bayer Leverkusen)
Neben Echeverri soll ein weiteres Top-Talent die Offensive der Werkself beflügeln. Der 20-jährige Marokkaner bringt viele Qualitäten mit, die Wirtz auch besitzt. Er sei ein "erstklassiger Techniker, ideenreich und clever im Dribbling und mit präzisem, öffnendem Passspiel", lobt Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes. Die Ablösesumme soll bei 32 Millionen Euro liegen, plus drei Millionen Boni.
Bild: Mickael Chavet/ZUMA/picture alliance
Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen → FC Liverpool)
Den gleichen Weg wie Florian Wirtz geht sein Leverkusener Teamkollege Jeremie Frimpong. Für die festgeschriebene Ablösesumme von rund 35 Millionen Euro kaufen die "Reds" den Niederländer aus dessen noch laufenden Vertrag heraus. Für Frimpong ist es quasi ein Wechsel in die Heimat. Er wächst ab dem siebten Lebensjahr in England auf und wird ab der U9 bei Manchester City ausgebildet.
Bild: Maximilian Koch/dpa/picture alliance
Ernest Poku (AZ Alkmaar → Bayer Leverkusen)
Die Lücke, die durch den Weggang Frimpongs bei der Werkself entsteht, soll Ernest Poku (2.v.r.) schließen. Für den 21 Jahre alten Rechtsaußen überweist Leverkusen angeblich etwa zehn Millionen Euro Ablöse (plus Boni) an den niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar. Bei der U21-EM 2025 in der Slowakei wird Oranje-Stürmer Poku als schnellster Spieler des Turniers gemessen: 35,3 km/h.
Bild: Pro Shots/IMAGO
Lucas Vazquez (Real Madrid → Bayer Leverkusen)
Da es auch reife Profis in einer Mannschaft braucht, angelt sich Leverkusen den Rechtsverteidiger aus Spanien. Der 34-Jährige kommt ablösefrei. Er hat mit Real Madrid 23 Titel gewonnen - darunter fünfmal die Champions League. Xabi Alonso, Toni Kroos und Dani Carvajal, alles Ex-Leverkusener, hätten ihm zu dem Schritt geraten, erzählt Vazquez, der mit der Werkself "um alle Titel mitkämpfen" möchte.
Bild: Gongora/NurPhoto/picture alliance
Granit Xhaka (Bayer Leverkusen → AFC Sunderland)
Nachdem einige Stammkräfte und Trainer Xabi Alonso gehen, hat auch der Schweizer keine Lust mehr, in Leverkusen zu bleiben. Er habe mit 33 Jahren keine Kraft mehr für einen Umbruch, sagt er Anfang Juni. Danach lässt er lange offen, ob er bleibt. Angebote gibt es von der AC Mailand, Fenerbahce Istanbul und aus Saudi-Arabien. Schließlich zieht es ihn zu Premier-League-Aufsteiger AFC Sunderland.
Bild: John Walton/PA Wire/picture alliance
Amine Adli (Bayer Leverkusen → AFC Bournemouth)
Mit dem schnellen Franzosen mit marokkanischen Wurzeln verabschiedet sich kurz vor Saisonstart ein weiterer Doublesieger von 2024 aus Leverkusen. Der Flügelstürmer wechselt für über 30 Millionen Euro zu Premier-League-Klub AFC Bournemouth nach England. Der marokkanische Nationalspieler war 2021 für etwa 7,5 Millionen Euro vom
FC Toulouse aus der zweiten französischen Liga zur Werkself gekommen.
Bild: Ralf Treese/DeFodi Images/picture alliance
Piero Hincapie (Bayer Leverkusen → FC Arsenal)
Auch den ecuadorianischen Nationalspieler hält es nicht länger in Leverkusen. Am letzten Tag der Transferperiode verabschiedet er sich in Richtung London. Arsenal leiht den Verteidiger zunächst für eine Saison aus, danach greift eine Kaufpflicht, die Bayer 04 eine Ablösesumme von 50 Millionen Euro einbringen soll.
Bild: Maximilian Koch/picture alliance
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen → FC Bayern München)
Schon im vergangenen Sommer wollte er nach München wechseln, mit einem Jahr Verspätung hat es geklappt. Der Innenverteidiger ist nach Vertragsende in Leverkusen eigentlich ablösefrei. Da die Bayern Tah (r.) aber bereits bei der Klub-WM einsetzen, werden für den 29 Jahre alten Nationalspieler rund zwei Millionen Euro Ablöse fällig.
Bild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance
Loïc Badé (FC Sevilla → Bayer Leverkusen)
Einen neuen Abwehrchef finden die Leverkusener zwei Tage vor Saisonstart in der spanischen Liga. Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes bezeichnet Badé als "jungen, aber schon sehr erfahrenen Innenverteidiger". Den französischen Nationalspieler, der mit Sevilla 2023 die Europa League gewann, lässt sich Leverkusen 25 Millionen Euro Ablöse kosten, die durch Boni noch um vier Millionen steigen könnte.
Bild: Urbanandsport/NurPhoto/picture alliance
Jarell Quansah (FC Liverpool → Bayer Leverkusen)
Einen weiteren Ersatz für Tah findet Leverkusen zuvor in Liverpool. Der englische U21-Europameister Jarell Quansah kostet mindestens 30 Millionen Euro und erhält einen Vertrag bis 2030. Die Ablöse kann sich durch Boni noch auf bis zu 40 Millionen Euro erhöhen. Dann würde der 22-Jährige Kerem Demirbay (2019 für 32 Millionen aus Hoffenheim) als Leverkusens Rekordeinkauf ablösen.
Bild: Robert Nemeti/dpa/picture alliance
Mark Flekken (FC Brentford → Bayer Leverkusen)
Der Nationaltorhüter der Niederlande kommt für zehn Millionen Euro aus der Premier League nach Leverkusen und soll Lukas Hradecky als Stammkeeper ersetzen. Flekken kennt die Bundesliga. Von 2021 bis 2023 steht er als Nummer eins beim SC Freiburg im Tor. Der 1,95 Meter große Torwart ist auch mit dem Ball am Fuß stark - und gilt als "Local Player", weil er aus der Jugend von Alemannia Aachen kommt.
Bild: John Walton/empics/picture alliance
Lukas Hradecky (Bayer Leverkusen → AS Monaco)
Die Nummer zwei hinter Flekken? Das will sich Lukas Hradecky (hier mit Meisterschale) nicht antun und wechselt für rund vier Millionen Euro zur AS Monaco. Sieben Jahre ist der Finne in Leverkusen die Nummer eins und holt 2024 als Kapitän des Teams das Double. Er gehe "mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge", schreibt der Torwart an die Bayer-Fans. "Für immer einer von euch."
Bild: Hirnschal/osnapix/picture alliance
Victor Boniface (Bayer Leverkusen → Werder Bremen)
Da er nur noch Stürmer Nummer drei hinter Patrik Schick und Neuzugang Christian Kofane ist, kehrt auch der Nigerianer Bayer Leverkusen den Rücken - allerdings zunächst nur befristet. Der bullige Angreifer wird an Werder Bremen ausgeliehen, wo er mehr Spielpraxis bekommen soll als es wohl in Leverkusen der Fall wäre.
Bild: Anke Waelischmiller/dpa/picture alliance
Marvin Ducksch (Werder Bremen → Birmingham City)
Die Position im Werder-Sturm ist vakant, weil Marvin Duksch offenbar lieber 2. Liga in England spielt als in der Bundesliga. Der Ex-Nationalspieler geht diesen Schritt aber bewusst. "Werder war ein besonderer Abschnitt in meiner Karriere. Jetzt habe ich mich dazu entschlossen, eine neue Herausforderung anzunehmen", sagt Ducksch. Bremen erhält für seinen Torjäger nur zwei Millionen Euro plus Boni.
Bild: Marco Steinbrenner/DeFodi Images/picture alliance
Hugo Ekitiké (Eintracht Frankfurt → FC Liverpool)
"Hugo hat in seinen anderthalb Jahren bei uns eine großartige Entwicklung genommen", sagt Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche. Die Eintracht streicht vom englischen Meister für den 23 Jahre alten Franzosen eine Ablösesumme von bis zu 95 Millionen Euro ein, verliert aber ihren Topstürmer: Ekitiké (r.) erzielte in der vergangenen Bundesliga-Saison 15 Tore und gab acht Torvorlagen.
Bild: Jan Huebner/IMAGO
Tuta (Eintracht Frankfurt → Al-Duhail SC)
Auch den brasilianischen Innenverteidiger zieht es nach sechs Jahren weg aus Frankfurt. Der 26-Jährige wechselt zu Al-Duhail SC nach Katar. Die Ablöse soll bei rund 15 Millionen Euro liegen. Tuta war im Januar 2019 vom FC Sao Paulo zur Eintracht gewechselt. Er machte fast 200 Pflichtspiele für die Frankfurter und feierte 2022 mit dem Sieg in der Europa League seinen größten Erfolg.
Bild: Marcus Hirnschal/osnapix/picture alliance
Enzo Millot (VfB Stuttgart → Al-Ahli)
Nach vier Jahren beim VfB Stuttgart folgt der Franzose dem Ruf des Geldes und unterschreibt in Saudi-Arabien. Die Ablösesumme: rund 28 Millionen Euro plus Boni. Mit erst 23 Jahren ist er einer der jüngsten Profis aus Europa, die in der noch jungen saudischen Liga anheuern. Der Schritt überrascht, den in Stuttgart ist Millot Leistungsträger - und er hatte auch Angebote aus Spanien.
Jonathan Burkardt (FSV Mainz 05 → Eintracht Frankfurt)
Nach zehn Jahren beim FSV wechselt der Nationalspieler zum Mainzer Lokalrivalen. Mit Mainz hat er sich für die UEFA Conference League qualifiziert, stattdessen wird der 24-Jährige bald für die Eintracht sein Champions-League-Debüt geben. Burkardt erhält einen Vertrag bis 2030. Seine Ablösesumme soll bei rund 23 Millionen Euro inklusive möglicher Bonuszahlungen liegen.
Bild: Joaquim Ferreira/HMB Media/picture alliance
Ritsu Doan (SC Freiburg → Eintracht Frankfurt)
Als das offizielle Mannschaftsfoto gemacht wird, ist der Japaner noch Freiburger und präsentiert freundlich das neue Trikot des SC (Foto). Auf dem Feld wird er es aber nicht mehr tragen. Nach drei Spielzeiten in Freiburg wechselt der 1,72 Meter große Stürmer für etwas mehr als 20 Millionen Euro zur Eintracht und unterschreibt dort einen Vertrag bis 2030.
Bild: Joachim Hahne/johapress/picture alliance
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt → FC Paris)
Zum zweiten Mal in seiner Karriere verlässt der ehemalige Nationaltorhüter die Eintracht in Richtung Paris. Anders als 2015 schließt sich der 35-Jährige allerdings nicht PSG an, sondern Aufsteiger FC Paris. "Ich freue mich auf ein neues Kapitel, bin aber gleichzeitig traurig, der Eintracht endgültig ade sagen zu müssen", sagt Trapp zum Abschied. "Ich war, bin und bleibe Adler."
Bild: picture alliance/dpa/Revierfoto
Noah Darvich (FC Barcelona → VfB Stuttgart)
Der 18-Jährige gilt als eines der größten deutschen Fußball-Talente. 2023 wird er mit der deutschen U17 zunächst Europa- und dann auch noch Weltmeister. In den vergangenen zwei Jahren spielt er für den FC Barcelona, kommt dort aber nur für die Nachwuchsmannschaft Barça Atlètic zum Einsatz. Beim VfB unterschreibt der ehemalige Jugendspieler des SC Freiburg einen Vertrag bis 2029.
Fast könnte man denken, Jude Bellingham stünde wieder in Dortmund auf dem Trainingsplatz, so ähnlich sehen sich die beiden. Jobe tritt beim BVB in die Fußstapfen seines älteren Bruders. Den Dortmundern ist der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler vom AFC Sunderland rund 30 Millionen Euro Ablöse wert. Sein Vertrag läuft bis 2030.
Bild: David Inderlied/Kirchner-Media/picture alliance
Leroy Sané (FC Bayern München → Galatasaray)
Er möchte nach fünf Jahren in München keinen neuen Vertrag mehr mit den Bayern abschließen. Stattdessen zieht es Leroy Sané zu Galatasaray nach Istanbul, um "ein neues Kapitel zu beginnen", wie der Offensivspieler selbst sagt, aber wohl auch, weil er in Istanbul mehr verdienen kann als die zwölf Millionen Euro pro Saison, die der FCB bei einem neuen Kontrakt gezahlt hätte.