Die Küche des Inselstaats im Indischen Ozean ist scharf. Und das Essen wird lauwarm serviert. Das macht Wijerathna Storz-Vidanage in seinem Berliner Lokal Suriya Kanthi aber nicht, sein Kohlrabi-Curry kommt heiß daher.
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Schritt für Schritt: Kohlrabi-Curry, Sri Lanka
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Wijerathna Storz-Vidanage: "In manchen Dingen bin ich sehr deutsch"
Als Tourist kommt Wijerathna Storz-Vidanage vor mehr als 40 Jahren aus Sri Lanka nach Berlin. Es gefällt ihm so gut, dass er bleibt. Weit weg von der Heimat und seiner Familie, muss er lernen, sich selbst zu versorgen - und beginnt zu kochen. Da es ihm Spaß macht, lädt er regelmäßig Freunde zum Essen ein. Denen imponieren seine Kochkünste und sie ermutigen ihn, über ein eigenes Restaurant nachzudenken. Und das macht er. 1993 eröffnet er das erste Restaurant mit sri-lankischer Bio-Küche in Deutschland. Vier Jahre später folgt ein weiteres, das Suriya Kanthi.
Das Suriya Kanthi in Berlin-Prenzlauer Berg
1997 eröffnet, punktet die von Wijerathna Storz-Vidanage liebevoll umgestaltete Ex-Bierkneipe mit ihrer exotischen Küche aus Zutaten aus biologischem Anbau. Die Küche Sri Lankas hat viele neugierige Berliner im Suriya Kanthi zu Stammgästen werden lassen.
Spezialitäten aus Sri Lanka in Berlin
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Kohlrabi-Curry
Zutaten für 4 Personen
2 Knoblauchzehen
1 mittelgroße Zwiebel
6-7 Curryblätter
1 mittelgroße Tomate
1 Kohlrabi (à 200 g) mit Blättern
100-150 ml Kokosmilch
Zimtstangen
¼ TL Kurkuma
1 TL Currypulver
½ TL Senfkörner
Salz
zerstoßener Pfeffer
Öl zum Braten
Zubereitung
Den Knoblauch klein hacken, die Zwiebel in dünne Scheiben und die Tomate in kleine Würfel schneiden. Den Kohlrabi in längliche Würfel schneiden, die ca. 3 mm dick und 3 cm lang sein sollten. Anschließend die Kohlrabiblätter hacken. Den Kohlrabi ohne Blätter mit einem halben Teelöffel Salz bestreuen und zugedeckt ca. 2 Minuten ziehen lassen.
Zum Kochen eine größere Pfanne mit Deckel oder einen Topf verwenden. Darin Öl erhitzen, Senfkörner hinzugeben und anbraten. Dann die Zwiebeln hinzufügen und glasig anschwitzen. Knoblauch, Curryblätter, Kurkuma, Currypulver und Pfeffer hinzufügen. Die Kohlrabiblätter mit dem Kohlrabi mischen und ebenfalls dazugeben. Bei geschlossenem Deckel so lange kochen, bis der Kohlrabi gar ist.
Anschließend bei geringer Hitze Kokosmilch und Tomatenwürfel hinzufügen und noch einmal 2-3 Minuten ohne Deckel köcheln lassen. Zwischendurch immer wieder umrühren. Mit Reis servieren.
Das Suriya Kanthi serviert Kohlrabi-Curry
Die Küche des Inselstaats im Indischen Ozean ist scharf. Und das Essen wird lauwarm serviert. Das macht Wijerathna Storz-Vidanage in seinem Berliner Lokal Suriya Kanthi aber nicht, sein Kohlrabi-Curry kommt heiß daher.
Bild: Lena Ganssmann
Fast wie zu Hause
Bis heute sehnt sich Wijerathna Storz-Vidanage während der Wintermonate zurück nach Sri Lanka. Da hilft nur eines: Gut und scharf essen, so wie er es im Suriya Kanthi serviert. Zuhause kommt das Essen nur lauwarm auf den Tisch, in Deutschland muss es dagegen auf den Tellern dampfen. Daran hat sich Wijerathna Storz-Vidanage längst gewöhnt. An die kalte Jahreszeit dagegen nicht.
Bild: Lena Ganssmann
Kochen als Notbehelf
"Als ich nach Deutschland kam, habe ich angefangen, selber zu kochen. Wenn ich meine Freunde nach Hause eingeladen habe, habe ich schön gekocht, zum Beispiel eine einfache Sambole oder Dal-Curry, verschiedene Sachen. Die haben alle bestätigt, Mensch Witje, du kannst wahnsinnig gut kochen, warum machst du nicht in Berlin ein Restaurant, wir kommen gerne zu dir!" - Wijerathna Storz-Vidanage
Bild: Lena Ganssmann
Die Sonne im Osten
Das Restaurant liegt im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Eine Gegend, die seit dem Mauerfall 1989 im Wandel ist. Im Suriya Kanthi - das übersetzt Sonnenschein oder Sonnenblume heißt - steckt viel Handarbeit. Anderthalb Jahre baute Wijerathna Storz-Vidanage die ehemalige Bierkneipe um. Sitze aus alten Berliner S-Bahn-Waggons dienen als Stühle. Die Farbe Gelb symbolisiert Sonne und Curry.
Bild: Lena Ganssmann
Handarbeit
Mit Curry ist in Sri Lanka nicht das Gewürz gemeint, sondern ein Gericht. Beim Kohlrabi-Curry wird nicht nur die Knolle verarbeitet, sondern auch die Blätter. Es gibt hunderte verschiedene Möglichkeiten, ein Curry zuzubereiten. Mit Gemüse, Fisch oder Fleisch. Curries gehören zu den typischen Gerichten des Inselstaats im indischen Ozean. In Sri Lanka isst man in der Regel mit den Händen.
Bild: Lena Ganssmann
Bio-Kohlrabi mit exotischen Gewürzen
"Sri Lanka ist eine sehr kleine Insel, und da wachsen sehr viele Kokosnüsse. In unserer Küche benutzen wir viel Kokosnussmilch, dadurch entsteht in unserer Küche ganz was anderes. Wir verwenden die Gewürze auf eine andere Art, es gibt viele geräucherte, geröstete Gewürze. Das ist sehr besonders. Jedes Gericht hat einen eigenen typischen Geschmack." - Wijerathna Storz-Vidanage
Bild: Lena Ganssmann
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Restaurant Suriya Kanthi
Knaackstraße 4
10405 Berlin