'Kollaps der Zeit'
6. April 2008Bilder und Zeichen der Macht stehen im Mittelpunkt der groß angelegten Ausstellung des Pariser Museums für dekorative Künste. Unter dem Titel "Napoléon. Symbole der Macht unter dem Kaiserreich" zeigt das Museum rund 200 Exponate, darunter Gemälde, Mobiliar und Goldschmiedekunst. Die Kunst- und Handwerksobjekte dienten einem der bedeutendsten Herrscher Frankreichs als Ausdruck seines Ruhms, seiner Ideale und seiner Macht. Die Ausstellung dauert bis zum 5. Oktober.
Kokoschkas Spätwerk in Wien
Dem Spätwerk des österreichischen Malers Oskar Kokoschka (1886-1980) widmet die Albertina in Wien eine neue Ausstellung. Vom 11. April an bis zum 13. Juli zeigt das Museum rund 40 Gemälde und etwa 160 Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken des Expressionisten. Nach Angaben des Museums sind auch die letzten Bilder Kokoschkas zu sehen, in denen er Fragen um Leben und Tod thematisiert. Außerdem könnten die Besucher erstmals in die Skizzenbücher des Künstlers blicken. Die Albertina besitzt nach eigenen Angaben mit rund 1200 Werken eine der größten Kokoschka-Sammlungen weltweit.
"Naturalismus in der Toskana"
In den prächtigen Sälen der Villa Bardini im Zentrum von Florenz ist jetzt eine Ausstellung zum Werk des toskanischen Malers Giovanni Fattori zu bewundern. In 40 meist großformatigen Gemälden können sich Interessierte einen Einblick in das Werk dieses Malers verschaffen, der sich sein ganzes Leben lang nur wenige Male von seiner geliebten Toskana entfernte. Fattori gilt als einer der Hauptvertreter der Künstlergruppe "Macchiaioli", die Mitte des 19. Jahrhunderts in Florenz gegründet wurde. Der Begriff "Macchiaoli" - von Macchia (Fleck) - wurde erstmals von Kritikern ironisch verwendet. Charakteristisch für die Malweise der Gruppe sind in der Tat fleckenartige Farbflächen, ein starker Hell-Dunkel-Kontrast sowie die Tatsache, dass alle Bilder Freilichtmalereien waren, um die Natur unmittelbar wiederzugeben. Die Schau "Fattori und der Naturalismus in der Toskana" ist noch bis zum 22. Juni in Florenz zu sehen.
Irische Videokunst zum "Kollaps der Zeit" in Kopenhagen
Das Kopenhagener Staats-Museum für Kunst hat nach seinem groß angelegten Ausbau massiv in der Publikumsgunst gewonnen. Die Frühjahrsausstellung "Related Works" mit Arbeiten des irischen Video-, Film- und Fotografie-Künstlers Gerard Byrne (5. April bis 3. August) zeigt die Zerlegung und Wiederverwendung von zeitgenössischen Pop-Kulturzeugnissen. "Es scheint einen Kollaps der Zeit zu geben", heißt es in der Ausstellungsankündigung über den Versuch des 1969 geborenen Iren, Materialien aus Zeitschriften, Magazinen und Filmen zu zerstückeln und vor seiner Videokamera verfremdet wieder zusammenzufügen. Byrnes hat sich unter anderen vom Pop-Klassiker Andy Warhol und von Robert Smitheson inspirieren lassen.