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ELN -Rebellen lassen Geisel frei

28. August 2013

Die ELN - Kolumbiens linke Rebellengruppe Nummer zwei - will an den Friedensgesprächen zwischen Regierung und FARC-Guerilla beteiligt werden. Die Freilassung von Jernoc Wobert soll diese Absicht unterstreichen.

Der Kanadier Jernoc Wobert nach seiner Freilassung aus siebenmonatiger Geiselhaft bei der "Nationalen Befreiungsarmee" (ELN) in Kolumbien (Foto: "Reuters/Emmanuel Perez)
Bild: Reuters/Emmanuel Perez

Die pro-kubanische ELN-Guerilla in Kolumbien hat einen vor sieben Monaten entführten Kanadier freigelassen. Der Geologe Jernoc Wobert wurde am Dienstag von den Rebellen im nordkolumbianischen Departement Bolívar Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) übergeben, wie der Rundfunksender RCN berichtete. Wobert wurde in einem Hubschrauber des IKRK in die Stadt Barrancabermeja geflogen.

Der Vizepräsident der kanadischen Bergbaufirma Braewal Mining Corporation, die Goldminen in Kolumbien betreibt, war am 18. Januar in der Nähe der Ortschaft Norosí in Bolívar entführt worden. Die "Nationale Befreiungsarmee" (ELN) hatte als Gegenleistung für seine Freilassung gefordert, dass Braewal Mining die Goldförderung in Bolívar einstellt. Das Unternehmen kündigte im Juli die Stilllegung von vier Bergwerken in der Region an.

Das martialische Äußere täuscht: Die ELN ist inzwischen zur Teilnahme an Friedensverhandlungen bereitBild: picture-alliance/dpa

ELN-Chef Nicolás Rodríguez (alias "Gabino") bezeichnete auf der Webseite der Rebellen die Freilassung als "einen Beitrag zum Frieden in Kolumbien" und einen Beweis für die Möglichkeit, Lösungen auf dem Verhandlungsweg zu finden. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte kürzlich erklärt, die angekündigte Freilassung der Geisel sei ein Schritt in die richtige Richtung. Die ELN hat wiederholt signalisiert, sie wolle an den Friedensgesprächen teilnehmen, die von der Regierung und den FARC-Rebellen seit Ende 2012 in Havanna geführt werden. Santos verlangt vor der Einbeziehung der ELN aber, dass sie zunächst alle ihren Geiseln freilässt. Die - nach den FARC-Rebellen - zweitgrößte linke Guerillagruppe Kolumbiens verfügt über mindestens 2500 Kämpfer. Zu ihren Zielen gehört der Schutz der Ressourcen des Landes vor einer Ausbeutung durch ausländische Unternehmen.

sti/se (dpa, rtr)

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