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Politik

Waffenabgabe der FARC-Kämpfer startet

19. Februar 2017

Der Frieden in Kolumbien rückt näher. Nahezu alle FARC-Guerilleros sind in den Entwaffnungszonen eingetroffen. Kolumbiens Präsident plant schon den nächsten Schritt.

Kolumbien - Friedensprozess - FARC
FARC-Kämpferinnen nach ihrer Ankunft in einer EntwaffnungszoneBild: picture-alliance/Zumapress/L. Gonzalez

Rund zwei Monate nach der Einigung auf einen Friedensvertrag sind alle verbliebenen Kämpfer der linken FARC-Rebellen in den Entwaffnungszonen angekommen. Der Marsch aus weit entlegenen Kampfzonen fand mit der Ankunft der letzten 300 Guerilleros in Montañita seinen Abschluss. "Damit sind ungefähr 6900 Guerilleros der FARC in den 26 Zonen", sagte der argentinische General Javier Pérez Aquino, Chef der UN-Mission, die den Prozess überwacht. Die FARC-Mitglieder hätten fast 8700 Kilometer in Fahrzeugen, Booten oder zu Fuß zurückgelegt, hob Pérez Aquino hervor. Die Rebellen hatten ihren "letzten Marsch" Ende Januar angetreten. In den Entwaffnungszonen sollen die einstigen Guerilla-Kämpfer auch auf die Wiedereingliederung in das zivile Leben vorbereitet werden.

Bis Mai sollen alle Waffen abgegeben werden - sie sollen eingeschmolzen und für Friedensmahnmale verwendet werden. Wegen logistischer Probleme hatte sich der Sammlungsprozess in den 26 Entwaffnungszonen immer weiter verzögert. Kolumbiens Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos will nach der FARC auch mit der letzten verbliebenen Rebellengruppe, der ELN, Frieden schließen.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte für seine Bemühungen 2016 den Friedensnobelpreis erhalten.Bild: Getty Images/AFP/G. Legaria

Nach 52 Jahren Kampf gegen den Staat und Versuche, die kubanische Revolution nach Kolumbien zu exportieren, wird seit Februar auf neutralem Boden in Ecuadors Hauptstadt Quito über die Bedingungen für eine Niederlegung der Waffen verhandelt. Dabei dürfte der FARC-Vertrag als Blaupause dienen.

Tödlicher Konflikt

Geständige frühere FARC-Kämpfer müssen im Rahmen einer Sonderjustiz nur mit maximal acht Jahren Freiheitsstrafe rechnen, zudem bekommen sie Garantien für die Gründung eines politischen Projekts. Ein Abkommen auch mit der ELN ist wichtig, um zu verhindern, dass deren Kämpfer die Kontrolle über frühere FARC-Gebiete und den dortigen Drogenhandel übernehmen. Durch den Konflikt zwischen Rebellen, Militär und rechten Paramilitärs seit 1964 starben über 220 000 Menschen. Etwa sieben Millionen Menschen wurden zur Flucht gezwungen, mehr als 60.000 werden vermisst. Santos setzt durch den Friedensprozess auf ein sattes Wirtschaftswachstum - Kolumbien mit seinen vielen Rohstoffen gilt als Land mit viel Potenzial.

mas/hk (afp, ap, dpa)