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KonflikteKolumbien

Kolumbien wirft USA "Aggression" vor

9. Oktober 2025

In den vergangenen Wochen hat es mindestens vier Angriffe des US-Militärs auf Schiffe vor der Küste Venezuelas gegeben. Bei dem jüngsten Angriff handelt es sich nach kolumbianischen Angaben um ein Boot aus Kolumbien.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro am Rednerpult, er spricht in Mikrophone, trägt ein weißes Hemd
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hält sich derzeit zu Gesprächen mit europäischen Politikern in Belgien auf (Archivfoto)Bild: John Angelillo/UPI Photo/newscom/picture alliance

US-Präsident Donald Trump hatte den Angriff an diesem Sonntag bekanntgegeben. An Bord des Schiffes, auf dem sich Drogen befunden haben sollen, seien Bürger seines Landes gewesen, erklärte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro auf der Plattform X. "Die Aggression richtet sich gegen ganz Lateinamerika und die Karibik", fügte Petro hinzu.

Weißes Haus reagiert scharf

Das Weiße Haus forderte Petro auf, seine Äußerungen zurückzunehmen. "Die USA erwarten, dass Präsident Petro seine haltlosen und verwerflichen Äußerungen öffentlich zurücknimmt, damit wir zu einem produktiven Dialog zurückkehren können", sagte ein Vertreter des Weißen Hauses der Nachrichtenagentur Reuters. Trotz politischer Differenzen sei Kolumbien ein "unverzichtbarer strategischer Partner". Beide Länder hätten gemeinsame Prioritäten, wie etwa die regionale Sicherheit.

In den vergangenen Wochen hat es mindestens vier Angriffe des US-Militärs auf Schiffe vor der Küste Venezuelas gegeben. Dabei wurden nach Angaben der Trump-Regierung 21 Menschen getötet. Die Angriffe haben die Spannungen in der Region verschärft und auch Kolumbien in eine US-Kampagne hineingezogen, die sich nach US-Angaben gegen den Drogenschmuggel vor der Küste Venezuelas richtet. Die US-Regierung hatte am Montag die diplomatischen Kontakte zu Venezuela abgebrochen. Venezuela begann zudem am Mittwoch neue Militärübungen.

Sorgen auch in Venezuela

Rechtsexperten kritisieren das Vorgehen, mutmaßliche Drogenschmuggler auf See aus der Ferne durch das Militär zu töten, statt sie durch die Küstenwache festzunehmen und die Frage der Täterschaft rechtsstaatlich festzustellen.

USA greifen mutmaßliches venezolanisches Schmugglerschiff an

23:46

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In Venezuela wiederum hat Trumps Vorgehen Sorgen geschürt, die den USA unliebsame Regierung um Machthaber Nicolás Maduro könnte das indirekte Ziel der Angriffe sein. Die USA haben eine Belohnung von 50 Millionen Dollar für Hinweise ausgelobt, die zu einer Festnahme Maduros führen. Sie werfen ihm neben Wahlbetrug unter anderem vor,  Verbindungen zu Drogenschmugglern und kriminellen Gruppen zu haben.

pg/pgr (rtr, ap)

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