In dieser Woche kommt ein Komet der Erde so nah, dass man ihn bei klarer Sicht mit bloßem Auge sehen kann. Am Donnerstag steht er der Erde am nächsten.
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Um einmal die Sonne zu umrunden, braucht der Komet C/2020 F3 alias Neowise auf seiner stark elliptischen Bahn etwa 4420 Jahre. Noch viel seltener nähert er sich der Erde an. Das passiert nur alle 5000 bis 7000 Jahre. Das letzte Mal war er also in der Jungsteinzeit für Menschen sichtbar.
Jetzt fliegt er wieder so dicht an der Erde vorbei, dass man ihn sehen kann. Eigentlich ist er für Kenner schon seit Tagen zu sehen, aber am Donnerstag sind die Chancen am größten.
Dann nähert sich das Geschoss der Erde auf nur noch gut 103 Millionen Kilometer an. Das entspricht ungefähr zwei Dritteln des mittleren Abstands der Erde zur Sonne. Eine Gefahr für die Erde ist der Komet also nicht.
Zu sehen ist er am nördlichen Sternenhimmel unter dem Sternbild des großen Wagens. Entdeckt wurde Neowise erst im März dieses Jahres, von dem reaktivierten Weltraumteleskop gleichen Namens.
Astronomen suchen das All ständig nach Asteroiden ab, die der Erde gefährlich nahe kommen könnten. Hier einige Brocken, die in der letzten Zeit der Erde nahe gekommen waren.
Bild: picture-alliance/dpa/ESA/P. Carril
Gast aus dem Weltraum
Der Asteroid 2011 ES4 kam am 1. September in einem sicheren Abstand von gut 120.000 Kilometern an uns vorbeirauschen - dreimal näher als der Mond. Wie der Asteroid genau aussieht, wissen wir nicht. Sicher ist: Mit einem Durchmesser zwischen 22 und 49 Metern gehört er eher zu den kleinern Asteroiden.
Bild: picture-alliance/ dpa
Winzling
Noch kleiner war der Asteroid 2020 QG, der uns am 16. August 2020 einen kurzen Besuch abgestattet hat. Sein Durchmesser lag sogar nur zwischen drei und sechs Metern. Dafür kam er schon ganz schön nahe: Sein Abstand betrug an nähesten Punkt nur noch 2950 Kilometer. Damit war er der Erde so nah, dass seine Flugbahn abgelenkt wurde.
Bild: picture-alliance/NASA/JPL-Caltech
Mehrere Kilometer dick
Doch es geht auch größer: Anfang September 2017 flog Florence an der Erde vorbei: mit 4,4 km Durchmesser ein gewaltiger Brocken. "Vorbeifliegen" ist allerdings relativ - die Entfernung betrug sieben Millionen Kilometer. Der Asteroid wurde 1981 entdeckt und ist nach der britischen Krankenschwester Florence Nightingale benannt, die von 1820 bis 1910 lebte.
Knapp vorbei
Im Februar 2013 schrammte ein 130.000 Tonnen schwerer Asteroid namens 2012 DA14 an der Erde vorbei. Er kam bis auf 27.000 Kilometer an unseren Planeten heran - näher als manche Satelliten.
Bild: NASA/Science dpa
Meteoriten sind nicht ungefährlich
Als Meteoriten bezeichnet man Asteroiden und andere Himmelskörper, die die Erdatmosphäre durchdringen und auf dem Boden einschlagen. Dann können sie schwere Verwüstungen anrichten.
Bild: cc-by/LarryBloom
Riesen-Meteorit
Ein gigantischer Meteorit ist vor etwa 65 Millionen Jahren auf der Halbinsel Yucatan eingeschlagen. Der durch ihn entstandene Chicxulub-Krater hat einen Durchmesser vor 300 Kilometern. Experten gehen davon aus, dass dieser Einschlag die Dinosaurier ausgelöscht hat.
Bild: NASA/Don Davis
Schwarze Steine
Meteoriten ähneln rein optisch den Steinen auf der Erde, sehen aber außen etwas verbrannt aus. Diese Kruste entsteht, wenn der Meteorit bei Eintritt in die Erdatmosphäre angeschmolzen wird.
Bild: picture-alliance/ dpa/dpaweb
Kometen und Sternschnuppen
Kometen bestehen aus einer Gaswolke und einem riesigen Schweif aus Gas, Gesteinen und unzähligen Staubteilchen. Gelangen Kometen-Staubkörner in die Erdatmosphäre, werden sie über 3000 Grad Celsius heiß und beginnen zu leuchten. Eine Sternschnuppe entsteht.
Bild: picture-alliance/dpa
Sternschnuppenregen
Fliegt ein Komet besonders nah an der Erde vorbei, fallen unzählige Sternschnuppen auf die Erde nieder. Es ist jedes Mal ein gewaltiges Schauspiel, wenn es Sternschnuppen regnet, wie hier über Stonehenge in England.
Bild: AP
Sicher ist sicher
Die europäische Weltraumagentur ESA eröffnete 2013 im italienischen Frascati ein Koordinierungszentrum für erdnahe Objekte. Daten von Teleskopen, wie diesem auf Teneriffa, fließen dort zusammen.