Das war ein schwerer Schock. Mitten ins Herz Europas haben die Terroristen gezielt und sie haben getroffen. Unschuldige Menschen wurden ermordert, hunderte verletzt. Sinnlose Gewalt. Die furchtbare Fratze des islamistischen Terrors in Brüssel. Gerade hatte Belgien ein wenig aufgeatmet, weil einer der Mörder von Paris am Freitag endlich festgenomen werden konnte. Und nun das.
Das Brandenburger Tor in Berlin und der Pariser Eiffelturm leuchten in den belgischen Nationalfarben. Alle Europäer sollten sich jetzt unterhaken und den Terroristen laut entgegen schreien: "Je suis Bruxelles". Wir lassen uns nicht unterkriegen.
"Gott ist groß", brüllte einer der Attentäter im Flughafen Zaventem, bevor er seinen Sprengstoffgürtel zündete. Töten im Namen der Religion. Nach vielen Anschlägen in Paris, Istanbul oder sonst wo haben wir uns eingeredet, Islam und Terror seien zu trennen, rational auseinander zu halten. Vielleicht muss man diese Ansicht noch einmal überdenken. Kann man es länger hinnehmen, dass islamistische Terroristen von ihren Glaubensbrüdern nicht nur in Molenbeek gedeckt oder versteckt werden? Kein Krieg im Nahen Osten, keine angebliche Ausgrenzung, keine mutmaßliche Benachteiligung von Muslimen kann eine Begründung für Terror sein.
Es ist auf jeden Fall angezeigt, mehr gegen den Terror zu unternehmen. Die Terroristen können wahllos morden, ein ganzes Land lahmlegen, Chaos stiften. Der Staat muss mit aller Härte zurückschlagen. Wenn die Ermittler und die Polizei noch mehr Werkzeuge brauchen, dann müssen sie sie bekommen. Datenschutz und Persönlichkeitrechte des Einzelnen, zum Beispiel bei der Auswertung von Kommunikationsdaten, müssen zurückstehen. Es geht um unser aller Sicherheit.
"Ruhig, besonnen und solidarisch" müsse man reagieren, hat der belgische Premierminister Charles Michel gesagt. Das ist wahr, aber es muss endlich reagiert werden. Geheimdienste in Europa müssen besser zusammen arbeiten. Das wird seit Jahren versucht. Die erhoffte Wirkung ist noch nicht eingetreten.
Die Aufklärung muss verstärkt werden, auch die Vorbeugung. Es kann nicht länger sein, dass wir tatenlos zusehen müssen, wie radikalisierte Islamisten aus Syrien oder Irak nach Europa zurückkehren und hier nur beobachtet werden können, so lange sie keine offensichtliche Straftat begehen. Diese Menschen, die das Rückgrat der Terrorzellen in Europa bilden, müssen schon bei der Ausreise ihre Staatsbürgerschaft und damit ihren Rückfahrschein in die EU verlieren.
Natürlich ist dazu auch ein besserer Schutz der EU-Außengrenzen notwendig. Die permanente Kontrolle von Ein- und Ausreisen von EU-Bürgern findet bislang nicht statt. Sie muss viel schneller eingeführt werden als bislang geplant. In Belgien konnten sich die Terrornetzwerke offenbar jahrelang ungehindert ausbreiten. Das rächt sich jetzt bitter.
Aber sieht es in anderen EU-Staaten, Frankreich, Deutschland besser aus? Die Attacken der feigen Terroristen machen sprachlos, wütend, weil man sich hilflos fühlt. Was können wir tun?
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