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Ebola: Hilfe riskieren

Peter Hille13. September 2014

Der Kampf gegen die Ebola-Seuche ist noch nicht verloren. Doch das Virus in Westafrika kann nur mit hohem Einsatz gestoppt werden, meint Peter Hille.

Ebola Krankenhaus Sierra Leone 11.08.2014
Bild: picture alliance/AP Photo

Anja Wolz, Max Gertler, Werner Strahl. Drei Ärzte aus Deutschland, die in Westafrika Ebola-Patienten behandeln oder behandelt haben. Sie setzen ihr Leben aufs Spiel, um Leben zu retten. Ihr Einsatz verdient Anerkennung - und ist bitter nötig. Denn an nichts mangelt es in den Ebola-Gebieten so sehr wie an Ärzten und Helfern, an gut ausgebildetem medizinischen Personal.

Genauso viel Respekt verdient die Arbeit der einheimischen Ärzte und Helfer in Guinea, Liberia und Sierra Leone - den Ländern, in denen das Virus schon 2400 Menschen getötet hat. Doch sie sind schlicht zu wenige. In Guinea etwa kommt auf 100.000 Menschen gerade einmal ein Arzt. Und nicht jeder ist bereit und dafür ausgebildet, Ebola-Patienten zu behandeln und sich damit selbst in Gefahr zu bringen. Samuel Brisbane, Sheikh Umar Khan, Chérif Nabaniou Diallo. Drei Namen von westafrikanischen Ärzten, die den Einsatz für Ebola-Infizierte mit dem Leben bezahlt haben.

Peter Hille aus der DW-NachrichtenredaktionBild: DW/P. Henriksen

Nicht mal die Krematorien reichen

Immer wieder haben internationale Organisationen gemahnt: Es braucht mehr Helfer, um die Seuche in den Griff zu kriegen. Frankreich will nun 20 Mediziner schicken, die USA 25. Kuba, sozialistisch-verarmt, aber bei ärztlicher Hilfe stets vorneweg, immerhin 165. Gebraucht werden jedoch mindestens 1500 weitere Ärzte und Helfer aus dem Ausland, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Wie sagte Joanne Liu, Präsidentin von "Ärzte ohne Grenzen", vergangene Woche vor den Vereinten Nationen in New York? Man habe die Zahl der Helfer verdoppelt, doch selbst mit dem Bau von Krematorien komme man nicht mehr nach. Von Krankenstationen mit genug freien Betten ganz zu schweigen. Ein Drittel aller Ebola-Patienten wurde bislang von den "Ärzten ohne Grenzen" versorgt. Einer privaten Organisation, die sich fast ausschließlich aus Spenden finanziert.

Hilfe kostet

Immer wieder musste die WHO in den vergangenen Wochen bei den Regierungen der westlichen Welt anklopfen und um mehr Geld betteln. Langsam, langsam, öffnen sich die Scheckhefte. Doch die 400 Millionen Euro für ihren Ebola-Notfallplan hat sie noch lange nicht zusammen. Was macht Deutschland? Verzehnfacht seine Hilfe. Klingt großartig! Allerdings: Statt wie bisher geplant eine Million, sollen nun zehn Millionen Euro in die Ebola-Bekämpfung fließen. Nicht sehr viel für ein sehr reiches Land.

Deshalb ist auch weiter private Initiative gefragt. Von Ärzten, die keine Grenzen kennen und bereit sind, ihr Leben zu riskieren. Von Stiftungen, wie der des Milliardärs Bill Gates, die 39 Millionen Euro bereitstellt. Und von jedem, der diesen Organisationen Geld spendet. Dafür, dass jeder Ebola-Patient zumindest ein Krankenbett hat, in dem er liegen kann.

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