1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ein Spieltag für Malocher

Marko Langer Kommentarbild App PROVISORISCH
Marko Langer
26. Oktober 2019

Manchmal ist dieses Hochglanz-Produkt namens Bundesliga nur mittelspannend und wenig hinreißend. Marketing-Strategen könnten sich Sorgen machen, doch Marko Langer meint: Ruhig, Leute! Es ist doch erst der 9. Spieltag.

Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

Diese Woche konnte man in den Zeitungen lesen, dass José Mourinho in London sitzt und Deutsch lernt. Wir haben den "Special One" leider nicht sofort fragen können, ob das stimmt. Aber wir lesen mal die Gedanken etwa der Dortmunder Fußball-Fans und treffen ein schnelles Urteil: Der hätte uns hier gerade noch gefehlt.

Obacht, ein Meteorit

Was wäre das für eine Ironie der Geschichte, wenn ausgerechnet dieser toptopteure Toptrainer in der Bundesliga aufschlagen würde, wie so ein Meteorit - der Mann, den der (nach Jupp Heynckes und Hennes Weisweiler) beste Bundesliga-Coach aller Zeiten bei seiner Ankunft in England einst verspottete. Als nämlich Jürgen Klopp für sich einen Spitznamen erfand: the "Normal One".

Marko Langer, DW-AutorBild: Sarah Ehrlenbruch

Dass der von Manchester United entfernte Mourinho es unterhalb von Real Madrid angeblich nicht zu tun gedenkt, ist aus deutscher Sicht eine gute Nachricht. Nicht etwa, weil sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke die ganze schöne Kohle sparen kann. Wobei - Borussia Dortmund hat ja ein weiteres Mal nicht so gespielt, wie man es sich vom amtierenden deutschen Möchtegernmeister erwartet. Möchtegernmeister sei polemisch, sagen Sie? Gut, dann nehmen wir das zurück. Schließlich haben sie auf Schalke immerhin nicht verloren

Gar nicht so gut gespielt

Dieser Bundesliga-Samstag war ein wenig wie Graubrot. Mehr so Kartoffelsuppe mit Mettwurst. In den ersten 45 Minuten konnte man sich dabei ertappen, entweder auf das Smartphone oder die millimetergenau ziselierten Undercut-Frisuren mancher Spieler zu achten. Später ging's dann. Die Freiburger von Christian Streich haben gar nicht so gut gespielt und gewonnen. Paderborn hat einen Sieg gegen Düsseldorf eingefahren - ach was, den Sieg. Schalke hat sich gegen den BVB in jeden Zweikampf geworfen, wie von David Wagner verlangt. Es war ein Samstag für Malocher, keiner für die Künstler wie Mario Götze.

Wer wird Meister? Genau! 

Krise? Quatsch. Watzke soll die Füße still halten und mit diesem Maß an Geduld weiter seinem Schweizer Chefübungsleiter zuhören. Mourinho soll woanders schlechte Laune verbreiten. Die Fans werden, und insofern muss man sich keine Sorgen machen, auch nächste Woche wieder kommen. Und die Bayern werden am Ende ja ohnehin Meister. Weiß man doch.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen