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Höchste Zeit!

DW Kommentarbild Thomas Klein
Thomas Klein
18. September 2016

Die Entlassung von Trainer Skripnik war überfällig. Werder Bremen steht eine schwere Zeit bevor, denn Skripniks Nachfolger muss nun die Suppe beim Krisenklub auslöffeln, kommentiert DW-Reporter Thomas Klein.

Bild: Getty Images/Bongarts/M. Hitij

Werder Bremen geht am Stock - und das bereits nach dem 3. Spieltag. Gegen Borussia Mönchengladbach musste der Klub schon die dritte Bundesliga-Pleite einstecken. Darüber hinaus schied der Klub im DFB-Pokal gegen Regionalligist Sportfreunde Lotte aus. Zwölf Gegentore haben sich auf dem Konto der Bremer angesammelt. Mit Abstand der schlechteste Wert in der höchsten deutschen Spielklasse.

Gegen Mönchengladbach knüpfte Werder nahtlos an die deslolaten Leistungen der vorangegangenen Spiele an. So ist die Mannschaft nicht bundesligatauglich. Wie schon in den ersten Spielen, fehlte es den Profis erneut an Mut, an Kraft, aber auch an spielerischer Qualität - eben genau an den Dingen, die in der Bundesliga unerlässlich sind.

In Bremen ticken die Uhren anders

Dennoch durfte Trainer Viktor Skripnik bis Samstagabend weiter vor sich hinwursteln. Ein Konzept? Nicht erkennbar. In Bremen brauchen sie halt Zeit für große Personalentscheidungen. Das war schon immer so. Als sich die Ära von Trainer Thomas Schaaf 2014 dem Ende entgegen neigte und Bremen vom Abstieg bedroht war, zögerten die Verantwortlichen des Klubs auch lange Zeit.

Zu Gute kam Skripnik der Klassenerhalt am letzten Spieltag der vergangenen Saison. Welchen Anteil der Ukrainer aber wirklich an der Rettung hatte, ist fraglich. Schließlich ging es auch für die Spieler um Einiges. In dieser Saison schaffte es Skripnik dann trotz der Neuverpflichtungen von Max Kruse und Serge Gnabry nicht, eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Struktur und klare Spielidee sind nicht zu erkennen.

DW-Sportreporter Thomas Klein

Jetzt musste der Trainer gehen. U23-Coach Alexander Nouri übernimmt, bis eine langfristige Lösung gefunden ist. André Breitenreiter, der ehemalige Schalker, wird da gehandelt, ebenso die Werder-Legende Andreas Herzog. Doch egal, wer an die Weser kommen wird - der Neue steht vor einer schweren Aufgabe. Denn er wird mit einer Mannschaft spielen müssen, deren Spieler er nicht mit auswählen konnte, mit einer Mannschaft, deren Spieler psychisch angeknockt sind. Und die die ersten drei Partien verloren hat. Ein Spielsystem kurzfristig zu ändern, mitten im Bundesliga-Alltag, ist ohnehin nicht drin. Das hätte sich die Bremer Führung ersparen können, wenn man rechtzeitig gehandelt und sich vor der Saison von Vikotor Skripnik getrennt hätte!

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