1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Kommunalwahlen im Schatten von Corona

15. März 2020

Das öffentliche Leben in Frankreich ist wegen des Coronavirus fast komplett runtergefahren. Dennoch gingen die Franzosen an die Urnen und wählten neue Regionalparlamente. Die Wahlbeteiligung war erwartbar niedrig.

Frankreich | Franzosen wählen trotz Coronavirus neue Stadt- und Gemeinderäte
Wahlen in Zeiten von Corona: Desinfektionsmittel neben WahlzettelnBild: AFP/S. Bozon

Die vom Coronavirus überschattete erste Runde der Kommunalwahlen ist ersten Schätzungen zufolge mit einem Rekordtief bei der Wahlbeteiligung zu Ende gegangen. Nach Berechnungen des Instituts Ipsos-Steria haben rund 44 bis 46 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das war mit Abstand der niedrigste Stand in einer ersten Runde seit Ende der 1950er Jahre. Bei der letzten Kommunalwahl vor sechs Jahren hatte die Beteiligung noch rund 20 Prozent höher gelegen.

Obwohl das öffentliche Leben in Frankreich weitgehend stillsteht, waren am Sonntag fast 48 Millionen Menschen aufgerufen, die Wahllokale aufzusuchen. An der Entscheidung, die Wahl trotz der Ausbreitung des Coronavirus stattfinden zu lassen, gab es massive Kritik.

Sicherheit geht vor: Wahlhelfer mit sterilen HandschuhenBild: AFP/S. Bozon

Bei der Kommunalwahl wird in Frankreich über die Machtverhältnisse in den Kommunalparlamenten abgestimmt. Auch 330.000 in Frankreich lebende EU-Bürger dürfen wählen. Wo keine absolute Mehrheit erreicht wird, soll es am 22. März einen zweiten Wahlgang geben, zu dem alle Listen mit mehr als zehn Prozent aus dem ersten Wahlgang antreten dürfen. Ob diese unter den derzeitigen Bedingungen wirklich stattfinden wird, soll voraussichtlich am Dienstag entschieden werden.

Das französische Gesundheitsministerium kündigte zugleich einen massiven Anstieg der Coronavirus-Fälle an. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden von 91 auf 120. Es ist der größte bisher gemessene Anstieg innerhalb eines Tages. Die Zahl der registrierten Infektionen stieg gleichzeitig von 4499 auf rund 5400.

pgr/uh (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen