1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Konjunkturbarometer gestiegen

25. August 2015

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im August trotz der Sorgen um China überraschend aufgehellt. Allerdings beurteilen die Manager die Geschäftsaussichten etwas pessimistischer.

Symbolbild Konjunktur
Bild: picture-alliance/dpa/D. Naupold

Das Barometer für das Geschäftsklima stieg von 108,0 Zählern im Vormonat auf 108,3 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte.

Die meisten Ökonomen hatten mit einem Rückgang gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft bleibt ein Fels in der weltwirtschaftlichen Brandung", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn zur Entwicklung des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers.

Die rund 7000 befragten Firmen beurteilten allerdings nur ihre aktuelle Lage besser als noch im Vormonat. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate fielen hingegen geringfügig schlechter aus als im Juli.

Aktien erholen sich

Die Turbulenzen in China schürten zuletzt Sorgen vor einem Dämpfer für die exportabhängige deutsche Wirtschaft, zumal auch andere große Schwellenländer wie Brasilien und Russland in Schwierigkeiten stecken.

Der unerwartete Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers gab dem Aktienmarkt Auftrieb. Der deutsche Leitindex Dax legte am Vormittag 3,2 Prozent zu. "Offenbar hat der nochmals deutlich gesunkene Rohölpreis zu der erneut besseren Einschätzung der aktuellen Geschäftslage geführt", sagte der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger. Die Erwartungen hätten sich trotz der Negativmeldungen aus China gut gehalten.

Das Klima hellte sich in der Bauwirtschaft, bei den Dienstleistern und im Einzelhandel auf. Dagegen trübte es sich im Großhandel und in der Industrie ein. "Der Grund waren die merklich zurückhaltenden Erwartungen der Industriefirmen", sagte Sinn. "Es planten auch weniger Unternehmen, die Produktion in den kommenden Monaten anzuheben."

Die Turbulenzen in China schürten zuletzt Sorgen vor einem Dämpfer für die exportabhängige deutsche Wirtschaft, zumal auch andere große Schwellenländer wie Brasilien und Russland in Schwierigkeiten stecken. Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft schreckte die Börsen mit schwachen Konjunkturdaten auf, die eine deutliche Abkühlung signalisieren.

"Die Exportaussichten werden von Wolken überschattet", sagte Nordea-Ökonom Holger Sandte. "Es braucht keine harte Landung in China, um die Investitionslust der deutschen Unternehmen zu bremsen. Es reicht schon der begründete Verdacht, dass China und andere Schwellenländer weniger wachsen als in den vergangenen Jahren."

Die jüngsten Börsenturbulenzen seien in der Umfrage noch nicht erfasst worden, erklärte das Ifo-Institut. "Es ist davon auszugehen, dass der Ifo-Index unter Berücksichtigung der jüngsten Börsenturbulenzen ansonsten deutlicher gefallen wäre", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.

wen/SC (rtr, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen