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Konservative verteidigen Boris Johnsons früheren Wahlkreis

21. Juli 2023

Die Nachwahlen für das Unterhaus in Großbritannien galten als wichtiger Stimmungstest für die regierenden Konservativen unter Premierminister Rishi Sunak. Zwei strategisch bedeutende Parlamentssitze gingen verloren.

Boris Johnson im Mai dieses Jahres in Texas
Der frühere britische Premierminister Boris Johnson Bild: Brandon Bell/Getty Images

Das Ergebnis der Nachwahl im ehemaligen Wahlkreis des britischen Ex-Premierministers Boris Johnson fiel knapp aus. Nach offiziellen Angaben gewannen die konservativen Tories den Bezirk Uxbridge and South Ruislip im Westen der Hauptstadt London mit 495 Stimmen Vorsprung vor der sozialdemokratischen Labour Party. Wahlentscheidend sei mutmaßlich die umstrittene Ausweitung der Umweltzone auf den Großraum London und damit auch auf Uxbridge gewesen, hieß es. Sie war vom Londoner Labour-Bürgermeister Sadiq Khan durchgesetzt worden. Danach dürfen Fahrzeuge mit bestimmten Schadstoffklassen nur gegen eine hohe Gebühr in die Umweltzone fahren.

Der Wahlkreis Uxbridge and South Ruislip ist seit Jahrzehnten eine Hochburg der Konservativen von Johnson und dem jetzigen Regierungschef Rishi Sunak. Der Ausgang der Abstimmung war deshalb mit großer Spannung erwartet worden.

Premier Rishi Sunak am Mittwoch im Unterhaus in London Bild: UK Parliament/Jessica Taylor/REUTERS

Die Tories sind seit 13 Jahren in Großbritannien an der Macht, haben aber nach diversen Skandalen und Führungswechseln deutlich an Zustimmung eingebüßt. In aktuellen Umfragen liegen sie weit hinter der größten Oppositionspartei Labour. Der Regierung machen zudem die hohe Inflation, wirtschaftliche Stagnation, Streiks und die Krise des staatlichen Gesundheitswesens zu schaffen. Bis spätestens Ende Januar 2025 muss die nächste Unterhauswahl stattfinden. 

Johnson musste im Juli 2022 als Premierminister zurücktreten. Er stürzte unter anderem über den "Partygate"-Skandal um illegale Feiern am Regierungssitz in der Downing Street während des Corona-Lockdowns. Im Juni dieses Jahres kam ein Bericht zu dem Schluss, dass Johnson das Parlament in dem Zusammenhang absichtlich belogen hatte. Daraufhin legte er auch sein Abgeordnetenmandat nieder und entging so demütigenden Sanktionen.

Zwei Wahlkreise gingen an die Opposition 

In zwei weiteren Bezirken verloren die Tories hingegen bei den Nachwahlen ihre bisherige deutliche Mehrheit. Der Wahlkreis Somerton and Frome im Südwesten Englands ging an die Liberaldemokraten. Im Wahlkreis Selby and Ainsty im nordenglischen Yorkshire gewann der Labour-Kandidat.

se/pg (rtr, afp, dpa)

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