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Konsum treibt die deutsche Wirtschaft

14. Februar 2017

Die deutsche Wirtschaft wächst, und sie wächst noch stärker als in der letzten Zeit. Das zeigen die jüngsten Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt. In der Eurozone insgesamt verlangsamte sich das Wachstum.

Deutschland Verkaufsoffener Sonntag in Köln
Bild: picture-alliance/R. Goldmann

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag lag der Anstieg beim Wachstum damit deutlich über dem des dritten Quartals. Da hatte die deutsche Wirtschaft nur um 0,1 Prozent zugelegt. Es war vor allem der kräftige Konsum, der der deutschen Wirtschaft 2016 das stärkste Wachstum seit fünf Jahren bescherte. Aber auch der Bauboom beflügelte die Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt legte im Gesamtjahr um 1,9 Prozent gegenüber 2015 zu. Die Statistiker in Wiesbaden bestätigten damit erste Schätzungen.

Konsum und Bauboom

Zu den Wachstumsimpulsen aus dem Inland trug insbesondere der Staat mit seinen Konsumausgaben bei, etwa für die Unterbringung Tausender von Flüchtlingen. Vielen Verbrauchern in Deutschland sitzt das Geld locker, weil Sparen kaum noch mit Zinsen belohnt wird. Die niedrige Inflation erhöht die Kaufkraft zusätzlich - auch wenn die Teuerung zuletzt wegen gestiegener Energiepreise anzog. Im Januar stieg die Teuerung auf 1,9 Prozent - der höchste Wert seit Juli 2013.

Obwohl Deutschlands Exportwirtschaft 2016 das dritte Rekordjahr in Folge hingelegt hatte, bremste der Außenhandel nach vorläufigen Berechnungen das Wachstum. Die Importe stiegen deutlich stärker als die Ausfuhren. Die Experten des Statistischen Bundesamts bescheinigen der deutschen Wirtschaft aber insgesamt, die konjunkturelle Lage sei 2016 "durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet".

"Spürbar schneller gewachsen"

Das Plus zum Jahresende fiel etwas geringer aus als von Volkswirten erwartet. Anlass zu Pessimismus ist das aus ihrer Sicht aber nicht. "Das gute vierte Quartal setzt den Schlusspunkt hinter ein dynamisches Jahr 2016. Deutschland ist spürbar schneller gewachsen als im langfristigen Durchschnitt", erklärte der Chefvolkswirt der staatlichen Förderbank KfW, Jörg Zeuner. Gleichzeitg rechnen Ökonomen mit einer Fortsetzung des Aufschwungs. So erwartet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer für die ersten drei Monate "ein ordentliches Plus" von 0,6 Prozent gegenüber dem vierten Quartal.

Die Wirtschaft in der gesamten Eurozone ist im vierten Quartal 2016 etwas schwächer gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 0,4 Prozent zum Vorquartal zu, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag mit. Im dritten Quartal war die Wirtschaft der Eurozone ebenfalls um 0,4 Prozent gewachsen. Allerdings dürfte Wirtschaft der Eurozone insgesamt auf Wachstumskurs bleiben. Am Montag hatte die EU-Kommission für die 19 Staaten mit der europäischen Gemeinschaftswährung ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent für dieses Jahr prognostiziert. Die politischen Unsicherheiten seien in diesem Jahr allerdings so hoch wie lange nicht, hieß es in der am Montag in Brüssel veröffentlichten Winter-Prognose.

ar/hb (dpa, afp)

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