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Politik

Kopf-an-Kopf-Rennen bei Wahl in Schweden

12. September 2022

Die vier linken Parteien und der konservativ-rechte Parteienblock liegen nach Stand der Auszählung weniger als einen Prozentpunkt auseinander. Frühestens am Mittwoch soll es ein vorläufiges Wahlergebnis geben.

Schweden Wahl l Auszählung der Stimmzettel im Malmö
Schwedische Wahlhelfer (in Malmö): Noch werden eifrig Stimmen ausgezähltBild: Johan Nilsson/TT/Imago

Bis die Schweden Gewissheit über den Ausgang der Parlamentswahl haben, das kann noch dauern. Wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale und nach Auszählung von knapp 95 Prozent der Stimmen kündigte die Wahlbehörde an, ein Wahlergebnis werde es frühestens am Mittwoch geben.

Der Abstand zwischen den Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und den drei anderen Parteien des linken politischen Spektrums, die ihre bisherige Minderheitsregierung unterstützt haben (Linke, Liberale Zentrumspartei und Grüne) und dem Rechtslager aus Moderaten, Christdemokraten, Liberalen und rechtsradikalen Schwedendemokraten beträgt derzeit gerade einmal 0,9 Prozentpunkte. Laut Hochrechnungen steuert das rechte Lager auf eine hochdünne Mehrheit zu.

Sozialdemokratin Andersson: Ob sie Regierungschefin bleiben kann, ist ungewissBild: Jonas Ekstromer/TT/REUTERS

Ein Ergebnis werde erst mitgeteilt, wenn auch die Stimmen der Auslandschweden und der Briefwähler ausgezählt worden seien, teilte die Wahlbehörde der schwedischen Nachrichtenagentur TT in der Nacht zum Dienstag mit. Auch die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Andersson und ihr konservativer Herausforderer Ulf Kristersson, Vorsitzender der Moderaten Partei, verwiesen vor Parteianhängern darauf, dass man in der Nacht keine Entscheidung erhalten werde.

Tabubruch im rechten politischen Lager

Das Rechtslager hatte vor der Wahl mit einem Tabu in Schweden gebrochen und war erstmals ein Bündnis mit den rechtsradikalen Schwedendemokraten eingegangen. Sollte das Bündnis die Mehrheit bekommen, wäre die ultrarechte Partei erstmals an der Regierung in Stockholm beteiligt.

Chancen auf das Amt des Regierungschefs hat auch er, Ulf Kristersson, Vorsitzender der Moderaten ParteiBild: Fredrik Sandberg/TT/picture alliance

Ende November war Andersson zu Schwedens Ministerpräsidentin ernannt worden. Die 55-Jährige warb im Wahlkampf mit ihren Plänen für einen starken Sozialstaat, mehr erneuerbare Energien und dem Kampf gegen die Kriminalität. Die Fokussierung des Wahlkampfs auf  Bandenkriminalität, Einwanderung und Probleme der Integration spielte aber offenbar vor allem den Rechten in die Hände.

Andersson machte am Wahltag erneut klar, dass sie zur Zusammenarbeit mit allen Parteien bereit sei - außer mit den rechtsradikalen Schwedendemokraten. Sie sei sehr enttäuscht, dass sich andere Parteien in der Hinsicht anders entschieden hätten.

qu/AR (dpa, rtr, afp)

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