Koreanischer Industriepark ist wieder in Betrieb
16. September 2013 Fünf Monate nach der Schließung waren sie die ersten, die die innerkoreanische Grenze überquerten. Autos und Lastwagen folgten. Man hoffe, dass die Zusammenarbeit wieder so gut werde wie vorher, sagte ein 50-Jähriger, der nicht namentlich genannt werden wollte. Nicht ganz geheuer sei ihnen die jetzige Kehrtwende, da man nie wissen könne, ob der Norden seine Meinung nicht wieder ändere.
Kaesong liegt knapp zehn Kilometer hinter der Grenze auf nordkoreanischem Gebiet und ist eine wichtige Devisenquelle für das kommunistische Regime in Pjöngjang. Auf dem Höhepunkt politischer Auseinandersetzungen mit den USA hatte Machthaber Kim Jong Un im April den Industriepark, der als Symbol einer Annäherung zwischen Nord- und Südkorea betrachtet wird, kurzerhand geschlossen. Unter Verweis auf ein gemeinsames Militärmanöver Südkoreas und der USA wurden 53.000 nordkoreanische Arbeiter aus dem Industriegebiet abgezogen.
Es folgten zähe Verhandlungen, die Mitte August in ein Grundsatzabkommen zwischen Nord und Süd mündeten. Darin verpflichten sich beide Seiten, schnellstmöglich für die Rückkehr zum normalen Betrieb zu sorgen, und das 2004 gegründete Gemeinschaftsprojekt nicht wieder zum Opfer politischer Spannungen werden zu lassen.
Südkorea konnte durchsetzen, dass der Industriepark künftig auch für internationale Investoren geöffnet werden soll. Davon erhofft sich Seoul, dass der Norden nicht erneut zu derart drastischen Maßnahmen wie einer Schließung greifen wird.
Derzeit sind 123 südkoreanische Firmen in Kaesong vertreten. Rund 820 Manager und Angestellte aus Südkorea sollen von nun wieder dort arbeiten. Details zur Sicherheit des südkoreanischen Personals, der Kommunikationswege und der Zollabfertigung seien nach wie vor ungeklärt, berichten südkoreanische Medien. Zunächst ist ein Testbetrieb geplant. Wann der Regelbetrieb wieder beginnt, "das hängt von den Unternehmen selbst ab", erklärte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul.
uh/det (dpa,afp)